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Oktober 11, 2007

Ein Fettsack namens „Joschi“

Geposted in: Randbemerkung

Manche Menschen gehören entmündigt. Oder eingesperrt. Oder beides. An sich kann es mir ja egal sein was die Leute so machen. Ist es mir im Normalfall auch. Und trotzdem passiert es mir immer wieder, dass ich mich über gewisse Verhaltensweisen von Menschen so derartig aufrege, dass ich einfach nicht meine Klappe halten kann und das was mir auf der Zunge liegt einfach rauskotzen muss. Ich würde sonst ersticken daran. So geschehen vor einer Stunde heute im Park.

Ich auf meiner Laufrunde. Es ist schön draussen und ich laufe durch den Augarten. Auf einer kleinen Wiese spielen Kinder und ich bleibe stehen und schaue ihnen etwas zu. Nebenbei mache ich meine Dehnungsübungen an einer Bank und beobachte wie eine Frau mir entgegenkommt. Mit einem ca. 30 cm hohen und ca. 70 cm langen Hund, der so fett ist, dass er seine Wampe am Boden mitschleift. So ein Rollmopshund halt. Die Dame lässt sich auf der Bank nieder und schaut mich entgeistert an was ich denn so da mache. Um mir die blöde Frage ihrerseits zu ersparen gehe ich in den „Angriff“ über und frage sie was um Gottes Willen ihrem Hund passiert ist?

„Nichts“ sagt sie, „warum“? „Weil ich noch nie ein fetteres Etwas gesehen habe als diese keuchende und sabbernde Tonne“, antworte ich.

„Was erlauben Sie sich? Mein Joschi ist halt ein guter Esser“, erwidert die Dame. „Ich kann ja auch nichts dafür, dass ihm alles was ich koche so schmeckt“.

„Wie wäre es wenn Sie ihn nicht damit mästen würden und ihm so ein paar Jahre Hundeleben schenken würden?“, antworte ich und merke wie die Frau beginnt etwas die Fassung zu verlieren. „Was erlauben Sie sich? Mir zu sagen wie ich meinen Hund füttern soll“, schmeisst sie mir um die Ohren.

„Von mir aus können Sie ihren Hund täglich mit fünf Kilo Nudeln füttern. Kann mir ja egal sein. Mir tut nur der Hund leid der so schon keine Luft mehr bekommt und nach zwei Hüpfern vorm Herzinfarkt steht“, werfe ich ein.

„Das kommt davon weil er sich so wenig bewegt und nach dem Essen halt lieber ein Schläfchen hält“, erklärt mir die Dame. „Wenn ich fünf Kilo Nudeln gefressen hätte würde ich meinen Hintern auch nicht mehr aus dem Korb bringen“ erwidere ich und schüttle meinen Kopf. „Anderswo lebt eine Familie eine ganze Woche von dem was dieser Hund offensichtlich an einem Tag runterwürgt“ schiesst es aus mir heraus.

Mir ist schon fast zum Kotzen. Dieser Fettsack schleift seinen Bauch über die Erde, keucht und sabbert als wenn er jede Sekunde zusammenbrechen würde und die Dame meint er schläft halt gerne nach dem Essen.

„Ach seien Sie doch ruhig. Was verstehen Sie schon von Hunden“ zischt sie zurück. „Sie haben ja keine Ahnung wie sich mein Joschi über jedes Futter freut“.

„Sie haben recht. Ich habe wirklich keine Ahnung wie ich meinen Hund am schnellsten umbringe. Ich bin nur mit Hunden aufgewachsen. Dank diesem erschreckenden Beispiel hier weiss ich jetzt aber, was ich meinem Hund nie antun werde“ werfe ich ihr entgegen und schaue ihr zu wie sie entnervt aufsteht und die Bank verlässt.

„Komm Joschi, wir gehen. Du brauchst etwas Bewegung, gell?“ nuschelt sie ihrem Rollmops zu und steckt ihm einen Hundekeks in sein triefendes Maul. „Zu Hause gibt´s dann ein gutes Bappi (das heisst auf wienerisch Essen, Futter).

Mir bleibt zu dem nur „Mahlzeit und Ruhe in Frieden“ zu sagen und ich laufe weiter.


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