Leonope - was wäre...

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Der Teufel wohnt im Vatikan

leonope am 8. August 2007 · 15 Kommentare

Was wäre, wenn der Papst die Möglichkeit dir gäbe, die gesamte Kirche „umzugestalten“ und nach deinen Wünschen zu reformieren?

Würdest Du als erstes gleich den Zölibat abschaffen und den Priestern sagen, dass sie rasch für „Nachwuchs“ sorgen sollen, oder würdest Du aus Kirchen Discos machen und in Zukunft Parties feiern anstatt öde Predigten zu halten? Würdest Du den „Dienern“ Gottes einmal zeigen, dass es auch ein Leben ausserhalb der Kirche gibt, oder würdest Du viel lieber eine Kirche „basteln“, die mit Buddhisten, Islamisten und allen and´ren Religionen „fusioniert“ und sich gänzlich aus der Politik raushält? Würdest Du als „Oberhirte“ des Vereins den „Lämmern“ weiterhin nur Wasser predigen und selbst Wein trinken, oder würdest Du ´ne Kirche wollen wo es keine Rolle spielt ob wer protestantisch oder Katholik ist? Was wenn die ganze Kacke mit dem Beichtgeheimnis sowieso nur frommer Selbstbetrug ist und Du diese deshalb streichen willst, doch was, wenn dir ein Irrer beichtet, dass er gestern seine Frau ermordet hat?

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bis jetzt 15 Antworten ↓

  • 1 florian am 8. August 2007 um 00:41

    ui, mich an der Kirche rumbasteln lassen? Ob er sich das wirklich getrauen würde? Das schlimme daran ist ja, dass man eigentlich nur zwei Möglichkeiten hat: entweder man lässts mehr oder weniger beim alten, oder man löst sie gleich ganz auf. Alles dazwischen funktioniert nicht. Aber nach der Auflösung könnt ich ja alle davon überzeugen, ihre spirituelle Leere in meiner Sekte zu füllen 😉

  • 2 dolce am 8. August 2007 um 08:59

    egal wie gut du es meinst, egal was du richtig machst, irgendwas geht schief! deswegen würde ich die finger davon lassen.

  • 3 leonope am 8. August 2007 um 11:09

    @florian…das mit dem „Entweder, Oder“ gefällt mir. Wo kann man sich dann in deiner „Sekte“ einschreiben lassen? 🙂

    @dolce…da ist viel Wahres dran.

  • 4 Paul am 8. August 2007 um 11:47

    Ne danke. Einen Agnostiker an die Kirche ran zu lassen ist, glaube ich, nicht sehr gut für deren Image… Außerdem ist das ein Riesen-Apparat, bürokratisch wie die Bundesrepublik, enorm aufgebläht. Und überall gibt es streitende Parteien und Menschen, die eine Reform um jeden Preis verhindern wollen- wirklich um jeden Preis. Wäre viel zu stressig und ne Lebensaufgabe, und seien wir doch mal ehrlich, Dank würdest du dafür kaum bekommen.

    Naja. Wenn ich da frei schalten und walten könnte, also absoluter Souverän wäre, dann würd ich:
    – die Geheimarchive des Vatikan öffnen
    – das Zölibat abschaffen
    – absolute Gleichstellung aller Menschen miteinander
    – Pro Verhütung, pro Abtreibung (auch wenn das eine sehr komplizierte Sache ist und ich die Argumente der Kirche teilweise schon verstehen kann)
    – mehr Dialog mit anderen Religionen, Religionsgemeinschaften usw.
    – Entbürokratisierung, den Apparat entschlacken
    – die Kirche nach den allgemeinen menschlichen, humanen und teilweise auch christlichen Werten handeln lassen.

    Hm wenn ich den Tag lang überlege, fällt mir bestimmt noch was ein.

  • 5 leonope am 8. August 2007 um 11:52

    @Paul…nun ja, vielleicht sollten gerade DESWEGEN Agnostiker mal ran an die Sache 🙂 So schlecht hört sich ja dein Plan gar nicht mal an. Und vor allem würdest Du auch „sensible“ Themen nicht scheuen anzupacken. Ist doch schon mal ein Anfang? Ich bin aber auch sicher, dass dir noch einiges mehr dazu einfallen würde 🙂

  • 6 florian am 8. August 2007 um 19:45

    @Paul: und innerhalb eines Monats merken alle, wie überflüssig die ganze Institution ist (gründen ev. eine neue Sekte) und Du hast sie aufgelöst 😉 (Abgesehen von den Proforma-Mitgliedern)

    @Leonope: Einschreibung in meine Sekte nur persönlich bei mir (oder falls genug Flüssiges vorhanden per Banküberweisung auf mein Nummernkonto 😉 )

  • 7 Christian in Wien am 8. August 2007 um 19:49

    Das wäre ein große und langwierige aufgabe, man darf nicht zu viel zu schnell ändern, aber man kann reformen einleiten. ich würde die kirche modernisieren ohne ihre traditionen zu schmälern oder gar abzuschaffen, aber ich würde versuchen eine kirche für ein neues jahrtausend zu entwerfen die modern und gleichzeitig voller glauben ist. und ich würde die kirchenmitglieder mit einbeziehen, umfragen, eventuell abstimmungen, das alles macht es möglich gläubige miteinzubeziehen in die gestaltung der neuen kirche.

    die jetzige kirche ist ein gutes fundament, 2000 jahre alt, solide und wichtig, auf diesem fundament kann man aufbauen, und die kirche weiterentwickeln ohne dieses fundament zu zerstören oder zu ändern.

