Was ist das? Von dieser Seite kannst Du Bookmark Dienste nutzen, um Interview mit einem Sekundenkleber als Lesezeichen bei den Diensten online zu sichern und zu bewerten, oder das E-mail Formular zum Senden des Links via Email nutzen.

Weitersagen

Email

Email es
April 18, 2007

Interview mit einem Sekundenkleber

Geposted in: Interview der Woche

Nach einer Nacht voller Bangen und grosser Ungewissheit, was leonope zugestossen sein könnte, haben wir die erlösende Nachricht aus dem Krankenhaus erhalten, dass mit leonope alles wieder in völliger Ordnung ist und keine bleibenden Schäden zu erwarten sind.

Wie erst jetzt bekanntgegeben wurde, war leonope beim Verabschieden des diesmaligen Interviewpartners bei der in der Branche üblichen BussiBussi-Zeremonie, an selbigen kleben geblieben und musste unter Lokalanästhäsie wieder von ihm getrennt werden. Narben werden, wie von leonopes Pressesprecher verlautbart wurde, keine zurück bleiben.

leonope im O-Ton um 2:30 morgens, nach Verlassen des Hospitals: Leute, ich sag Euch! DAS war ´ne Nacht. So richtig „kleben“ geblieben! Aber der Operateur war ein ganz süsser Kerl. Hab sogar mir seiner kleinen gelben Ente spielen dürfen. Hat die gequieeeekt 🙂 Irgendwie ist meine Backe noch immer etwas taub. Naja, das wird wieder.

Hier nun das bereits ersehnte, vollständige Interview aus der VIP Lounge des Frankfurter Flughafens.

leonope: Einen angenehmen Abend wünsche ich Ihnen. Danke, dass sie uns ihre kostbare Zeit widmen bevor Sie nach Barcelona weiter fliegen.

Sekundenkleber: Ey, Dir auch, was geht ab?

leonope: Naja, ich wollte von Ihnen wissen wie es so ist, immer in der Tube rum zu schwimmen und nichts zu tun zu haben? Hört sich nach einem ruhigen Leben an.

Sekundenkleber: Ey Du, was heisst hier rum schwimmen? Haste ´ne Ahnung wie schnell ich auf der Matte stehen muss? Von 0 auf 100 in 1 Sekunde! He, hattu ´ne Ahnung was das heisst?

leonope: Naja, das mag ja durchaus stimmen. Aber dafür haben Sie ja nach der Sekunde wieder Pause, oder?

Sekundenkleber: Na Du hast ja ´ne Ahnung von gar nix. Wo kommste Du denn her? Von wegen nix mehr zu tun. Pahh, das is ja wohl der Witz des Tages!

leonope: Und warum, bitte? Was tun Sie denn noch so Grossartiges wenn Sie schon mal kleben?

Sekundenkleber: Hattu ´ne Ahnung was dat heisst, wenn Du 10 Kilo Stahl zusammenhalten musst? Ich glaube nicht! Erst eingeschlossen in ´ner sauengen Tube, wo´s erbärmlich stinkt drin und dann, ja DANN, geht´s raus an die frische Luft, für genau ein paar Sekunden. Und das wars dann auch schon wieder! Von da an liegt die ganze Arbeit und Verantwortung bei mir und ich kann jeden Scheiss zusammenhalten. Denkste das ist lustig?

leonope: Tja, Arbeit ist nicht grade immer lustig, das stimmt schon. Aber was halten Sie denn so alles zusammen?

Sekundenkleber: Alles, was glaubste warum man mich auch den „Alleskleber“ nennt, hä? Aus Jux und Tollerei? Ne ne, da steckt schon wahre Power dahinter, das kannste mir glauben? Willste ´nen Beweis?

leonope: Gott behüte! Nein, danke, ich glaube Ihnen auch so. Sie sind ja ein richtiger Macho. Immer voll cool und immer zum Sprung bereit!

Sekundenkleber: So kann man es beschreiben. Ist echt stressig, kannste glauben. Immer auf der Hut ob die Verschlusskappe aufgeht oder nicht. Und dann schnell raus und sofort zuschlagen. Ist wie ein Überraschungsangriff im Krieg, verstehste?

leonope: Ja, irgendwie schon. Aber was halten Sie denn jetzt so alles zusammen?

Sekundenkleber: Also, damit Du es ein für allemal schnallst. Es ist mir egal wo Du mich drauf pappst. Was immer dort draufkommt, gehört MIR! Für alle Ewigkeit. Da hilft dann nur mehr brachiale Gewalt wenn Du mich davon trennen willst. Oder der Arzt. Da ist dann Schluss mit lustig. Das Einzige was ich allerdings nicht „kitten“ kann, sind Ehen. Aber da arbeite ich noch dran.

leonope: Was war die schwierigste Aufgabe für Sie bzw. die grösste Herausforderung, die Sie zu bewältigen hatten?

Sekundenkleber: Ey Du fragst ´n Scheiss! Woher soll ich das wissen? Jeder Job ist ein endgültiger und immer gleich schwer! Bescheuert! Aber gut. Ich denke das Kniffligste war wohl, als mich einmal der kleine Max auf die Klobrille geschmiert hat auf die sich dann die kleine Doris draufgesetzt hat. Ich wollte ja noch schreien, aber ich war so benebelt von den Tubendämpfen, dass ich nichts sagen konnte. Und das wars dann. Vereint in alle Ewigkeit hiess es da nur mehr! Die Kleine brüllte wie am Spiess und ich bekam keine Luft mehr.

leonope: Und wie ging die Geschichte weiter?

Sekundenkleber: Naja, nix wars mit Schule gehen und so. Die rückten mit Eimern von Lösungsmitteln an und setzen die ganze Muschel unter Aceton. Ich sag Dir, ey, DAS war ein Trip. Den vergess ich nie. Ich war nachher völlig aufgelöst und die Kleine hatte einen Arsch der nie mehr so glänzen wird wie an diesem Tag.

leonope: Hört sich ja echt nach ´nem Kampf an. Da bleibe ich Ihnen lieber mal vom Leib. Wer weiss, was da sonst noch passiert.

Sekundenkleber: Och, jetzt hab Dich nicht so. Ist halb so wild. Und wenn doch etwas passiert sag ich immer: „Für alles gibt es eine Lösung!“

leonope: Auf jeden Fall waren das interessanten Einblicke in ihre aufregende Tätigkeit. Hab jetzt echt das Gefühl, dass Sie einen verantwortungsvollen Job da haben.

Sekundenkleber: Auf jeden Fall, auf jeden Fall, so isses. Immer abwarten und im richtigen Moment von 0 auf 100 und in einer einzigen Sekunde den tödlichen Schlag ausüben. Wie im richtigen Leben fast, nicht wahr?

leonope: Kann hinkommen. Ich bedanke mich schon mal ganz herzlich für das Gespräch und wünsche noch einen guten Weiterflug.

Sekundenkleber: Alles klar, hat auch Spass gemacht wieder mal aus der Tube zu plaudern. Ich wünsche ebenso ´nen guten Flug. Komm, lass Dich umarmen! SCHEISSE! Jetzt isses passiert…wir werden niemals auseinander geh´n 🙂


Zurück zu: Interview mit einem Sekundenkleber