Leonope - was wäre...

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Feuer frei!

leonope am 18. September 2007 · 17 Kommentare

Was wäre, wenn Du entscheiden müsstest, ob das entführte Flugzeug mit 180 Passagieren drin vom Himmel abgeschossen wird, oder es in ein volles Fussballstadion kracht?

Würdest Du imstande sein eine Entscheidung wie diese überhaupt zu treffen, oder würdest Du versuchen diesen blöden Bomber anders von da oben weg zu kriegen? Würdest Du mal rechnen was dich am Ende „teurer“ käme und danach den Befehl ausrichten, oder würdest Du nur zusehen wie das Flugzeug in das vollbesetzte Stadion hineinfliegt? Würdest Du Courage zeigen und so schwer es ist, die 180 Passagiere übern Jordan schicken um damit zigtausenden das Leben retten, oder würdest Du auf keinen Fall den Schiessbefehl erteilen und zusehen wie die „Arena“ und die Menschen sich in Luft auflösen? Was wenn Du nur mehr 10 Minuten hast bevor die Terroristen mit den Geiseln für richtig Rambazamba sorgen, doch was, wenn Du genau weisst, dass alles was Du jetzt entscheidest, am Ende doch nur falsch sein wird?

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bis jetzt 17 Antworten ↓

  • 1 Paul am 18. September 2007 um 00:24

    Wenn ich Jung heißen würde, dann wär die Antwort wohl klar… So kann ich nach reiflichem Überlegen nur sagen, dass ich nicht wüsste, was ich tun sollte.

    Leben gegen Leben abwägen… Nein.

  • 2 MuGo am 18. September 2007 um 01:40

    Ha, ich habe es gerade auf meinem Blog mal wieder aufgegriffen, das Thema…

    Ersteinmal: Warum WEISS ich, dass das Fußballstadion das Ziel eines Selbstmordattentäters sein wird? Hat er es mir erzählt? Wohl kaum. Ich erahne es doch vielmehr – der Abbruch des Funkkontakts, die Flugrichtung, das vollbesetzte Stadion. Es müsste schon ein ziemlich dummer Zufall sein, wenn es sich dabei nicht um einen geplanten Anschlag handeln sollte. Dumm nur, dass ich das erst zu einem Zeitpunkt wirklich abschätzen kann, wo mir nicht mehr viel Zeit bleibt. Und darum stellt sich die Frage: Lohnt es sich überhaupt noch, das Flugzeug abzuschießen oder ist die Katastrophe soweiso nicht mehr abzuwenden, weil ein Abschuss erst über bewohntem Gebiet möglich wäre – nicht unbedingt das unwahrscheinlichste in einem der am dichtesten besiedelten Länder der Welt mit kleinem Luftraum und nur einer begrenzten Anzahl an Fliegerstaffeln, die auch nicht immer überall präsent sein können…

    Nachdem ich nun also klar gestellt habe, dass für mich die Diskussion ohne jeglichen Praxisbezug abläuft, sondern nur über Wunschträume geredet wird, kann ich nur sagen: Ich würde es wohl höchstwahrscheinlich nicht abschießen lassen – in den Knast komme ich sowieso und Vorwürfe macht man sich auch, aber sollte die winzige Möglichkeit, dass es nur ein armer Irrer ist, der die Maschine entführt hat und sich nun auf den Weg nach Ougadougou machen möchte, sich bewahrheiten, könnte ich mit einem reinen Gewissen leben.

    Ein konkretes Beispiel: Am ersten Tag nach der Unterbrechung der Olympischen Spiele 1972 wegen des Attentats flog plötzlich eine Maschine auf das vollbesetzte Olympiastadion in München zu. Die Maschine hat sich nicht identifiziert und es gelang auch ersteinmal keine Kontaktaufnahme. Die Veranstalter mussten also mit dem schlimmsten rechenen. Trotzdem tat man ersteinmal nichts. Nur um festzustellen, dass ein Pilot aus irgendeinem Grund den Funk ignoriert hat und nicht wusste, dass der Luftraum über dem Olympiagelände gesperrt war. Im Endeffekt müssen das für die Entscheidungsträger die schlimmsten fünf Minuten ihres Lebens gewesen sein – dafür müssen sie sich heute nicht rechtfertigen!

    Und wo wir schon dabei sind: Wieso habe ich die Zeit, das Flugzeug abschießen zu lassen, nicht aber die Zeit, das Stadion räumen zu lassen. Jedes Stadion muss in 15 Minuten evakuiert werden können – man kann also davon ausgehen, dass das Stadion nach 20 Minuten leer ist und es aufgrund der heutigen Sicherheitssysteme nur zu wenigen Verletzungen kommen sollte – sofern niemand die glorreiche Idee hat, den wahren Grund für die Evakuierung bekanntzugeben…

  • 3 leonope am 18. September 2007 um 12:20

    @Paul…immerhin, zu kommst wenigstens zum Schluss, dass Du nicht wüsstest was Du tun würdest. Ich denke so geht es vielen.

    @MuGo…sieht aus als würden wir uns zeitweise mit den selben Themen beschäftigen, toll 🙂 Nun, Du kannst davon ausgehen, DASS Du informiert wärst und auch WÜSSTEST, dass es sich um einen gezielten Anschlag handelt. Wenn ich das alles aber auch noch in den zwei Zeilen der Frage unterbringen soll, dann muss ich die Schrift auf 5 Punkt stellen 🙂

    Anyway, mit einem hast Du natürlich vollkommen recht. Abschuss über besiedeltem Gebiet ist natürlich ein Sache, die starker Tobak ist. Keine Frage. Das ist sicher auch ein Diskussionspunkt in der gerade stattfindenden Debatte darüber.

