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April 25, 2007

Interview mit einem Waschlappen

Geposted in: Interview der Woche

Und wieder ist es leonope gelungen, ein Mitglied einer unterdrückten Minderheit vor das Mikrophon zu bekommen. Trotz härtester Konkurrenz um die Vorherrschaft der Pflegeutensilien im Badezimmer, hat leonope es geschafft einen Waschlappen zu finden, der über deliziöse Zustände aus der Duschkabine plauderte.

leonope: Ja hallo, Sie sehen aber „abgehangen“ aus. Alles OK mit Ihnen?

Waschlappen: Ach, fragen sie mich nicht. Sie sehen ja wie ich aussehe. Wieder mal nur benutzt und dann ins Eck geworfen. Wie üblich.

leonope: Naja, so richtig „fit“ sehen Sie ja wirklich nicht aus. Aber was meinen Sie mit benutzt und weggeworfen?

Waschlappen: Ach herrje, es ist doch jeden Tag das Gleiche. Erst kommt der alte Knacker und dann noch seine Tussi. Mir wird das langsam echt zu viel hier.

leonope: Wieso das? Was passiert dann? Klären Sie uns bitte auf?

Waschlappen: Tja, sie sollten mal zusehen was da abgeht. Um sieben Uhr morgens kommt der Fettsack, hängt seinen Arsch unter die Dusche und beginnt sich völlig lustlos mit mir einzuseifen. Und dann geht´s auch schon richtig los.

leonope: Was geht richtig los? Was meinen Sie?

Waschlappen: Na können sie sich vorstellen wie es ist, wenn sie sich durch massenhaft Fett arbeiten müssen um den ganzen Dreck und Schweiss wieder runter zu bekommen? Das ist Schwerarbeit und grausig noch dazu.

leonope: Das kann ich mir vorstellen und es hört sich wirklich nicht gerade geschmackvoll an. Da wäre so ein richtig schöner Kraftprotz doch wohl besser, oder?

Waschlappen: Ja schon, aber wenn´s zum Arsch geht ist ihnen das auch egal, glauben sie mir. Das ist kein Zuckerschlecken da unten.

leonope: Na Mahlzeit, Ihnen bleibt aber auch nichts erspart. Und was passiert wenn der Typ mit Ihnen fertig ist?

Waschlappen: Naja, was soll ich sagen? Nicht nur, dass er es sich ums Verrecken nicht angewöhnen kann, mir den ganzen Rotz wieder aus den Fasern zu spülen, schmeisst er mich immer einfach auf den Boden und überlässt mich meinem weiteren Schicksal.

leonope: Welches da wäre? Was meinen Sie mit Schicksal?

Waschlappen: Na ja, den ganzen Dreck noch in den Maschen, kommt dann seine Tusse und da geht´s richtig ab in der Brausekammer.

leonope: Was treibt die denn mit Ihnen?

Waschlappen: Mit mir noch nichts, vorerst. Die Hübsche ist erst mal eine halbe Stunde mit sich selbst beschäftigt und steht eigentlich nur dauernd auf mir rum. Ich spüre dann immer nur so ein Zucken in ihren Zehen. Keine Ahnung wie sich´s die besorgt, ich seh´ ja nichts.

leonope: Verstehe. Und was ist dann?

Waschlappen: Na dann geh´n die Seifenspiele von vorne los. Wobei ich zugeben muss, dass es auf die Dauer auch langweilig wird, ewig die selbe Muschi einzuseifen.

leonope: Aber immerhin besser als nur den Klöppel und die Glöckchen des Typen zu reinigen. So haben sie wenigstens etwas Abwechslung, oder nicht?

Waschlappen: Ach, im Grunde genommen ist es egal. Ich bin doch eh nur dazu gut, den ganzen Rotz zu beseitigen.

leonope: Auch wieder wahr. Was soll man sonst schon mit ´nem Waschlappen machen?

Waschlappen: Sehen sie? Sie sind auch um nichts besser als die Beiden. Benutzen und dann ab ins Eck. Ihr seid doch alle gleich.

leonope: Das war ja nicht so gemeint. Natürlich sind Sie ein wertvolles Mitglied der Duschkabine. Auf jeden Fall ein herzliches Danke für das interessante Gespräch.

Waschlappen: Jaja, schon gut. Ich danke ihnen ja auch. War nett sich wieder mal mit einem gepflegten und gut riechenden Menschen zu unterhalten. Könnten sie mir mal zärtlich über die Maschen streichen?


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