Was wäre, wenn Du in zwei Monaten dem Tode dreimal von der Schippe gesprungen wärst und jetzt die Chance hättest, ein neues Leben zu beginnen?
Würdest Du froh sein, dass der Spuk endlich vorbei ist und Du wieder „Vollgas“ geben kannst, oder würdest Du dein Leben nun aus einer and´ren Perspektive sehen und es etwas ruhiger angeh´n? Würdest Du nach Monaten im Krankenhaus denn fähig sein alles wieder so zu machen wie Du es gewohnt warst, oder würdest Du dich nicht drum scheren und dein Leben leben als wäre nie etwas passiert? Würdest Du dir sagen „jetzt erst recht und ich bin viel zu jung um aufzugeben“, oder würdest Du dich damit arrangieren, dass Du keine 50 Meter mehr in Einem laufen kannst? Was wenn Du in den Monaten im Krankenhaus alle Muskeln abgebaut hast und nicht mehr in der Lage bist ein Stockwerk ohne Hilfe raufzukommen und was, wenn Du da draussen ganz alleine bist und keiner ein Verständnis hat für deine voll beschiss´ne Lage?
bis jetzt 18 Antworten ↓
1 Paul am 22. Juni 2007 um 00:05
Hm… Steckt da autobiografisches drin? Erinnert mich an die Geschichte von dir bei Jessi.
Nun, wenn ich das Krankenhaus überlebt und nicht resigniert hab, würd ich das Leben wohl anders sehen. Und ich würd meinen Arsch in Bewegung setzen, damit sich was ändert und das neue Leben kommt… Und dann Zähne zusammenbeißen und durch.
2 dolce am 22. Juni 2007 um 00:14
Na, ich denke dann wäre es mal wieder Zeit für die Toten Hosen – da haben wir doch etwas gemeinsam, oder?
3 Paul am 22. Juni 2007 um 00:21
Ich würde nie zum FC Bayern gehn? ;>
4 florian am 22. Juni 2007 um 00:24
naja, vielleicht ist meine Lage dann beschissen, aber weniger verständnis kann man mir kaum entgegenbringen als bisher (eiunzelne Personen wie immer ausgenommen), daher sicher kein Verlust… ansosten nehm ich niocht an, dass sich gross was ändern würde… bin ja ein zäher Bursche und eh nur noch da, um alle anderen mit meinem Ueberleben zu ärgern 😉
5 leonope am 22. Juni 2007 um 00:32
@Paul…ja, tut es! Hast Du messerscharf erkannt 😉
Wie Du auch richtig sagst…genau so und nicht anderes funktioniert es. Wenn man es schafft. Vielleicht bringe ich das ja mal auch hier. Zur richtigen Zeit…
@dolce…in gewisser Weise schon. Wobei zu diesem Thema die Hosen die falsche Wahl wären 🙂
@florian…so kann man es natürlich auch sehen.
6 mcmarcdeluxe am 22. Juni 2007 um 02:50
>Was wäre, wenn Du in zwei Monaten dem Tode dreimal von der Schippe gesprungen wärst und jetzt die Chance hättest, ein neues Leben zu beginnen?
Die Chance hat man jederzeit, man muss nur wollen.
Ich war ehrlich gesagt – in meinen wundervollen 20 Jahren nicht 1x mal im Krankenhaus, ich habe keine Ahnung.. wahrscheinlich wäre alles wie vorher – ich hatte nur mal wieder Pech.
>Was wenn Du in den Monaten im Krankenhaus alle Muskeln abgebaut hast und nicht mehr in der Lage bist ein Stockwerk ohne Hilfe raufzukommen und was, wenn Du da draussen ganz alleine bist und keiner ein Verständnis hat für deine voll beschiss´ne Lage?
Heulen, eindeutig.. dann halt alleine trainieren.
Dass jemand KEIN Verständnis hat, ist’s schon beschissen – aber kommt in allen schlechten Lebenslagen mal vor.. muss man sich dran gewöhnen, passiert mir dauernd.. ist ja nicht so das alle Menschen ultimativ sozial wären.
Im Gegenteil.
Die Welt ist schlecht.
Egal, nicht aufgeben!
7 leonope am 22. Juni 2007 um 09:55
@mcmarcdeluxe…um dich würd ich mir keine Sorgen machen; Du würdest deinen Hintern auf jeden Fall wieder hoch kriegen und es schaffen 🙂
8 Camou am 23. Juni 2007 um 00:11
> Was wäre, wenn Du in zwei Monaten dem Tode dreimal von
> der Schippe gesprungen wärst und jetzt die Chance hättest,
> ein neues Leben zu beginnen?
Das schlimme daran ist ja, daß ich jetzt so spontan sagen würde, ich würde vieles ändern. Aber ich weiß, daß ich selbst dann es nicht auf die Reihe bekommen würde etwas zu ändern. Nichtmal „Kleinigkeiten“ bekomme ich hin und ich weiß nicht, ob ich es irgendwie ändern könnte. Viele Dinge sind wohl sehr tief in einem verborgen, vergraben und verankert. Wieviel da nötig wäre um etwas zu ändern weiß ich nicht.
