Leonope - was wäre...

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Ein Gläschen in Ehren…

leonope am 7. August 2008 · 44 Kommentare

Was wäre, wenn die Regierung ein Gesetz erlassen würde, das jeglichen Verkauf und Ausschank von Alkohol bei hoher Strafe verbieten würde?

Würdest Du dir sagen „mir egal, ich trinke so und so nicht, und was die andern machen interessiert mich nicht“, oder würdest Du dagegen sein, weil es jedem freisteh´n sollte, sich nach Feierabend „Einen“ zu genehmigen? Würdest Du es klasse finden, weil damit Jugendliche endlich nicht mehr an den Fusel kommen, oder würdest Du versuchen heimlich selbst etwas zu kriegen, falls Du mal Gäste hast die doch ganz gern ein Gläschen trinken? Würdest Du es dich stören, wenn nur mehr alkofrei auf der Getränkekarte steht, oder würdest Du dir einen Vorrat horten, für die schweren, trock´nen Zeiten? Was wenn sich alle fest dran halten, weil die Strafen wirklich existenzbedrohend sind, doch was, wenn Du als Alkoholiker, von heute an nicht mehr an deinen lebenswicht´gen Stoff kommst?

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bis jetzt 44 Antworten ↓

  • 1 Cybermami am 7. August 2008 um 07:21

    „ich trinke so und so nicht“ *grins*……..na gut, also Alkoholiker bin ich nicht, auch wenn’s mal so aussieht. 🙁 Aber sowas ist dringendst ein Grund um die Zelte abzubrechen und woanders neu aufzuschlagen. 🙂

  • 2 Peggy am 7. August 2008 um 07:30

    Grundsätzlich wäre das nicht so schlimm für mich, weil ich echt kaum was trinke, aber wenns verboten wäre, ja da wäre es dann vielleicht doch interessant…….

  • 3 Dandu am 7. August 2008 um 09:31

    Natürlich einen Eigenanbau forcieren. 😉

  • 4 Michael am 7. August 2008 um 09:35

    Unvorstellbar bei dieser Zahl an Alkoholikern in unserem Land. Der persönliche Import würde boomen, wenn die Leute ihr Lebenselixier nicht mehr bekämen. Eine sehr theoretische Möglichkeit wäre Alkohol auf Rezept für Alkoholiker, dann würde die tatsächliche Zahl an Alkoholikern ans Tageslicht kommen, wenn plötzliche alle zum Doc laufen und nach dem flüssigen Brot gieren.

    …denn Alkoholsüchtig ist man schließlich bereits, wenn man ohne diese Droge nicht mehr leben kann. Um das herauszufinden, braucht es eine Abstinenzphase, die sich natürlich niemand freiwillig gönnt.

    Aber ein lokal begrenztes (nationales) Alkoholverbot würde nichts bringen, die Leute fahren ins nächste EU-Land und kaufen dort ein. Überdies ist es ja auch utopisch, wenn man etwas verbietet, dass mittlerweile für die Gesellschaft so etwas wie ein Grundnahrungsmittel geworden ist. Das würde niemals funktionieren.

  • 5 leonope am 7. August 2008 um 09:42

    @Cybermami…ich breche mit auf 🙂

    @Peggy…wie so oft wird es wohl erst richtig interessant wenn es was verboten ist 🙂

    @Dandu…ich kaufe sicher bei dir ein 😉

    @Michael…ich verstehe deinen doch „durchscheinenden“ Sarkasmus sehr wohl und habe dafür sogar Verständnis. Jedoch sollte man nicht jene Menschen vergessen, die sich wirklich nur sporadisch das eine oder andere Glas Wein zu einem schönen Essen geben, ein Bierchen im Schanigarten trinken wollen oder sich mal einen etwas „härteren“ Drink als Digestiv gönnen wollen. Man sollte diese nicht in einen Topf werfen mit den echten „Abhängigen“.

