Leonope - Manchal

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Das Schicksal als Lehrer

leonope am 15. November 2007 · 12 Kommentare

Manchmal frage ich mich, was gewissen Menschen wohl passiert sein mag, dass sie in zerschlissenen Kleidern in den U-Bahn Stationen oder auf der Strasse leben müssen? Denen man ansieht, dass sie nicht auf Drogen sind und bei denen man „sieht“, dass sie ein richtiges Leben vor dem Absturz hatten. In solchen Momenten werde ich immer ganz klein und erkenne, wie unbedeutend doch die eigenen Probleme sind.

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bis jetzt 12 Antworten ↓

  • 1 Christian in Wien am 15. November 2007 um 06:01

    oh vieles kann passiert sein:

    – Scheidung und damit verbundener bankrott
    – Hausbau und dann plötzliche arbeitslosigkeit
    – ein schwerer Unfall und dann der abstieg
    – …

    es gibt viele gründe wie man obdachlos werden kann, und keiner ist sicher das es ihm nicht auch eines tages passieren kann.

    Ich hatte in meinem blog auch schon mal nen artikel drüber, und falls du mal einen interviewen willst, u-bahn station karlsplatz, dort findest du viele, sogar welche die dort im anzug leben, von denen man merkt das sie ein viel besseres leben kennen.

  • 2 Paul am 15. November 2007 um 07:20

    Ob mans denen ansieht, dass sie nichts nehmen, wage ich zu bezweifeln. Und ein richtiges Leben hatte wohl jeder 😉

    Und ich glaube auch nicht, dass man in Deutschland auf der Straße leben muss, es gibt genug Auffangsysteme.

  • 3 Thrillhouse am 15. November 2007 um 09:10

    Oft sind das Studenten, die durchs Raster fallen. Denn als Student bekommste von Vater Staat nix. Da müssen Mama+Papa für Dich sorgen.

  • 4 leonope am 15. November 2007 um 12:04

    @Christian in Wien…geb ich dir recht. Geht schneller als man schauen kann. Und keiner glaubt es solange es nicht kracht. Traurig, aber wahr.

    @Paul…Du „siehst“ es Menschen an woher sie kommen, glaub mir. Ich rede hier nicht von abgefuckten Pennern sondern von Menschen die wirklich am A…sind. Es gibt nicht nur drogensüchtige und alkoholverseuchte Typen da draussen. Ich sehe es hier in Wien und habe es genauso in Deutschland und anderen Ländern gesehen. Das soziale Netz das Du ansprichst ist bis zu einenm gewissen Punkt da. Nur nutzen es viele nicht aus Scham, aus Nichtwissen und aus Angst. Wobei Scham sicher zu den grössten Problemen gehört.

    @Thrillhouse…sicher auch welche dabei. Jene die ich so sehe sind allerdings so um die 40 bis 50 und vom System definitiv „ausgespuckt“. Dafür leben wir alle in sehr reichen Ländern. Von dem sich diese Menschen nur leider nichts abschneiden können.

    Generell: Ich denke, dass sich niemand wirklich eine Vorstellung davon machen kann wie schnell sowas passieren kann, solange die Welt “ in Ordnung“ ist. Ich rede hier jetzt bewusst nicht von Studenten sondern von Menschen, die jahrzehntelang gearbeitet haben, möglicherweise sogar sehr erfolgreich waren und aus welchen Gründen auch immer , einfach „abgestürzt“ sind. Es gibt genug von denen. Und es tut weh sowas sehen zu müssen.

  • 5 Schmetterling am 15. November 2007 um 18:05

    … SO was von SELTSAM, dass DU GENAU HEUTE DIESE FRAGE STELLST. Es ist keine Stunde her, da habe ich gerade meine letzten 10€ hergegeben, genau an so einen Menschen. Später mehr. Ich brauche jetzt nur etwas „Auszeit“, Nahrung und ein bisschen Wärme bei diesem Wetter, dann funktioniere ich wieder 🙂

  • 6 Christian in Wien am 15. November 2007 um 18:07

    @ paul

    man sieht es schon, z.b. ob jemand in einer anzughose da sitzt die sehr gut passt und gepflegt aussieht oder ob er mit langen haaren und dreckig dasitzt. und das sozilae netz, das ist eine farce, seinen wir doch ehrlich. komm mal in die verlegenheit das du harz 4 beantragen musst und hab geld angespart auf das du aber erst in ein paar jahren zugreifen kannst, dann wirst du sehen was du vomstaaat bekommst, nichts! oder du besitzt ein unverkäufliches grundstück, dann bekommst du auch nichts, usw.

  • 7 leonope am 15. November 2007 um 19:02

    @Schmetterling…mache das auch immer wieder. Es fällt mir nur verstärkt auf, dass mich oft Leute direkt auf der Strasse ansprechen ob ich nicht vielleicht´50 Cent oder ´nen Euro habe. Man entwickelt irgendwie schon ein Gefühl dafür ob es echt ist oder nur fake. Und wenn, was solls. Die 2 Euro oder was auch immer machen mich auch nicht ärmer 🙂

    @Christian in Wien…was nur zwei von hundert Möglichkeiten sind durchs Gitter fallen zu können. Leider! Und wie Du richtig sagst: Man kann auch „gepflegt“ abstürzen. Wahrscheinlich noch schneller und in der Regel tiefer als sowieso schon asoziales Gesocks, dem es am Ende ja eh nur um Stütze irgendwelcher Art geht. Aber diese Leute waren ja auch nicht gemeint.

  • 8 sanja am 15. November 2007 um 20:13

    ja.. das fragt man sich immer wieder. obwohl mir es in einem land wie österreich echt nicht klar ist, wie man so tief fallen kann. einem wird ja von allen seiten geholfen. ich weiß nicht, was passieren muss damit man hier ein solches schicksal erlebt

  • 9 leonope am 15. November 2007 um 20:25

    @sanja…weil man sich solange man in einem verhältnismässig „sicheren“ Umfeld lebt es sich nicht ausmalen kann, dass es Schicksale gibt, die lieber unter den Boden gekehrt werden. Über Armut spricht „man“ nicht. Die wird ausgeblendet. Und doch ist sie da. Mehr als je zuvor. Was im Grunde nur die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft aufzeigt. Aber das ist ein anderes Thema 😉

  • 10 Antonio « Marschiere - verlasse diese Welt! am 19. November 2007 um 15:36

    […] Jump to Comments Leonope regt wieder zum Nachdenken und schreiben […]

  • 11 Boje am 21. November 2007 um 11:56

    Um so tief zu sinken reicht bald ein passender Datensatz und ein durchgeknallter BKA-Beamter, der meint, einen Staatsfeind entdeckt zu haben.
    Konten gesperrt, verhaftet, Job weg, usw.
    Bisher nur Fiktion, aber dank Gollum auf Rädern bald Realität.

    Wir sehen uns unter der Brücke!

  • 12 leonope am 21. November 2007 um 12:07

    @Boje…das Traurige dran ist, dass das ziemlich flott Realität werden kann. Man kann so natürlich auch ganz gezielt Leute aus dem „Verkehr“ ziehen“. Eigentlich angsteinflössend.

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