Was ist das? Von dieser Seite kannst Du Bookmark Dienste nutzen, um Interview mit einer Parkbank als Lesezeichen bei den Diensten online zu sichern und zu bewerten, oder das E-mail Formular zum Senden des Links via Email nutzen.

Weitersagen

Email

Email es
März 28, 2007

Interview mit einer Parkbank

Geposted in: Interview der Woche

Ab und zu entschliesst sich leonope kurzfristig für einen Spaziergang im Stadtpark, um etwas frische Luft zu schnappen. Das saftige Grün der Bäume und das Gezwitscher der Vögel beflügeln Geist und Körper und die Hormone beginnen endlich wieder aktiv zu werden. Kurzerhand entschloss sich leonope, eine verlassen stehende Parkbank zu interviewen.

leonope: Schöner Tag heute, wie geht es Ihnen?

Parkbank: Oh danke, ganz gut, steh´ halt nur so rum hier. Echt schöner Tag heute, ja, und vor allem kein Verkehr.

leonope: Was meinen Sie mit Verkehr? Hier fahren doch gar keine Autos?

Parkbank: Na Gott sei Dank. Die hätten ja gerade noch gefehlt. Ich meine „Personenverkehr“. Komm ja ganz schön dran, wenn der Park voll Menschen ist.

leonope: Was heisst drankommen? Sie stehen doch nur untätig rum hier?

Parkbank: Haben Sie ´ne Ahnung, was ich so den ganzen Tag über „ertragen“ muss? Denken Sie echt es ist lustig, wenn sich so ein Fettarsch niedersetzt und mal so richtig furzt. Das ist nicht g´rade das, was man sich unter Gemütlichkeit vorstellt, wenn die Bretter scheppern.

leonope: Verstehe. Aber es kommen doch auch normale Leute und machen einfach mal eine kurze Rast, oder?

Parkbank: Ja schon, auch. Solange es nicht die alten Omas sind, die stundenlang Tauben füttern. Sitzen nur da und bewegen sich nicht mehr. Da kann ihnen schon mal das Gerüst einschlafen, glauben Sie mir.

leonope: Kann ich gut nachvollziehen. Muss mühsam sein, wenn jemand stundenlang auf der Stelle klebt. Was tut sich eigentlich nächstens hier im Park?

Parkbank: Oh Sie, da kann ich Ihnen Geschichten erzählen. Da werden Sie rot um die Ohren.

leonope: Jetzt haben Sie mich aber neugierig gemacht. Ich höre ganz gespannt zu, versprochen.

Parkbank: Also gestern, ich sage Ihnen, ich hab ja schon einiges erlebt. Aber das war wohl das Heisseste seit Langem.

leonope: Jetzt erzählen Sie schon, spannen Sie mich nicht so auf die Folter.

Parkbank: Also gut. Kommt so um zehn, halb elf , ein Mönch vom Kloster nebenan vorbei und lässt sich mal kurz nieder auf mir. Ich denk mir vorerst nichts, wundere mich aber dann doch, weil der so ungeduldig rum zappelt. Als wenn er auf jemanden warten würde, verstehen Sie?

leonope: Ja klar, aber was ist daran so aussergewöhnlich?

Parkbank: Tja, das was dann passiert ist. Da kommt so eine kleine süsse Blonde vorbei, aufgemotzt im grünen Tarnanzug und macht doch glatt den Typen voll an. Sie wollte es immer schon mal mit ´ner „Kutte“ treiben und ob er nicht mal sehen will, was echter Drill sei? Ich sage Ihnen, die zwei haben gevögelt was das Zeug hielt.

leonope: Sie machen Scherze. Der Mönch hat sich verleiten lassen?

Parkbank: Verleiten? Der hatte gar keine Chance wenn Sie mich fragen. Die Kleine hat dem die Kutte runter gerissen und ist über ihn hergefallen wie ein Tier. Ich hatte Mühe meine Bretter beisammen zu halten. Schauen Sie nur mal diese Latte an. Glatt durchgebrochen.

leonope: Das ist ja nicht zu fassen. Sieht echt aus als hätte das ganz schön weh getan.

Parkbank: Na weh getan hat es nicht gerade, aber ordentlich gekracht hat es auf jeden Fall als die gekommen sind.

leonope: Hört sich an als hätten Sie da einiges mitgemacht letzte Nacht. Ich will Sie dann mal nicht länger aufhalten. Sie müssen sich sicher erst wieder „sammeln“. Auf jeden Fall recht herzlichen Dank für das nette Gespräch.

Parkbank: Keine Ursache, gern geschehen. Übrigens, Sie haben einen süssen Arsch. Wollen Sie sich nicht mal setzten?


Zurück zu: Interview mit einer Parkbank