  • 6 Kalisha am 7. August 2008 um 10:21

    Tja, tja…da werd ich wohl den Weinkeller von meinem Großvater ein wenig schrumpfen und mich da bedienen müssen. Hat um die 2000 Flaschen und 200 Fässer da zu liegen, von lange gereift bis jung alles dabei. Ist viel besser als der gekaufte.^^
    Mein Mann wird nämlich useren Keller mit Bier zustellen, da bleibt kein Paltz für mich.^^

  • 7 leonope am 7. August 2008 um 10:35

    @Kalisha…oh Du heilige Olive! Wo ist dieser Keller? Ich muss unbedingt dort hin LOL 2000 Flaschen? Sabber 😆 Ich liebe guten Wein!

  • 8 Kalisha am 7. August 2008 um 10:44

    @leonope…Verrat ich nicht. Das ist meine Quelle für den Notfall.^^
    LOL

  • 9 Christian in Wien am 7. August 2008 um 16:24

    ich denke dann würde es endlich revolution geben.

    und ich würde mit protestieren.

  • 10 Cybermami am 7. August 2008 um 16:49

    Da sag ich doch „PROST“. 🙂

  • 11 Michael am 7. August 2008 um 18:09

    @leonope, versteh‘ mich nicht falsch. Ich würde ein derartiges Gesetz keinesfalls befürworten. Es wäre aber irgendwo einerseits spassig und andererseits traurig anzusehen, wie die versoffne Gesellschaft plötzlich ohne Alkohol zurechtkäme. Nämlich gar nicht.

  • 12 leonope am 7. August 2008 um 18:35

    @Kalisha…schade. Muss ich weiter bei Hawesko einkaufen 🙂

    @Christian…wäre sicher interessant zu sehen wer da gewinnt.

    @Michael…nun ja, ich würde nicht die „ganze Gesellschaft“ zu Säufern abstempeln. Andererseits ist Alkohol trinken Bestandteil der westlichen Kultur, ohne das jetzt schönreden zu wollen. Das Problem ist immer wieder nur, was man damit macht und wie verantwortungsvoll man damit umgeht. DAS ist das eigentliche Problem dieser Gesellschaft, dass es verharmlost wird (weil gut besteuert) und natürlich auch eine ganz schöne Industrie dranhängt. Aber wie gesagt: Ich kann zum essen ein, zwei Gläser Wein trinken, ich kann mich aber auch um den Verstand saufen. Manchmal hat man die Wahl, und manchmal halt nicht.

  • 13 Christian in Wien am 7. August 2008 um 19:07

    die politiker, weil sich die in der zwischenzeit nen scheiß um das volk scheren

  • 14 Michael am 7. August 2008 um 21:13

    @leonope. Der verantwortungsbewusste Umgang mit Kokain wäre auch kein Problem, wäre Kokain nur keine Droge. Die Tatsache, dass Kokain eine Droge ist, macht das Ganze nämlich erst zum Problem.Und die Tatsache, dass Alkohol eine Droge ist, aber nicht als solche anerkannt wird, macht das Ganze zu einem noch größeren Problem.

  • 15 Christian in Wien am 7. August 2008 um 21:30

    jo stimmt, jedes jahr sterben 1000 durch alkohl, direkt und indirekt, und was sagen unsere politiker dazu? Prost!

  • 16 leonope am 7. August 2008 um 21:40

    @Michael…also ich würde sagen, dass man schon die Kirche im Dorf lassen soll. Zucker und Schokolade verursachen Karies, Fritten und sonstiges paniertes Zeug sind für Fettleibigkeit verantwortlich und die ach so gesunden, alkoholfreien Getränke sind die grössten Giftmischungen, welche den Menschen ins Nirvana befördern.

    Klar ist Kokain eine Droge. Und Alkohol auch. Wenn Du das aber so vehement einforderst, dann musst Du auch die komplette Lebensmittel- und Getränkeindustrie an den Pranger stellen, weil diese genauso „Suchtmittel“ erzeugt und vertreibt, die der Volksgesundheit wesentlich mehr langfristigen Schaden zufügen als ein Alkoholiker.

    Es ist wie mit allem, egal ob Drogen, Alkohol, Süssigkeiten, Schweinebraten, Cola light usw. einfach eine Frage der Dosis. In Amerika sind zum Beispiel in 30 Jahren 100% der Einwohner von der Fettsucht betroffen. Und das sind immerhin über 300 Millionen Menschen (heute), die dem Gesundheitssystem die läppische Summe von mehr als 950 Milliarden Dollar kostet. Das ist fast EINE BILLION! Stell das mal dem volkswirtschaftlichen Schaden von ein paar hunderttausend Alkoholikern gegenüber.