> Würdest Du nach Monaten im Krankenhaus denn fähig sein
> alles wieder so zu machen wie Du es gewohnt warst, oder
> würdest Du dich nicht drum scheren und dein Leben leben
> als wäre nie etwas passiert?
Vermutlich würde ich genauso weitermachen wie zuvor, obwohl es sicherlich besser wäre einiges grundlegend zu ändern.
> Würdest Du dir sagen “jetzt erst recht und ich bin viel zu jung
> um aufzugeben“, oder würdest Du dich damit arrangieren,
> dass Du keine 50 Meter mehr in Einem laufen kannst?
Jetzt erst recht… Vermutlich leider nicht…
> Was wenn Du in den Monaten im Krankenhaus alle Muskeln
> abgebaut hast und nicht mehr in der Lage bist ein Stockwerk
> ohne Hilfe raufzukommen
Wäre hart, aber müßte ich dann versuchen wieder hinzubekommen… wenn möglich.
> und was, wenn Du da draussen ganz alleine bist und keiner ein
> Verständnis hat für deine voll beschiss´ne Lage?
So scheint das leider oft zu sein. Allein wenn ich mich in meiner näheren Umgebung umsehe ist es leider so, daß man schlecht dran ist, wenn man selber nicht mehr so viel tun kann wie früher und man dann weniger Kontakte hat.
9 leonope am 23. Juni 2007 um 00:22
@Camou…nun, wie´s aussieht bist Du nicht gerade die „Kämpfernatur“. Oder täusche ich mich da? Warum würdest Du nichts ändern wenn dir schon der Sensenmann gewunken hat und Du genau weisst, dass Du dein „Guthaben“ mehr als verbraucht hast?
10 Camou am 23. Juni 2007 um 00:39
Kann ich nicht so genau sagen. Vielleicht deshalb weil ich auch so schon einige große Chancen einfach so habe an mir vorbei ziehen lassen. Vielleicht auch, weil das eben im Moment wieder irgendwie passiert…
11 leonope am 23. Juni 2007 um 00:45
@Camou…nun, dann einfach halten und nicht mehr loslassen bist Du hast was Du willst 😉 Wäre doch schade um die vertane Chance, oder?
12 Camou am 23. Juni 2007 um 00:47
Ich hoffe nur, das gibt keine roten Backen dann… beim „einfach halten“ 😉
13 leonope am 23. Juni 2007 um 00:49
@Camou…und warum sollte es diese geben? 🙂
14 Camou am 23. Juni 2007 um 00:52
Na, wenn ich die gute Frau einfach festhalte und nicht mehr gehen lasse… 🙂
15 Schmetterling am 24. Juni 2007 um 00:48
.. wenn ich schon das dritte Mal, in so kurzer Zeit, von der Schippe gesprungen bin und nichts dazu gelernt habe, dass wäre dann schon schlimm 🙁 Ich denke (wahr auch schon mal ziemlich nahe am Tode dran) dass wenn man dem Tod noch mal entkommen ist, verändert man sich automatisch. Man sieht alles ein wenig anders.
Natürlich vorausgesetzt, Du hast etwas davon mitbekommen. Wenn Du Dich z.B. bis ins Koma säufst, dann frisch gewaschen, mit Vitaminen vollgestoppft im frischen Laken erwachst und Deine besorgte Familie um Dein Bett seht und Du eigentlich garnicht verstehst, was eigentlich passiert ist, ist dass was ganz anderes, als wenn Du mit einem Flugzeug abstürzt, blutüberströmt und reanimiert, von 160 Passagieren der einzigste Überlebenede bist. Es kommt immer darauf an, wie einem der Tot begegnet ist
Aber auf jeden Fall wäre ich sicher dankbar und würde meine Chance für ein neues Leben ernst nehmen und versuchen es auch zu nützen. Habe ich keine Muskeln mehr, baue ich sie wieder auf, fehlt mir ein Bein, lerne ich mit einer Prothese zu laufen und bin ich für immer entstellt, würde ich versuchen irgentwie damit klar zu kommen. Es gibt im Leben so viele Vorbilder, die troz Handicap, etwas Tolles aus sich gemacht haben. Ich gehe sogar soweit, das ich sage, dass so ein mancher gerade erst durch ein schlimmes Schicksal, zu sich gefunden hat und auf seine Art glücklich geworden ist 🙂
16 leonope am 24. Juni 2007 um 11:45
@Schmetterling…nun, ich denke auch, dass sich einiges ändert. Würde man nicht mal in sich gehen und so richtig sein Leben „ausmisten“, dann wäre man wirklich unbelehrbar. Ich glaube man sollte so etwas immer als zweite Chance nehmen und wenn man das Glück hat, dreimal überlebt zu haben, dann überhaupt das Leben nochmal komplett neu beim Schopf packen 🙂
17 Schmetterling am 24. Juni 2007 um 20:56
… genau so. Eine dritte Chance kann die Letzte sein. Wie sagt man so schön: Alle guten Dinge sind drei. 🙂
18 leonope am 25. Juni 2007 um 12:29
@Camou…verstehe 😉
@Schmetterling…na ja. Wie es aussieht bin ich ja wie eine Katze und habe neun Leben 🙂
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