Leonope - Interview der Woche

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Interview mit einer Waschmaschine

leonope am 13. Juni 2007 · 10 Kommentare

Anlässlich des 1000. Kommentars von Paul auf leonopes Blog, wurde diesem die Ehre zuteil, als erster „Gast-Reporter“, das berüchtigte Interview der Woche führen zu dürfen:

Nachdem Paul wieder mal die Hälfte seiner Wäsche im Keller des Hauses vergessen hatte, ging er nochmals die Treppen hinunter um seine restlichen Klamotten zu holen. Dabei fiel ihm auf, dass die Türe der Waschmaschine weit offen stand und ein Bettlaken drin vergessen wurde, welches nun lustlos aus dem weit aufgerissenen „Maul“ heraus hing. Schnell stopfte er es hinein, als plötzlich eine blecherne, dumpfe Stimme zu ihm sprach.

 

Waschmaschine: Nicht so tief du dusslicher Bengel! Ich kotz doch gleich!

Paul: Waschmaschine?!?

Waschmaschine: Ja, verdammt! Siehst du hier auer uns beiden noch jemanden?!

Paul: Noe, das nicht. Aber Waschmaschinen sprechen ja nun eigentlich nicht… und schon gar nicht mit ner dermaen gro en Klappe!

Waschmaschine: Eigentlich, haha. Trottel. Ich machs aber doch! Was dagegen? Und das mit der groen Klappe will ich mal nicht geh rt haben, ansonsten kannste sehn wer dir deine Wäsche wäscht!

Paul: Tschuldigung, Maschinchen. Ist dir das Waschmittel aufs Gemüt geschlagen oder was ist mit dir los?

Waschmaschine: Was los ist? WAS LOS IST??? Hat man Töne. Fragt der Rotzlöffel was los ist! Hör ma, Kleiner, willst du mir nun den ganzen Tag so dämliche Fragen stellen oder strengst du vielleicht mal deinen Kopf an?

Paul: Ich streng gar nichts an wenn Du alte Schabracke dich nicht´n bisschen benimmst! Wo gibts denn sowas, dass man von seiner Waschmaschine dumm angemacht wird? Hör mir blo auf, sonst landeste vor der T r und kannst sehen, wer dich mitnimmt!

Waschmaschine: Hm. Oh.

Paul: Jaaaa, oh!! Nun siehst Du vielleicht, wer am längeren Hebel sitzt! Hättest dir das früher überlegen sollen, anstatt mir – Du, HEY, HÜR AUF HIER MIT WASSER RUMZUPANSCHEN! Denk doch mal dran, wer das saubermachen muss!

Waschmaschine: Hähähä

Während Paul nach Eimer und Lappen läuft, blubbert die Maschine vergnügt vor sich hin und spuckt noch ein bisschen Wasser.

Paul: Miststück. Denkst Du, ich hab nichts besseres zu tun als hier um dich rumzuwischen? Steht auf meiner Stirn ´n Zettel mit „Lass mich putzen?!“ Neee. Eben nicht!

Paul wischt grummelnd das Wasser auf.

Waschmaschine: Paulchen?

Paul: Nein

Waschmaschine: Paaaaaaaaaaaulchen

Paul: Was ist denn, verdammt nochmal?

Waschmaschine: Kannst du mir bitte noch ein bisschen Entkalker reinkippen? Mir grummelts im Gedärm.

Paul: Ach. Wenn Du was willst, kannste ja freundlich sein? Ist ja ´n Ding.

Waschmaschine: Mach dir nichts draus, dass du so lange gebraucht hast um drauf zu kommen. Was ist nun, krieg ich Entkalker? Is ja schlielich deine W sche hier drin.

Paul: Schon gut, schon gut. Hier, bitte. Und wieso geht das mit dem „Paulchen“ und dem „Bitte“ nicht gleich so?

Waschmaschine: Na ich will dich mal sehen, wenn dir jemand was bis zum Anschlag in die Fresse stopft. Sagst du da „Danke“ und „Ach, wie schön“?

Paul: Du bist ´ne Waschmaschine. Du schluckst berufsmäig W sche. Welchen Grund hast Du denn bitte, dich da zu beschweren? Der Lappen hier meckert ja auch nicht, dass ich ihn zum Wischen benutze.