    In Europa werden die Menschen ebenso immer fetter, schrauben ihre Cholesterinwerte in ungeahnte Höhen, leben mit BMIs jenseits von 25, was definitiv adipös ist und belasten das Gesundheitswesen mit Milliardenbeträgen. Das schaffen die Säufer nicht in hundert Jahren, egal wie sehr sie sich „bemühen“.

    DAS was unsere Gesellschaft stört – und das ist für mich auch eine der grössten Heuchlereien – ist ganz einfach der Umstand, dass ein Besoffener beim Betrachter ein Gefühl der Peinlichkeit und der Abstossung hervorruft, ihm aber beim Anblick eines 80 Kilo schweren und völlig verfetteten Kindes bestenfalls ein mildes Lächeln über die Lippen kommt. Dass er dabei für diesen Fettsack die nächsten 20 Jahre Behandlungskosten von seinem Einkommen zahlt, entgeht ihm dabei.

    Ich spreche hier auf keinen Fall für Sauforgien und/oder den regelmässigen Konsum von Alkohol. Ich versuche nur, wie oben schon erwähnt, die Kirche im Dorf zu lassen und die ganze Sache etwas zu relativieren. Auch im Wissen, dass gerade Du einen ganz speziellen Zugang zu diesem Thema hast, der sicher nicht ganz objektiv ist. Gar nicht sein kann.

    @Christian…1000 krepieren durch Alkohol. Aber 100 000 verrecken weil sie sich zu Tode fressen und verfetten. Die Politik kann nicht überall eingreifen, nur weil der Mensch einfach zu blöd ist sein Leben eigenverantwortlich zu leben.

  • 17 Christian in Wien am 7. August 2008 um 21:43

    da stimme ich dir zu. die leute sollen eigenverantwortlich sein, aber leider geben immer mehr leute aus purer bequemlichkeit die verantwortung an den „anonymen“ staat ab um selber keine verantwortung mehr tragen zu müssen. ein gefährlicher und sehr dummer kurs in meinen augen.

  • 18 Cybermami am 7. August 2008 um 21:59

    Wirklich süchtige Menschen sind alleine nicht mehr in der Lage, aus ihrem Teufelskreis herauszukommen. Dann gibt es Menschen die ihnen „so grossartig“ helfen wollen, mir wär’s aber lieber man würde schon bevor sie süchtig werden versuchen zu helfen oder sie auffangen. Wenn man sich auch nur ein wenig für seine Mitmenschen interessiert bemerkt man meist den Wandel eines jeden Einzelnen bevor er abstürzt.

  • 19 Christian in Wien am 7. August 2008 um 22:05

    also da muss ich in gewisser weise wiedersprechen. ich war alkoholiker. ich hab mir um 7.30 morgens das erste bier aufgemacht, und den ganzen tag gut 15 krügerl bier gesoffen, und das monatelang. hätte mich jemand gefragt, ich hätte empöhrt von mir gewiesen alkoholiker zu sein oder viel zu trinken oder gar nicht mehr fahrtüchtig zu sein. aber eines tages hat es klick gemacht, und ich realisierte was ich seit monaten trieb, und habe ganz alleine auf der stelle mit dem bier aufgehört. ich habs wieder unter kontrolle, hin und wieder mal ein bier oder einen wein, aber wenn ich fahre oder arbeite bin ich trocken. wenn man den willen hat es eisern durchzuziehen, dann kann man es auch alleine schaffen.

  • 20 Cybermami am 7. August 2008 um 22:10

    @Christian in Wien… dann bist du eine der lobenswerten Ausnahmen. Aber manchmal werden „Trockene“ sogar nach 15-20 Jahren wieder zu Alkoholikern und die meisten haben den eisernen Willen erst, wenn man sie mit Gewalt in eine Therapie prügelt.

  • 21 Christian in Wien am 7. August 2008 um 22:15

    jo stimmt, aber die zeit ist bereits gut 10 jahre her, damals habe ich harte ehemalige russische soldaten mit wodka unter den tisch gesoffen.

    heute kann ich ganz normal ein bierchen oder zwei trinken, ohne rückfällig zu werden.

