Leonope - was wäre...

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Sterbehilfe oder Mord?

leonope am 21. Mai 2007 · 19 Kommentare

Was wäre, wenn dein bester Freund dich bitten würde, die Maschinen welche ihn am Leben erhalten, auszuschalten?

Würdest Du sagen „nein, das kommt auf keinen Fall in Frage“ oder würdest Du ihm seinen letzten Wunsch sogar erfüllen? Würdest Du überhaupt so mutig sein und ihn ins Jenseits schicken können, da Du ja weisst wie sehr er leidet und es keine Rettung für ihn gibt oder würde sich die Angst breit machen einen Mord hier zu begehen? Würdest Du ruhigen Gewissens weiter zusehen können, wie dieser Mensch von Tag zu Tag noch mehr verfällt oder würdest Du das Ganze nur als Gnade sehen und ihm einen „Abgang“ schenken, der ihn würdig sterben lässt? Was wenn sich rausstellt, dass er nur der Wissenschaft mehr als Versuchskaninchen dienen würde doch was, wenn er dir sagt, dass wahre Freundschaft sich eben hier und jetzt beweist?

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bis jetzt 19 Antworten ↓

  • 1 Paul am 21. Mai 2007 um 00:05

    Kommt drauf an. Wenn die Chancen schlecht stehen oder das Leben danach eine Qual wäre, würde ichs, so denk ich jetzt und hier, also in aller Ruhe, machen. Ich würds für mich selbst nicht wollen, nur noch durch Apparate zu leben, von daher könnte ich diese Bitte verstehen.
    Natürlich ist aktive Sterbehilfe ein heikles Thema… Und zumindest, das behaupte ich nun Mal, würden mich viele Menschen privat verstehen und vermutlich genauso handeln. Aber vor Gericht wär ich dann wohl schuldig…
    Das wäre mir dann aber auch mehr oder weniger egal, ich würd mir für den Rest meines Lebens die Frage stellen, ob das die richtige Entscheidung war. Und eventuelle Zweifel im nachhinein sind wohl eine schlimmere Strafe als eine vom Gericht verhängte.

  • 2 florian am 21. Mai 2007 um 00:06

    Stecker raus! Man sollte seinen Mitmenschen und ihren Wünschen den Respekt zollen, den sie verdienen.

  • 3 konna am 21. Mai 2007 um 01:18

    Schließe mich an. Ich würd auch den Stecker ziehen.
    Sofern ich mir sicher bin, dass er in vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist und sich das wohl überlegt hat, klar, da erfüll ich ihm den Wunsch, auch wenn das n ziemlich krasser emotionaler Moment werden wird.
    Würde auch nicht nur mit Hilfe von Maschinen weiterleben wollen, also könnte ich den Wunsch gut verstehen.

    Bin übrigens der Meinung, dass man betreute Sterbehilfe in Deutschland legalisieren sollte.

  • 4 Matthias am 21. Mai 2007 um 01:41

    könnt ich nicht, schon gar nicht bei einem guten / besten Freund.

    Ich würde immer mit dem Gewissen leben müssen, vieleicht hätt es sich verbessert, vieleicht hätt man was heilendes entdeckt…

  • 5 leonope am 21. Mai 2007 um 11:37

    @Paul…wie Du richtig sagst. Ich glaube auch, dass man da nur nach Gefühl antworten kann. Zu viele Fragen tun sich da auf und zu viele Abwägungen hätte man persönlich zu machen um eine „richtige“ Entscheidung zu treffen. Ob sie am Ende die richtige war, bleibt natürlich offen und wahrscheinlich für immer unbeantwortet.

    @florian…klare Aussage. Aber wäre es wirklich so einfach? Für einen selbst? Immerhin wüsste ich, dass ich „töte“. Im herkömmlichen Sinn.

    @konna…auch hier: klare Aussage. Ich frage mich nur für meinen Teil, ob man das am Ende, wenn es wirklich soweit käme, auch tun würde, oder könnte?

    @Matthias…ok, bei dir verstehe ich sehr gut was Du meinst und kann diese Entscheidung auch nachvollziehen.

