Leonope - was wäre...

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Es bleibt alles in der Familie

leonope am 1. Mai 2008 · 35 Kommentare

Was wäre, wenn Du Strafverteidiger wärst und man dich fragen würde, ob Du das „Monster“ von Amstetten vor Gericht vertreten willst? (aus aktuellem Anlass)

Würdest Du auf keinen Fall auch nur ´nen Finger für diesen Psychopaten krümmen, oder würde dich die Sache reizen, weil Du Einblick in ´ne Welt bekommst, die vielen anderen verschlossen bleibt? Würdest Du es schaffen, diesen Menschen wertfrei ohne Vorurteile zu verteidigen, oder würdest Du am liebsten selbst gleich Hand anlegen und ihn übern Jordan schicken? Würdest Du versuchen ihn so gut es geht da raus zu boxen und ´ne „moderate“ Strafe auszuhandeln, oder würdest Du die Chance ergreifen, das grosse Presseecho für deine Reputation zu nutzen? Was wenn der nette Mensch versucht dir aufzuquatschen, dass seine „Kinder“ alles für ihn sind und was, wenn Du bemerkst, dass ihm das wirklich leid tut und er gar kein Monster ist, wie in den Medien behauptet wird?

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bis jetzt 35 Antworten ↓

  • 1 Dandu am 1. Mai 2008 um 05:09

    Das ist ein heisses Eisen. Ich gebe zu momentan nicht zu wissen was ich da tun würde. Selbst Hand anzulegen müsste verhindert werden; da fällt es schwer Vorurteilsfrei zu bleiben.

  • 2 Christian in Wien am 1. Mai 2008 um 05:58

    ich würde ihn verteidigen. jeder mensch hat ein recht auf einen fairen prozess, egal was er getan hat, das ist eins der grundprinzipien unseres staates.

    der zweite grund ist, das man so einsicht in ein gehirn bekommt, das devinitiv von der norm abweicht.

  • 3 NRj_66 am 1. Mai 2008 um 08:35

    Selbstverständlich !

    Dafür gibt es viele Gründe. Einer davon: Mein Name kommt in die Öffentlichkeit und es soll ja auch viele wohlhabende geben, die abgrundtief, schlechte Straftaten vollbringen.

  • 4 Peggy am 1. Mai 2008 um 10:23

    Interessante Frage – als Laie würde ich mir schwer tun, als Anwalt muss man irgendwie über solchen Dingen stehen und halt in die strafrechtliche Trickkiste greifen um für den Mandanten das bestmögliche Urteil heraus zu holen, ein Anwalt lebt ja davon.

  • 5 NRj_66 am 1. Mai 2008 um 10:53

    @Peggy
    Exakt. Als Anwalt muß ich das, nach den geltenden Gesetzen,bestmögliche für meinen Mandanten versuchen herauszuholen.

    Ich gehe jetzt in den Garten und für mich ist jmd. der das eigene Blut schändet ect. ein kleines Quentchen „besser“, als jmd. der „fremde“ in „Mitleidenschaft“ zieht.

    Ich schätze mal der kommt gar nicht in den Knast, sondern in die Forensik.

  • 6 Michael am 1. Mai 2008 um 11:09

    Als Anwalt muss man da glaube ich einfach seine Gefühle aus dem Spiel lassen. Wer regelmäßig Mörder verteidigt, ist da sicher irgendwann abgestumpft, man könnte seine Arbeit ansonsten wohl kaum noch gewissenhaft erledigen. Als Anwalt würde ich mich vielleicht nicht um diesen Fall reißen (da ich Angst davor hätte, was der Boulevard mit meinem Namen „anstellt“), aber ablehnen würde ich ihn auch nicht.

  • 7 Judy am 1. Mai 2008 um 11:22

    Als Anwalt muß man da drüber stehen. Und wie Michael schon sagt – Mörder werden ja auch verteidigt. Und das ist auch gut so – auch wenn sich’s vielleicht blöd anhören mag. Wer Strafverteidiger wird, muß mit sowas rechnen.
    Außerdem – für die Publicity ist’s sicher nicht der schlechteste Fall 😉 . Und ja – man bekommt Einblicke, die wohl kein andere je bekommen wird (außer die Ärzt in der Anstalt – wo er meiner Meinung nach landen wird).