  • 22 Cybermami am 7. August 2008 um 22:20

    @Christian in Wien… *auf die Schulterklopf* 🙂

  • 23 Christian in Wien am 7. August 2008 um 22:21

    dazu gibts keinen grund, hätte ich nciht mit dem saufen angefangen hätte ich nciht damit aufhören müssen

  • 24 Judy am 7. August 2008 um 22:27

    @Christian: Respekt!

    Mit dem Allohol ist es wie mit allem: Ob etwas Gift ist oder nicht macht allein die Dosis.

    Und was bei einem gnerellen Alkoholverbot passieren würde, hat man in den USA bei der Prohibition gsehen. Das organisierte verbrechen blüht, und die Leute saufen trotzdem fröhlich weiter. Nur daß die Mafia dran verdient.
    Also, Quatsch mit Soße das ganze, da würde kein Politiker allen Ernstes draufkommen heute.

  • 25 Cybermami am 7. August 2008 um 22:30

    @Christian in Wien… siehste, hätte deine Umgebung besser auf dich aufgepasst, wärs wohl gar nicht erst soweit gekommen. Sei stolz auf deinen dicken Schädel. 😉

  • 26 leonope am 7. August 2008 um 22:32

    @Judy…frei nach Paracelsus 🙂 Jedoch ist köstlich so manches Gift, was fröhlich uns macht und vergessen lässt…bis wir wieder zu uns kommen…oder so LOL

    Dem Rest kann ich auch zustimmen. Wobei ich das mit dem „draufkommen“ eher deshalb gelten lasse, weil sich kein Politiker mit dieser Lobby anlegen würde. Da könnte er genauso gut versuchen Pinguinen das Fliegen beizubringen 🙂

  • 27 Christian in Wien am 7. August 2008 um 22:32

    meine umgebung hat mitgesoffen, und zum größten teil tut sie das noch heute. ein kollege z.b. hat in der zwischenzeit 3 entzugskuhren hinter sich, andere trinken heimlich weiter

  • 28 Cybermami am 7. August 2008 um 22:48

    @Christian in Wien… auf der anderen Seite der Welt hat es auch nette Menschen. Geh mal mit deiner geilen Kiste da hin. 🙂

  • 29 Steffi am 7. August 2008 um 23:27

    Ja, das würde mir schon gefallen, aber die Alkoholiker, die ihr Geld schon versoffen haben und nichts mehr für einen Flug ins Ausland übrig haben, werden durchdrehen und alle Anti-Alkoholiker umbringen. So ist das.

  • 30 leonope am 7. August 2008 um 23:31

    Du machst mir Angst LOL

  • 31 Cybermami am 7. August 2008 um 23:32

    Ach gute Steffi… ich meinte eigentlich den Christian in Wien weil er sonst nirgends ungestört rumbrausen kann. Wir hören dann das quiken der umgefahrenen Schweine nicht bis hierher. 😀

  • 32 Christian in Wien am 8. August 2008 um 04:20

    das war ja alles in deutschland, also bin ich bereits weggegangen. hier trinkt keiner in der firma 🙂

  • 33 Gucky am 8. August 2008 um 04:28

    Mir persönlich würde das nichts ausmachen. Aber ich lehne so ein Verbot aus den gleichen Gründen ab wie das Rauchverbot ! Es ist ein unzulässiger Eingriff in die persönliche Freiheit.
    Wenn man den Gedanken an die Gesundheit weiterspinnt müßten sie auch demnächst vorschreiben was und wieviel man essen darf.
    (wegen der vielen Übergewichtigen, was ja auch ungesund ist)

  • 34 Christian in Wien am 8. August 2008 um 04:30

    stimmt, oder welchen sport man treiben darf, wie lange man in die sonne darf usw.