Waschmaschine: Was soll ein Lappen auch gro sagen, der ist doch dumm wie Kochw sche. Kann nur ein Programm abfahren, ha! Ich hingegen, ich bin wassersparend, ökonomisch, bin sogar Temperatur-regulierbar, hab verschiedene Waschgänge und sogar ´n eingebauten Trockner! Und jetzt vergleich mich nicht mit dem Lappen da, der kann doch nichts!

Paul: Und wieso beschwerst Du dich, wenn du so toll bist?

Waschmaschine: Weil das keiner auer mir wei . Alle stopfen sie mich voll mit den ekligsten, dreckigsten und keimigsten Klamotten, füllen mich mit so ´nem widerlichen Waschmittel ab und erwarten einfach so, dass ich das saubermache. Das ist nicht fair!

Paul: Ich wiederhole es ja nur ungern, aber Du bist ´ne WASCHMASCHINE!! Das ist dein Job!

Waschmaschine: Na und? Ist ja wohl nicht zuviel verlangt, wenn man mal sagt „Toll gemacht, Maschinchen“ oder „Maschinchen, wie hast du das nur geschafft?! Du bist genial!“ Aber ne, sowas kommt keinem über die Lippen. Bin doch für alle nur ein langweiliger viereckiger Kasten.

Paul: Hm. Du wäschst echt toll, Maschinchen. Keine kriegt die Wäsche so kuschlig weich wie Du.

Waschmaschine: Verarschen kann ich mich alleine.

Paul: Das macht aber nicht halbsoviel Spa, wie wenn ich das mache. Und jetzt akzeptier das mal als Lob, ich mein das wirklich so. Ich erinner mich n mlich, wie wir mal im Urlaub waren. Da war so ´ne eklige alte Waschmaschine, die war nicht schön. Hat dauernd Socken verschluckt, enorm Wasser gesoffen und so weich wie bei dir war die Wäsche auch nicht.

Waschmaschine: Meinst du das ernst, Paulchen?

Paul: Wenn ichs doch sage.

Waschmaschine: Danke. Rotzlöffel. Aber wer verschluckt denn heutzutage noch Socken? Das ist doch so entsetzlich 1.0. Vor 20 Jahren hat das ja vielleicht noch Spa gemacht, aber heutzutage?

Paul: Oh ja… So ne uralte halt. Nicht so ein schickes neues Teil wie Du.

Waschmaschine: Ach… das geht runter wie frisch entkalktes Wasser.

Paul: Nix zu danken. Und wieso warst Du nun vorhin so mufflig?

Waschmaschine: Hab ich doch gesagt. Alle sehen mich nur als groen wei en Klotz. Als ein Ding. ALS EINE MASCHINE! Dabei bin ich doch vielmehr.

Paul: Ja, eine WASCHmaschine. Hrhrhr. Hm. Und was kann man da tun, damit es dir besser geht und Du mir nicht wieder den Boden einsaust?

Waschmaschine: Du könntest dich ja ab und zu hier hinsetzen und mir erzählen. Oder ich zeig dir das Spar-Programm, das ist wie Fernsehen wenn die Klamotten dann in mir rumwirbeln. Oder du könntest mal dieses eklige Waschpulver wegmachen, das kratzt im Hals. Und das rosane Waschmittel da schmeckt auch nicht grad. Ich hab inner Werbung da so ein bun…

Paul: Waschmaschine, du piepst.

Waschmaschine: Bitte was? Ey, quassel mir nicht rein, ich zähl dir grad auf wodurch es mir besser geht und du sagst, dass ich ´n Vogel hab. Pah, die Jugend von heute, diese miesen, nichtsnutz…

Paul: Boah, Klappe! Nein, dein Programm piept!

Waschmaschine: Oh. Achso. Sag das doch gleich. Ja, dann ist die Wäsche wohl fertig. Das war´n die Socken, nech?

Paul: Ah. Ja, war´n sie. Woher weit du das denn?

Waschmaschine: Ich erkenn das am Geschmack. Nichts schmeckt so wie die Str mpfe von vier Menschen aus zwei Wochen.