  • 6 Christian in Wien am 21. Mai 2007 um 11:42

    Wenn z.B. eine Katze Schmerzen erleidet, und unheilbar krank ist, wird der Tierarzt einem sagen das sie es nicht mehr schafft und keine Chance hat, er wird einem sagen das das Tier noch etwa so oder so lange lebt, unter Schmerzen. Er wird vorschlagen das unnötige leiden des Tieres zu beenden und es Einzuschläfern. Ein Tier das man nicht fragen kann wird erlöst, weil es barmherzig ist und um ihm unnötiges Leiden zu ersparen.

    Warum zum Geier ist es also nicht erlaubt einem Menschen seinen letzten Wunsch zu erfüllen wenn er selber nicht mehr will, wenn er unheilbar krank ist und nur noch unter Schmerzen und Medikamenten und eventuell als Testobjekt der Pharmaindustrie leben kann. Würde er es selber es tun können, er würde es tun.

    Wenn die Umstände entsprechend sind, er unheilbar krank ist und klaren Verstandes ist würde ich ihm helfen seinen letzten Wunsch zu erfüllen.

  • 7 leonope am 21. Mai 2007 um 12:06

    @Christian in Wien…ich denke da ähnlich und finde deine Ausführung sehr gut. Ich selbst habe meinen Hund vor Jahren, als es nicht mehr anders ging, in meinen Händen gehalten und ihm in die Augen gesehen während er die Spritze bekam und darauf einschlief. Natürlich hofft man immer wieder, aber irgendwann ist der Zeitpunkt gekommen. Für Tier UND für Mensch. Und dann finde ich es auch besser, wenn man „helfen“ darf und das nicht kriminalisiert würde.

  • 8 daycs am 21. Mai 2007 um 14:53

    Ich glaube so einfach ist es nicht, was wäre wenn einen Tag nach deiner Sterbehilfe, das rettende Medikament erfunden wird?

    Zudem können Menschen auch nochmal aufblühen und auch ncoh schöne Sachen erleben.

    Wenn man krank ist, ist das Urteilsvermögen eh eingeschränkt und man wünscht sich den Tod, was am nächsten Tag schon wieder ganz anders aussehen kann.

    Hatte letztens erst eine Debatte über dieses Thema und man kann sich halt nicht das Recht über ein Leben nehmen, auch nicht auf einen Wunsch oder Bitte hin.

  • 9 leonope am 21. Mai 2007 um 15:13

    @daycs…erst mal herzlich willkommen auf meinem Blog 🙂 Nun, das ist hier die tägliche Frage: Was wäre, wenn… In diesem Falle ist es aber so, dass es hier nicht mehr nur um eine Krankheit geht, oder um das rettende Medikament sondern um einen „würdevollen“ Abgang aus dieser Welt. Klar, es könnte immer noch etwas passieren. Keine Frage. Bei einem Menschen, der nur mehr an Schläuchen hängt und dahinvegetiert bzw. von den Maschinen am Leben erhalten wird, bei dem sieht es aber auch morgen nicht anders aus, wie Du sagst. Auf jeden Fall gebe ich dir aber recht, dass man diese Frage nicht so einfach beantworten kann.

    Viel Spass noch hier in meiner Bude 🙂

  • 10 hispace am 21. Mai 2007 um 16:13

    so jemand sollte einfach in ruhe zuhause sterben können…ob ich könnte?…ich denke ja, aber ich hoffe ehrlich gesagt nicht, dass so eine entscheidung irgend wann mal treffen muss….:-(

  • 11 leonope am 21. Mai 2007 um 16:19

    @hispace…herzlich willkommen in meiner Bude 🙂 Ist eine klare Aussage, die Du triffst und sicher nicht einfach umzusetzen. Aber Du beziehst eindeutig Position.

    Wünsche Dir auch weiterhin viel Spass hier 🙂

  • 12 Christian in Wien am 21. Mai 2007 um 16:20

    @ daycs

    Selbst wenn einen Tag nachher irgendwo auf der Welt das rettende Medikament gefunden würde, es würde Jahre und hunderte von Tests benötigen bis es Zugelassen ist der Patient etwas davon hätte und er es bekommen kann. Es würde ihn also in keinem Fall retten.