  • 35 Dandu am 8. August 2008 um 08:04

    @leonope: Ich wusste Du würdest Qualitätsware schätzen! 🙂

  • 36 Paul am 8. August 2008 um 10:42

    Würde mich nicht weiter stören, ich brauche keinen Alkohol. Wenn Schokolade verboten werden soll, ok, würd ich Amok laufen. Aber bei Alkohol? Neee… Aber dann müssten auch eine Menge anderer Dinge verboten werden, was auf Kosten der Rechte des Einzelnen geht, daher würde ich so ein Verbot ablehnen. Ich bin, eigentlich, auch dafür, dass Drogen legal werden- aber diejenigen, die sie nehmen, sollen bitte vorher eine Erklärung unterschreiben dass sie allein für etwaige Folgen verantwortlich sind und die Kosten dafür tragen. Das könnten sie vermutlich nicht und die Familien müssten das tragen, aber das wäre vielleicht noch etwas abschreckender.

  • 37 leonope am 8. August 2008 um 19:30

    @Gucky…kann ich dir nur zustimmen zu dem was Du sagst.

    @Dandu…na klar. Glaubst Du ich trinke billigen Fusel? 🙂

    @Paul…das mit den Drogen ist sicher – wenn man sie in Relation zu den legalen „Suchtmitteln“ stellt – ein interessanter Ansatz und Gedanke. Das Problem ist nur die Beschaffungskriminialität, die, gerade WENN sie freigegeben würden, meiner Meinung nach noch grösser würde, da es um ein Vielfaches einfacher wäre, sich ohne Strafverfolgung in die Sucht zu stürzen. Ich rede da jetzt von den sogenannten „harten“ Drogen, die meiner Auffassung nach definitiv NICHT und NIE legalisiert werden sollten. Da passiert zuviel was keiner mehr kontrollieren kann.

  • 38 Michael am 8. August 2008 um 21:34

    @leonope, und wieviel dieser 300 Mrd. Menschen trinken Alkohol, der bekanntermaßen Mitschuld an der Entstehung von Adipositas trägt? Du kannst die Menschen doch nicht in zwei Gruppen teilen “ die einen, die Alkohol trinken und dadurch Kosten verursachen und die anderen, die sich fehlernähren und wiederum dadurch immense sozioökonomische Kosten verursachen. Das eine bedingt ja das andere. Alkoholkonsum führt nicht nur zu Leberzirrhose und Abhängigkeit, sondern ist neben der geeigneten Rahmenbedingungen (genetische Prädisposition für Adipositas; Fehlernährung; Bewegungsarmut;…) auch ein Faktor, der bei der Genese des Übergewichts und der Fettleibigkeit eine wesentliche Rolle spielt.

    Dass Alkohol (wie auch z. B. Fast Food) nur EIN Faktor in der Entstehung von Übergewicht ist, dürfte klar sein. Aber man darf das Alkoholproblem wie gesagt nicht isoliert betrachten und die Kosten der Fettleibigkeit scharf von denen des Alkoholmissbrauchs abgrenzen. Nicht bei der Unmenge an Alkoholtrinkenden in der Gesellschaft.

    Ohne Zweifel muss gegen die zunehmende Verfettung der Gesellschaft vorgegangen werden, wenn wir alleine das Gesundheitssystem noch ein paar Jahre erhalten wollen. Aber man bekämpft nicht das „Übergewicht“, sondern die auslösenden Faktoren, von denen Alkohol u. a. einer ist. Die Tatsache, dass Alkohol für noch viel mehr verantwortlich ist, als für Übergewicht, schraubt die Priorität der Alkoholprävention natürlich entsprechend hoch. Auch wenn einem das als Alkoholtrinkenden nicht gefällt. Als Raucher würde es mir wohl auch nicht gefallen, wenn man die Tschickpreise hochschraubt, Zigarettenwerbung verbietet und allgemeine Maßnahmen zur Eindämmung des Rauchens setzt (Separierung in Gaststätten, Verbot des Qualmens in öffentlichen Gebäuden usw.). Doch mir persönlich muss es auch nicht zwingend gefallen, wenn höherwertige Interessen dadurch gewahrt werden.

    Ich kann nur für mich sprechen, und da erregt ein 80 Kilo schweres Kind bei mir genauso viel Unbehagen wie ein besoffenes Kind. Beide werden früher als es ihnen lieb ist mit Problemen unterschiedlichster Art konfrontiert werden. Bei den besoffenen Kids ist nur eine gewisse Dramatik dahinter, denn denen geht’s akut ziemlich schlecht.