Paul: Na, das glaub ich dir. Ist auch nicht so schön, die immer ausschütteln zu müssen. So. Machste mir mal bitte die Tür auf? Oder soll ich bei dir auf die richtigen Knöpfe drücken?

Waschmaschine: Na, ob du das draufhast? Ich mach lieber mal den Mund auf.

Paul: Na, die Firma dankt. Hm, noch ein wenig feucht. Hast Du nicht gesagt, Du hast einen Trockner eingebaut?

Waschmaschine: Knöpfe drücken, Paulchen. Das haste nämlich vorhin nicht gemacht. So, viel Spa damit. Ich werd nun erstmal eine Pause einlegen und mir den Mund reinigen. Die Socken haben wieder mal gefusselt. Und wie ich nun den Sand aus den Kiemen krieg… Man hat s nicht leicht. Und das Wasser steht mir auch noch bis zur Unterlippe. Paul? PAUL? PAAAAAAAAAAAAAUUUUUUUUUUL?

Paul: Jaja, immer mit der Ruhe. Ich stell mal einen Reinigungsgang ein und lass dich allein gurgeln. Viel Spa Maschinchen und bis morgen. Dann gibt s Boxer-Shorts. Oder T-Shirts. Such dir was aus.

Waschmaschine: Und da beschwer ich mich noch über die Socken. Ja, geh nur, du Ferkel!

 

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bis jetzt 10 Antworten ↓

  • 1 Pierro am 13. Juni 2007 um 09:22

    mhh – draengelt sich mir die Frage auf :
    – Front oder Toplader ? 🙂

    Ich besitze eine herzschwache Toplader „Dame“:
    selbige bekommt eine gepflegte Pulver Line, somit ist sie
    entspannt fuer ihr weiteres Tun – was sie hoffentlich noch
    eine kleine Ewigkeit schaffen wird . . . .

  • 2 happy-buddha am 13. Juni 2007 um 10:34

    coool ! 😉

    unser frontlader schwätzt nicht,und das ist gut so..

  • 3 Loco am 13. Juni 2007 um 11:40

    Na sowas… Dann hat MEINE Waschmaschine doch zu mir gesprochen! Die können sowas also doch. Dachte schon ich spinne… Aber die Stimme war seltsam… Hat irgendwas von „Luke, ich bin dein Vadder“ oder sowas geblabbelt… Das kam echt blechern und düster rüber.

  • 4 Paul am 13. Juni 2007 um 12:01

    Frontlader^^

    @Loco: Ich dacht ja auch erst, dass da Mr. Vader zu mir spricht…

  • 5 Interview der Woche « Wer ist eigentlich Paul? am 13. Juni 2007 um 12:04

    […] 13, 2007 in B1ogosph43re, P4ul v!rtu3ll, Computerzeugs Ich verweise auf das von mir geführte Interview der Woche. Lesebefehl!! No Comments Leave a Commenttrackback addressThere was an error with your […]

  • 6 leonope am 13. Juni 2007 um 14:28

    Super Interview Paulchen! Gratuliere! Absolut köstlich 🙂 Nur den Geschmack von Socken möchte ich mir lieber nicht vorstellen. Da regt es mich sonst gleich wieder 🙂

  • 7 dolce am 13. Juni 2007 um 21:45

    Ja ich find es auch ganz nett – Da sitzt man bestimmt lange dran und feilt – oder Paul?

  • 8 Paul am 13. Juni 2007 um 21:55

    Och naja. Das ging relativ schnell runter. Also mit lange dran sitzen und feilen is da nix 🙂

  • 9 aikachen am 14. Juni 2007 um 21:13

    Tolles Interview!

    Unsere hat vor einiger Zeit regelmäßige Fluchtversuche unternommen. Hab sie mal erwischt, wie sie schon fast das halbe Badezimmer durchquert hatte … Aber seit sie diese neuen, dämpfenden Füße drunter hat, hats aufgehört. : D

  • 10 Interview der Woche | Wer ist eigentlich Paul? am 31. August 2007 um 23:58

    […] verweise auf das von mir geführte Interview der Woche. […]

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