  • 8 Peggy am 1. Mai 2008 um 11:33

    Ein Anwalt lebt an sich von der Mundpropaganda.
    Wer in dieser Zunft mediengerechte Fälle betreut wird an eben solche weiter gereicht und daran verdienen die Anwälte natürlich.
    Das soll jetzt nicht abfällig klingen, Anwälte dürfen keine Werbung für sich machen, genauso wie Ärzte und sind daher schon an diese Mundpropaganda angewiesen.

  • 9 leonope am 1. Mai 2008 um 11:33

    @Dandu…das ist es, wohl wahr 🙂

    @Christian…dir würde er alles freiwillig gestehen LOL

    @NRj77…wohl mediengeil, oder wie?

    @Peggy…und diese Trickkiste ist gross 🙂 Womit wir wieder beim Thema Werbung wären. Ist doch krank, oder? Da brauchen die armen Anwälte sowas, weil man ihn verbietet selbst auf sich aufmerksam zu machen. Wer ist hier eigentlich durchgeknallt?

    @Michael…kann man das so einfach? Die Welt ist schon verrückt.

    @Judy…nö, hört sich nicht blöd an, es ist einfach verrückt LOL Aber klar muss man drüberstehen, sonst ginge man ja selbst vor die Hunde. Ich glaube allerdings nicht, dass der in einer Anstalt landet. Der ist ganz „normal“ und kaltblütig. Der bescheisst sogar noch die in der Anstalt 🙂

  • 10 Judy am 1. Mai 2008 um 11:45

    Ich nehme aber an, daß der Anwalt genau das versuchten wird rauszuhandeln, da es ihm in der Anstalt sicher „besser“ als im Knast gehen würde. Kinderschänder und Vergewaltiger stehen nämlich in der Knasthierarchie ganz weit unten …

  • 11 Paul am 1. Mai 2008 um 11:54

    Ich könnte das nicht. Die Schuld ist erwiesen, da kann ich nicht dafür sorgen dass er besser weg kommt. Das würde jeglicher Moral widersprechen.

    Ich frage mich, wie der Pflichtverteidiger von dem Typen mit diesem Fall im Hintergrund arbeiten kann…

  • 12 leonope am 1. Mai 2008 um 12:13

    @Judy…wird wohl darauf hinauslaufen. Ich wette, der hatte ein schlimme Kindheit und eine überstrenge Mutter die den Vater ganze Zeit unterdrückt und bevormundet hatte 🙂

    @Paul…Moral? Die wurde doch schon vor langer langer Zeit verkauft. Wie der damit arbeitet? Ganz einfach. Wie in der Buchhaltung. Egal ob die Zahlen stimmen oder nicht, unten kommt ein Ergebnis raus, das „angepasst“ werden muss LOL

  • 13 Peggy am 1. Mai 2008 um 12:13

    Einen Verbrecher, dessen Schuld erwiesen ist zu verteidigen, bedeutet ja nicht ihn als nicht schuldig frei zu bekommen, ds wäre ja auch Unsinn.
    Alles andere, als ein *Lebenslänglich* bzw. die für den Fall vorgesehene Höchststrafe, ist als Erfolg für den Anwalt zu werten.
    Im vorliegen Fall des Herrn F. ist es vermutlich eh wurscht, frei kommt der sicher nicht mehr.
    Und ob es ihm in einer Anstalt für abnorme Rechtsbrecher wirklich besser gehen würde, kann ich nicht beurteilen.

  • 14 Steffi am 1. Mai 2008 um 12:55

    Glaub‘ irgendwie nicht, dass man Einblicke in die Welt von Josef Fritzl bekommt. Möchte hier Thomas Müller zitieren, der John Steinbeck zitiert: „Es gibt Menschen, die in Erfahrungswelten leben, die wir nicht betreten können.“
    Ob Anstalt oder Gefängnis – ist doch scheiß egal. Der Mann ist 73…

  • 15 NRj_66 am 1. Mai 2008 um 14:28

    @leonope
    Nein ! Jobangebot vom WDR habe ich vor 10 Jahren schon abgelehnt (auch weil ich noch kranker war als jetzt) und Kamerascheu bin ich auch ein wenig.

    PENELOPE wenn du z.B. NRj66 schreibst statt NRj_66 , dann werde ich via Yahoo zwar auf meinen Canadischen „Initialensvetter“ aufmerksam, aber in 1000 Jahren oder so, werden sich die „Futurearchäologen“ wieder das Hirn zermatern.