    Diese Zahlen, die da regelmäßig fallen (1 000 Tote durch Alkohol, usw.) müssen halt auch etwas hinterfragt werden, besonders wenn sie einfach unkommentiert gepostet werden. Denn für welche Region gilt diese Zahl, wie definiert sich ein „Tod durch Alkohol“ etc. Fragen über Fragen.

    @Gucky, dann müsstest Du konsequenterweise auch das Heroinverbot anprangern. Das ist schließlich auch ein Eingriff in die persönliche Freiheit, nur eben wahrscheinlich nicht in die deine. Man beanstandet aber eben in aller Regel nur jene Verbote, die einem selbst Nachteile brächten oder bringen. Wie egoistisch! Aber wie menschlich…

    @leonope, es ist interessant, aber zugleich auch entlarvend, dass jene Drogen, die man gemeinhin als „weich“ bezeichnet, alle legal sind. Wissenschaftlich gesehen sind sie jedoch alles andere als „weich“, oder „harmlos“. Man kann davon ausgehen, dass der überwiegende Teil der Menschen, der eine Droge als weich bezeichnt, diese selbst konsumiert oder beabsichtigt, diese zu konsumieren.

  • 39 Paul am 10. August 2008 um 01:32

    Beschaffungskriminalität? Mhm … Nagut, es gäbe wohl sehr viel mehr Junkies die an ihren Stoff wollen. Aber mehr Kriminelle verlangen mehr Polizisten, mehr Gefängnisse und so weiter. Ich sags dir, die Arbeitslosigkeit würde sinken und die Konjunktur angekurbelt werden!

    Mhrm.

  • 40 leonope am 10. August 2008 um 10:02

    @Michael…in diesem Fall hier, MUSS ich aber „teilen“, da ich sonst eine wissenschaftliche Abhandlung über die „Zusammenhänge der legalen und illegalen Suchtmittel als verantwortliche Auslöser für Zivilisationskrankheiten und deren Auswirkungen auf die Gesellschaften der Welt“ verfassen müsste 🙂

    Natürlich gebe ich dir bis zu einem gewissen Punkt recht. Ich übersehe aber dabei nicht, dass Du aufgrund deiner Vorgeschichte, die Du mir ja eröffnet hast, einen nicht mehr ganz so objektiven Zugang zu diesem Thema hast oder haben kannst und deshalb – verständlicherweise – den Alkohok so verteufelst. Dabei blendest Du aber aus, dass sich der Mensch selbst blöd säuft und nicht „zwangsgewässert“ wird.

    Dass hier natürlich nicht zu jeder Zahl Quellenangaben stehen ist auch klar. Wie gesagt, es geht auch ausschliesslich ums Thema Alkohol. Und diese „Droge“ bringt bei weitem nicht so viele Menschen um wie die vielen, legalen „weichen“, zu denen für mich Nahrungsmittel, Süssigkeiten, Getränke/Limonaden und sonstige chemische Verbindungen die sich zum Essen oder Trinken eignen genauso gehören wie jene, die Du meinst. Und es ist sehr wohl ein Unterschied ob sich jemand ab und an einen Joint reinzieht oder auf Crack, Meth und Heroin zurückgreift. Drogen sind sie alle. Von daher weise ich das was Du im letzten Absatz sagst auch zurück, da mir diese Aussage als zu einfach erscheint. Nur weil es einen allgemein gültigen Sprachgebrauch gibt, heisst das noch lange nicht, dass jeder, der sich dessen bedient, selbst eine dieser Drogen konsumiert.

    @Paul…die Gefängnislösung wäre einfach. Einfach einen meterhohen Zaun oder gleich eine Mauer rund um Neukölln ziehen 🙂

  • 41 Michael am 10. August 2008 um 15:31

    @leonope, weil Du mehrmals auf meinen „speziellen Bezug“ zum Alkohol hingewiesen hast: Du bist auch nicht objektiv. Du trinkst nämlich Alkohol 😉 Was uns zu der Frage bringt, wer denn dann eigentlich objektiv ist bzw. ob überhaupt jemand objektiv sein kann.