    Das mit der Zeit sollte man aber so sehen, dass ja allein bis man zu einer „provisorischen“ Entscheidung – nach Abschätzung der Lage und möglichen Szenarien schon einige Zeit braucht. Von daher sind „verbleibende“ 10 Minuten eine lange Zeit, im „Flugverkehr“. Man hat ja vorher schon genug Zeit damit verbracht um die Lage zu „sondieren.“ Wie es halt so üblich ist 😉

    Das, was ich allerdings absolut nicht glaube, nicht mal im besten Fall, ist, dass Du ein Stadion in 15 oder 20 Minuten komplett räumst. Es mag zwar eine festgelegte Norm sein wie so etwas ablaufen soll. Ich bezweifle jedoch, dass man eine volle „Arena“ in 20 Minuten leer hat. Geordnet, wohl gemerkt. Geordnet bedeutet normalerweise in aller Ruhe und ohne Panik. Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren. Wobei ich mir sicher bin, dass irgendeiner die „News“ auf sein Handy bekommt und die Nachricht lauthals rausbrüllt 🙂

    Letztlich denke ich persönlich, dass man es, so wie ich es am Ende ja geschrieben habe, sowieso nur falsch machen kann. Schiesst man sie ab hängen dich die Angehörigen dieser Menschen und zigtausende im Stadion bejubeln dich. Lässt Du sie reinfliegen, bist Du nicht nur der „Mörder“ der 180 im Flugzeug, sondern auch jener tausenden, die im Stadion draufgegangen sind. Sch***Job 🙂

  • 4 Paul am 18. September 2007 um 12:41

    Ich will den Menschen sehen, der in dieser Situation genau weiß, was zu tun ist und das dann auch durchzieht. Und der vor allem alle Konsequenzen bedenkt und sich dadurch nicht abschrecken lässt.

  • 5 leonope am 18. September 2007 um 13:05

    @Paul…ich denke WISSEN, wird es keiner wirklich, aber entscheiden wird einer was MÜSSEN. Auf der anderen Seite, ist es nicht unter Umständen genau DAS, womit die Terroristen sehr wohl kalkulieren. Nämlich dass man entscheidungsunfähig ist? Weil diese Entscheidung die man hier treffen müsste so oder so „unpopulär“ wäre? Was schöneres könnte mir doch als Terrorist gar nicht passieren. Freien Flug in die Arena. Und alle schauen zu! Im Anschluss gibt´s dann die Bekundungen dass man mit den Angehörigen der Opfer fühle und für sie bete. Und dass das Schicksal sie aus ihrem Leben gerissen hat und bla bla bla…Am Ende wird über die Vergabe des neuen Baus der Arena gestritten und dass es bei der Ausschreibung Ungereimtheiten gegeben hätte *sehr zynisch, ich weiss* 🙂

  • 6 Paul am 18. September 2007 um 13:40

    Wieso zynisch? Genau so wars doch letztendlich beim WTC auch…

  • 7 Schmetterling am 18. September 2007 um 14:42

    … Fussballstadion sofort „leeren“und keine Menschen am Himmel abschießen!

  • 8 leonope am 18. September 2007 um 14:42

    @Paul…eben 🙂

  • 9 Siegfried am 18. September 2007 um 15:22

    Lieber eine falsche Entscheidung als gar keine Entscheidung. Wie Du schon geschrieben hast, es gibt Situationen, da ist jede Entscheidung falsch. Aber noch schlimmer ist auch dann gar keine Entscheidung.

  • 10 Schmetterling am 18. September 2007 um 15:32

    @ Siegfried: Finde ich gut! 🙂

  • 11 leonope am 18. September 2007 um 15:51

    @Siegfried…in dem Punkt gebe ich dir völlig recht. Ich persönlich hätte kein Problem die Entscheidung zu treffen.

  • 12 Lucky#Slevin am 18. September 2007 um 16:34

    Kommt drauf an, wer spielt, wer am gewinnen ist und ob mich das Ergebnis wohl beeinflussen könnte.

    Ansonsten: Shoot away, folks! Als ob es einen Unterschied macht, wer wo stirbt, wer was befiehlt und überhaupt- es ist nur Fußball, und irgendwer muss ja sterben.

  • 13 leonope am 18. September 2007 um 17:29

    @Lucky#…ROFL…das mit dem wer gegen wen spielt ist eine der besten Antworten die ich bis heute gelesen habe 🙂 Die kommt wenn ich die Memoiren von leonope schreibe in das Vorwort, prominent platziert. Oder sogar aufs Cover LOL

  • 14 monsieur fischer am 19. September 2007 um 00:55

    solche entscheidungen möchte ich nieeeeeeeeeeeeeeeeeemaaaallssss treffen müssen. entsprechend halte ich mich auch sehr zurück was aktive politik angeht 😉

  • 15 leonope am 19. September 2007 um 01:11

    @monsieur fischer…das ist aber schaaaaaaaaaade 🙂 Hätte mich schon sehr interessiert.

  • 16 lars am 19. September 2007 um 17:39

    in dem fall ist man als soldat immer der blöde. keine der beiden entscheidungen ist die wirklich richtige. ärger hat man auf jeden fall im nachhinein. ich weiß nicht, wie ich mich entscheiden würde.

  • 17 leonope am 19. September 2007 um 19:31

    @lars…in dem Fall ist sicher jeder der Blöde. Der, der schiesst und auch der, der schiessen lässst. Kann man sich aussuchen welchen Tod man dann stirbt. Glaube ich dir gerne. Ich für meinen Teil wüsste es schon.

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