  • 13 Lucky#Slevin am 21. Mai 2007 um 16:25

    Hmm, ich glaube wir hatten schon einmal so eine ähnliche Frage. Ich weiß nicht, wie ich damals geantwortet habe, aber ich weiß, wie es mir da JETZT geht und hey: Ich würde es definitiv tun! Wenn er mich darum bittet, ich weiß, dass es ihm schlecht geht und er einfach nicht mehr Leiden möchte, dann würde ich es tun.

    Andererseits würde ich ihn vorher davon überzeugen, dass man zuletzt noch mal so richtig auf die Kacke hauen sollte, um die letzten Atemzüge zu genießen.. insofern es überhaupt möglich ist. Und naja, vielleicht macht das den Gedanken an den Tod auch nicht erträglicher, aber immerhin wäre es noch ein bisschen Luft dazwischen. Trotzdem, ich würde es alleine schon tun, weil ich das von meinen Freunden auch erwarte, wenn ich in dieser misslichen Lage sein sollte.

  • 14 leonope am 21. Mai 2007 um 16:46

    @Christian in Wien…sehe ich auch so.

    @Lucky#…ähnlich, aber doch nicht gleich. Entweder war es die hier oder die:

    Bis zum letzten Atemzug oder Freiflug in die Welt der grossen Lügen

    Auf jeden Fall wieder einmal eine klare Aussage mit allen Konsequenzen. Klar, die Party darf dabei natürlich wieder nicht fehlen 🙂 Ich denke auch Du könntest das wirklich tun. Und damit umgehen. In positivem Sinne jetzt gemeint.

  • 15 Susi am 21. Mai 2007 um 19:19

    Würde ich beim selbst gewählten Suizid helfen? Puh, hartes Thema und nicht einfach zu beantworten. Spontan habe ich erst für „Ja, logisch!“ dentiert aber wenn man das ganze mal reflektiert ziehe ich meine Aussage erst einmal zurück. Da ist BestFreundin die schwer damit beschäftigt ist ihre Krankheiten zupflegen, keine Hirngespinste sondern reale Krankheiten, ihr Körper könnte sich jeden Moment gegen sie entscheiden dann hängt sie an Lebenserhalten Maschinen … Mensch, ich würde sie vermissen wie keine andere …. „Und was ist mit der Würde des Menschen?“ Puh, ich weis es wirklich nicht.

  • 16 leonope am 21. Mai 2007 um 19:30

    @Susi…nun, ich denke, dass ist für jeden nachvollziehbar und verständlich. Sich hier nicht festlegen zu können oder wollen ist durchaus legitim. Ist eine schwere Frage, sicher. Und nicht so einfach im Vorbeigehen zu beantworten 😉

  • 17 Ich sterbe gerade... « Wenn Sanja sich langweilt… am 21. Mai 2007 um 21:39

    […] sterbe gerade… Nur mal zur Beantwortung – für das da wär ich SEHR dankbar. Ja, ich weiß dass es nur Kopf- und Halsschmerzen sind. Und mkay, in paar Wochen werden diese […]

  • 18 monsieur fischer am 22. Mai 2007 um 17:36

    würde ich nicht tun. ich kann aktive sterbehilfe nicht unterstützen, da in vielen fällen der betroffene nicht so urteilt, wie er das vielleicht gerne möchte. ist aber ein thema, dass sich eh nicht nur in 2 sätzen diskutieren lässt.

  • 19 leonope am 22. Mai 2007 um 18:14

    @monsieur fischer…das ist richtig, dass sich dieses Thema nicht in zwei Sätzen abhandeln lässt. Aber schon die unterschiedlichen Einstellungen generell zu diesem Thema, sind interessant zu lesen.

    Ich denke, hier klare Grenzen ziehen zu können, gehört mit Sicherheit zu den mitunter schwierigsten Themen überhaupt.

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