    Du willst eine wissenschaftliche Abhandlung verfassen? Warum nicht, ich brauche für die Fahrt nach Wien morgen ohnehin etwas Lesestoff. 🙂

    Ich behaupte auch gar nicht, dass der Alkohol mehr oder auch nur annähernd soviele Menschen umbringt, wie das Zeugs, das Du aufzählst. Schon alleine, weil ich nicht weiß, wieviele Menschen durch Alkohol krank werden oder sterben (da weiß man´s vielleicht noch eher) bzw. durch diese anderen Gifte in der Nahrung ihr Leben lassen oder krank werden. Niemand weiß das so genau.

    Mehr als aufklären kann man die Menschen aber eh nicht unbedingt. Deshalb sollte man wenigstens das ordentlich tun. Und genau hier sehe ich Handlungsbedarf. Aufklären heißt nämlich nicht, auf Plakaten zu kritzeln: „Alkohol gefährdet Ihre Gesundheit“. Das hilft nämlich nichts, wenn nebenan die Bacardi-Werbung auf sich aufmerksam macht. Es hilft auch nichts, den Kindern in den Schulen eine ausgewogene Ernährung beizubringen, wenn die Eltern zuhause wieder nur schnelles, einseitiges Junkfood zubereiten und ihre Kids mit TV, Chips und Konsolen ruhigstellen.

  • 42 leonope am 10. August 2008 um 18:31

    @Michael…natürlich bin ich auch nicht objektiv. Wer ist das schon? 😉 Nur versuche ich nicht mich der Illusion hinzugeben, dass mit „Aufklärung“ wirklich etwas erreicht wird, da eben besagter Alkohol zu unserer Kulturgeschichte und in unsere Gesellschaft gehört. Ob wir wollen oder nicht.

    Klar hast Du auch recht, dass sich die bestgemeinte Aufklärung ad absurdum führt, wenn daneben die Werbeindustrie verstärkt Druck macht um genau diese Produkte abzusetzen. Am Ende kann es nur mit der eigenen Vernunft funktionieren und wenn ich heute ein oder zwei Gläser Wein trinke, dann kann ich das denke ich durchaus als verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol bezeichnen. Ebenso wenn ich ab und zu ein Glas Schnaps trinke oder was weiss ich was. Man kann sehr wohl Alkohol zu sich nehmen, ohne gleich zum Alkoholiker zu werden.

    Wer es dann trotzdem glaubt wissen zu müssen, der verdient es auch nicht anders. Es wäre zu einfach und zu billig sich nur auf den Alkohol auszureden, denn reinschütten tue ich ihn mir immer noch selbst! Und das bei vollem Bewusstsein, zumindest am Anfang 🙂

    Ich behaupte sogar, dass 70% aller Alkoholiker deswegen Alkoholiker sind, weil sie sich so eine perfekte Ausrede für ihr – aus welchen Gründen auch immer – in die Hosen gegangenes Leben zurecht zimmern und sich aus jeglicher Verantwortung stehlen können.

    Die Tragik dieser Schicksale übersehe ich dabei sicher nicht, jedoch hält sich mein Mitgefühl für solche Menschen auch in Grenzen. Unter anderem auch aus dem Grund, da ich selbst in meinem Leben tausend Gründe gehabt hätte mich in den Suff zu stürzen und mich in einer Lebenslüge zu verlieren. Leider meldet sich aber in Extremsituationen mein „Sturschädel“ ganz verlässlich und ich weiss, dass das auch immer so bleiben wird. Ich hab nämlich viel zu viel Spass am „normalen“ Leben. Und das sollte eigentlich ein ausreichend starkes Argument sein 😉

  • 43 Michael am 10. August 2008 um 21:36

    Natürlich kann man jetzt sagen, diese Menschen sind selbst an ihrer Misere und an ihrem Alkoholproblem Schuld. Und ich persönlich bemitleide sie im Regelfall auch kaum. Denn Mitleid bedeutet immer persönliche Anteilnahme am Leid und das kann man sich einfach – wenn man regelmäßig mit solchen Menschen zu tun hat – nicht mehr leisten, da man sonst irgendwann selber drauf geht.