  • 16 leonope am 1. Mai 2008 um 18:00

    @Peggy…dem kann ich so zustimmen. Mal schauen was die Herrn „Experten“ über den netten Menschen so befinden 🙂

    @Steffi…das sag ich meinen Feinden auch immer, dass sie aus meiner Welt draussen bleiben sollen. Es würde ihnen nicht bekommen 🙂

    @NRj66…ich gelobe Besserung und reihe dich sofort auf 77 zurück. Fernesehangebote hab ich auch immer abgelehnt. Bin ja kein Zirkuspfeerd. Was die Zukunftsforscher betrifft: Ist doch schön wenn sie beschäftigt sind, oder? 😉

  • 17 Steffi am 1. Mai 2008 um 18:28

    @ Leonope
    Wie? Du hast Feinde? Elende Neider…;)

  • 18 leonope am 1. Mai 2008 um 18:59

    @Steffi…yep. Die hab ich mir auch hart erarbeitet 🙂

  • 19 NRj_66 am 1. Mai 2008 um 22:12

    @leonope
    Ich wäre einer der „im dunkelm“ gewesen. Zuerst jedenfalls, bis ich von einem Regisseur entdeckt worden wäre und für meine Debütrolle mal ebend 500000 € oder so bekommen hätte. 😉

  • 20 leonope am 1. Mai 2008 um 23:15

    @NRj66…ich entdecke lieber selbst.

  • 21 sanja am 2. Mai 2008 um 11:44

    ich würde es auf keinen fall tun. allerdings kann ich es verstehen wenn des jem. tut – ist schließlich ne UNGLAUBLICHE werbung. der anwalt der ihn vertritt tingelt grad von show zu show zu nachricht zurück zur show

  • 22 leonope am 2. Mai 2008 um 12:01

    @sanja…ich könnte wahrscheinlich auch nicht vorurteilsfrei sowas vertreten. Und der Anwalt ist sicher in kürzester Zeit weltbekannt. Soviel Geld kannst Du für Werbung gar nicht ausgeben um auf das Ergebnis zu kommen, was diese PR bringt.

  • 23 Peggy am 2. Mai 2008 um 13:17

    Ich glaube gar nicht, dass man als Anwalt vor*urteils*frei sein muss.
    Der Anwalt muss nur versuchen, das bestmögliche für seinen Mandanten raus zu holen, indem er den Geschworenen und dem Richter verklickert warum und weshalb der Angeklagte so gehandelt hat.
    Das ist eben die Trickkiste in die er langen kann, alles natürlich im gesetzlichen Rahmen.
    Und ich gebe meinen Vorrednerinnen zweifelsfrei recht, die PR die die beiden Anwälte jetzt haben (auch der, der die Opfer vertreten wird) könnten sie nie bezahlen, selbst wenn sie werben dürften.

  • 24 leonope am 2. Mai 2008 um 15:14

    @Peggy…ist sicher richtig was Du sagt. Ich weiss ja, warum ich nie so einen Job machen könnte 🙂

  • 25 NRJ_66 am 2. Mai 2008 um 20:56

    @Peggy
    Jeder hat Vorurteile. Sogar ICH, bzgl. Frauen, Männern und anderen, die aber nicht durch Geschichten, sondern durch Erfahrung entstanden sind. Leider. Als Anwalt muß man halt manchmal drüber stehen.

    Meine Vorurteile erreichen bei mir nur bis jetzt ( zum Glück) nur „erhöhte Aufmerksamkeit“ , keine Pauschalisierung.

    Wenn ich pauschalisiere, dann möchte ich es mir nur, wie die anderen auch, mal wieder nur bequem machen oder bin zu faul oder müde.

    O.K. Manche sind einfach zu doof. Aus welchen Gründen auch immer.

  • 26 nedganzbachert am 6. Mai 2008 um 12:49

    Endlich einmal eine leichte Frage für mich!
    Nein, so arm könnte ich als Anwalt nicht sein, um diesen Fall zu übernehmen.
    Ich verurteile den Anwalt, der diesen Mann verteidigt, nicht dafür dass er es tut, sondern höchstens später dafür, wie er es getan haben wird.
    Ich jedenfalls könnte leichter einen Mörder vertreten.
    Der Strafrahmen für Vergewaltiger und Co. ist viel zu eng gefasst, um von der Höchststrafe noch etwas abzuhandeln.
    Mag in seiner Kindheit gewesen sein was mag – wir tragen immer noch selbst Verantwortung für unser Tun.
    Es geht nicht darum, ob er seine Strafe wegen seines Alters noch absitzen kann oder nicht. Aber das Urteil muss eine deutliche Sprache sprechen.
    „Lebenslänglich“ hat ohnehin nichts mit der Länge unseres Lebens zu tun. Doch die Opfer werden nicht „lebenslänglich“, sondern bis zu ihrem Tod mehr leiden, als ein Straftäter im Vollzug.