  • 8 Paul am 8. August 2007 um 19:58

    @Florian: Überflüssig würde ich die Kirche nicht nennen. Denn zweifellos gibt der Glauben, instrumentalisiert durch die Kirche und meist in einem Atemzug mit dieser genannt, den Menschen Kraft, Hoffnung sowie ein Stück Geborgenheit, dass sie heutzutage anscheinend vergeblich woanders suchen.
    Siehst du, dass ist eine Aufgabe, die sich zu bewältigen lohnt: Die Kirche dermaßen umgestalten, dass dieses Hoffnung-geben wieder im Vordergrund steht. Dass die Menschen weltweit genau daran denken…

  • 9 leonope am 8. August 2007 um 19:59

    @florian…so hab ich mir das in etwa auch vorgestellt. Persönlicher Aufnahmetest 🙂 Überweisung auf die Credit Suisse oder eher auf die HSBC in Hongkong? Ich nehme an Du verwaltest die Kohle „off shore“? 😉

    @Christian in Wien…eine völlig konträre Ansicht als die vorangegangenen, allemal. Auf jeden Fall hättest Du aber mit deinen Vorstellung eine wahrhaftige Lebensaufgabe 🙂

  • 10 Paul am 8. August 2007 um 20:00

    Bin dazwischengerutscht- wie so oft 😛

  • 11 leonope am 8. August 2007 um 20:19

    @Paul…ist ja nichts Neues *lol*

    Zu deiner an florian gerichteten Antwort: Ich „glaube“, dass der Glaube den die Kirche, wie Du richtig sagst, instrumentalisiert, eine schlichte Ausrede für die eigenen Unzulänglichkeiten ist und als grosse „Ausrede“ dient. Bevor ich an irgendwen glauben kann, muss ich erst einmal an „mich selbst“ glauben. Und da fängt der ganze Zirkus schon an. Wenn Du zu mir sagst, glaube an das Gute im Menschen, so werde ich mich dazu hinreissen lassen, wiewohl es verdammt schwer fällt sich zu diesem „Glauben“ durchzuringen. Aber der Mensch kommt nicht „böse“ auf die Welt und deshalb glaube ich lieber an einen Menschen als als an Gott. Auch wenn ich immer wieder eines besseren belehrt wurde 🙂

    Mich an ein „Kreuz“ als Zuflucht zu wenden ist nichts anderes als der Versuch, dass es nicht doch jemand anderer für mich „richten“ möge. Die Kirche selbst ist für mich persönlich ein Anachronismus und hat sich selbst „überlebt“. Um nicht zu sagen die Überfuhr ins 20. sowie ins 21. Jahrhundert schlichtweg verschlafen.

    Um es kurz zu machen und zu sagen was ich generell damit meine: Ich brauche keine Kirche um glauben zu können, ich brauche keine Kirche um „Hilfe“ zu bekommen und ich brauche keine Kirche um zu wissen was richtig und was falsch ist. Und ich brauche keine „vorgefertigte“ Religion um als Christ zu gelten. Das heisst aber deshalb noch lange nicht, dass ich keinen „Glauben“ habe. Und ob ich ein kirchliches Begräbnis bekomme (was mir ja sobald ich aus der Kirche ausgetreten bin, verwehrt wird), ist mir eigentlich egal. Ich lass mich sowieso verbrennen und überm Meer verstreuen 🙂

  • 12 Christian in Wien am 8. August 2007 um 20:27

    @ leonope

    die kirche ist mehr als 2000 jahre alt, sie zu modernisieren ist eine lebensaufgabe!

    genausowenig wie man eine stadt an einem tag bauen kann, kann man die kirche in einem jahr modernisieren.

  • 13 leonope am 8. August 2007 um 20:34

    @Christian in Wien…hab ja auch nichts von einem Jahr gesagt. Hab eh Lebensaufgabe geschrieben 🙂

  • 14 Paul am 8. August 2007 um 21:20

    Hach ja. Eigentlich kann ich deinen Beitrag, vor allem den letzten Teil, nur unterschreiben.
    Aber trotzdem finde ich die Idee einer Kirche, die sich- weniger für den direkten Glauben an einen Gott, als an als gemeinhin gut anerkannte Werte- einsetzt, nicht überlebt.
    Dass die jetzige Kirche den Sprung nicht geschafft hat, seh ich auch so. Aber wenn die sich von der mehr oder weniger starren Auslegung ihrer Bibel, ihrem bisherigen Weltbild und dem ganzen Drumrum abwenden und sich wieder dem Kern der Sache zuwenden, dann wäre das nicht schlecht und höchst löblich.
    Eine 180°-Wendung also. Aber wenn ich da der Chef bin, kann ich das ja machen ^^

  • 15 leonope am 8. August 2007 um 21:24

    @Paul…fang mit 45 an. Da hast Du schon alle Hände voll zu tun. Um 180 zu schaffen, musst Du glaube ich weitere 2000 Jahre „rackern“ 🙂

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