    Aber grundsätzlich sind viele eben nur zum Teil selbst Schuld. Gerade junge Menschen, die durch diese Gesellschaft, in der der Alkohol immer präsent ist, „hineinwachsen“, beginnen früher oder später selbst zu trinken. Und das nicht zu wenig. Denn man geht heute gemeinhin nicht mehr fort, sondern man geht „saufen“. Und das jedes Wochenende. Inklusive dem Vorglühen und dem Nachglühen ist man dann häufig das liebe lange Wochenende nicht zu gebrauchen. Die Eltern schaufeln ihren Kids systematisch das Grab durch den gesponserten Freitagabendsuff. Papa machte es doch früher genauso, ja, er macht es heute noch. Und seine Freunde tun es ihm gleich. Warum sollte also daran etwas falsch sein?

    Die jungen Menschen können de facto nicht anders. Um dazu zu gehören, muss man heute Alkohol konsumieren. Denn Alkohol ist ein integraler Bestandteil des gesellschaftlichen Treibens, ja, er IST Gesellschaftlichkeit geworden. Und ich muss Dir glaube ich nicht sagen, dass die Wahrscheinlichkeit, alkoholsüchtig zu werden, mit Abnahme des Einstiegsalters rasant ansteigt. Durch die Akzeleration und eine Reihe weiterer Faktoren pöbeln uns heute 12-jährige besoffene, normalerweise eigentlich fast noch präpubertäre Teenies an, die gerade ihren zehnten Vollrausch erleben und sich auf dem besten Weg befinden, alkoholabhängig zu werden. Das perfide daran ist, dass niemand etwas unternimmt, weil die Erziehungsberechtigten sich moralisch nicht dazu in der Lage sehen, denn sie haben selbst früher gesoffen bzw. tun es jetzt noch wie die Weltmeister und können ihren Kindern dasselbe „Glücksgefühl“ doch nicht verbieten. Außerdem ist ja alles halb so schlimm, denn der kleine Toni trinkt auch und die kleine Marie-Luise ist auch ganz angetan von diesen süßen Drinks, die ja gar nicht nach Alkohol schmecken, aber so ein schwummriges Gefühl machen. Im Grunde genommen trinkt ja jeder, also wozu sich Sorgen machen?

    Wer mit der Bierflasche neben sich groß wird, hat einfach gar nicht die Wahl, „anders“ zu werden. Viele dieser Menschen, deren Eltern der Alkohol sichtlich ebenfalls schmeckte, werden heute von uns als Alkoholiker belächelt, die ja selbst Schuld sind, denn sie hätten beim Jobverlust oder bei der Scheidung so stark sein müssen, das zu verkraften. Ja wie sollen sie das denn verkraften, wenn sie nie damit umgehen gelernt haben und ihre Sorgen stehts mit Alkohol beseitigten? Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.

    Natürlich kannst Du regelmäßig deine zwei Gläser Wein und deinen Schnaps trinken. Wenn Du damit gut zurecht kommst und Du in zwanzig Jahren keine Folgekrankheiten hast und noch immer bei deinen zwei Gläsern Wein und dem Schnaps in der Woche bist, dann war dieser Konsum wohl verantwortungsbewusst. Ein anderer wird durch diese Menge alkoholkrank und entwickelt Krankheiten, die typisch für Alkoholkonsumenten sind – weil die Menschen eben verschieden sind. Niemand wird dir sagen können, ob diese und jene Menge Alkohol für DICH unbedenklich ist. Keine Harmlosigkeitsgrenze und keine Gefährdungsgrenze kann das.

    Man kann freilich regelmäßig Alkohol zu sich nehmen, ohne abhängig zu werden. Es gibt Menschen, die trinken ihr Leben lang, hören dann mehr oder weniger freiwillig abrupt auf (weil sie eine Pankreatitis entwickeln oder ähnliches) und kommen damit gut zurecht. Ihnen fehlt der Alkohol einfach nicht. Andere sind mit 18 schon alkoholkrank, weil sie erst am Wochenende abgefeiert haben, dann auch mal unter der Woche und schließlich nicht mehr damit aufhören konnten. Alles ist möglich, die Entscheidung über den Konsum trifft man zwar vielleicht nicht immer unbedingt selbst und alleine, aber immer eigenverantwortlich. And that´s the point.

  • 44 Christian in Wien am 10. August 2008 um 21:45

    können wir das nicht abkürzen und einfach sagen“wer säuft ist selber schuld.“

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