  • 27 nedganzbachert am 6. Mai 2008 um 13:02

    @NRJ66:
    Entschuldige, wenn ich das so deutlich sage.
    Die Bemerkung mit dem „eigenen Blut“ finde ich VOLL DANEBEN!
    Heißt das, wenn Ehemänner ihre Frauen vergewaltigen, Väter ihre Töchter missbrauchen, Mütter ihre Söhne ermorden, wäre das auch nur um Quentchen besser?
    Hast Du die betroffenen Personen dazu auch befragt?
    Glaubst Du wirklich es sei für ein Kind besser vom „eigenen Blut“ vergewaltigt zu werden?
    Von der Person, die es vor genau solchen Dingen beschützen sollte?
    Von der Person, zu der es eigentlich ein tief verwurzeltes Urvertrauen haben sollte?
    Ich nehme meine Entschuldigung zurück.

  • 28 leonope am 6. Mai 2008 um 15:04

    @nedganzbachert…heisst das, dass alle anderen Fragen hier so schwer für dich sind oder waren? 🙂 Auf jeden Fall ein klares Statement mit guten und plausiblen Argumenten.

  • 29 nedganzbachert am 6. Mai 2008 um 15:12

    @leonope: Zu den meisten Deiner Fragen gibt es gute Argumente für alle möglichen Antworten und die Gewichtung dieser Argumente ist oft sehr stark von der eigenen momentanen Situation oder Stimmung abhängig.
    Bei dieser speziellen Frage wird sich meine Meinung auch unter extremen Umständen nicht so schnell ändern.

    Vielleicht gibt es auch noch andere leichte Fragen, aber die waren mir dann nicht wichtig genug 🙂
    Wohlbemerkt: Sie waren MIR nicht wichtig genug – heute 😉

  • 30 leonope am 6. Mai 2008 um 16:28

    @nedganzbachert…dem kann ich nur zustimmen, dass es oft auf die eigene, momentane Situation und Stimmung ankommt. Genau das macht es ja so interessant, weil sich Meinungen und Sichtweisen ändern können. Das lässt immer Platz für Neues 🙂

  • 31 xD am 9. Mai 2008 um 15:40

    Ich würde ihn nicht verteidigen. Es gibt 100 Menschen die ihn vertrten würden, ich tus nicht, weil die Kinder und die Frau da, viel zu leid tun, ich könnte da nicht fair bleiben

  • 32 leonope am 9. Mai 2008 um 19:05

    @xD…klare Ansage. Wenn man nicht ohne Vorurteile in sowas reingehen kann, bleibt man echt besser draussen.

  • 33 xD am 11. Mai 2008 um 09:39

    eben, wenn ich jemmanden verteidigen müsste, dann würd ichs nur machen wenn ich fair bleiben könnte…

  • 34 NRj_66 am 14. Juni 2008 um 01:16

    @nedganzbachert
    Nun, ich mache öfters Bemerkungen die andere „nicht ganz bachert“ finden, wohl auch weil ich spontan schreibe was ich im Moment denke und nicht erst dadrüber nachdenke was es für Konsequenzen haben könnte oder wie andere es verstehen.
    NEIN. So soll es das nicht heißen. Verwerflich ist sicher beides insb. unter Gesichtspunkt deiner aufgeführten Argumente der „Schutzbefohlenen“, aber ich habe noch niemanden dazu direkt befragt kenne aber viel andere schlimme Sachen von totgeschlagenen Freundinnen, erstochenen Frauen ect.
    Auch zur familären Schändigung kenne ich einen Vater und dessen Tochter.
    Außer Totschlag im Affekt ist für mich vieles sehr verwerflich aber irgendwie müssen die „Täter“ tatsächlich falsch gestrickt sein und unsere Gesellschaft und Werbung sowie die hier verkauften Wertvorstellungen
    tragen meiner Meinung dazu bei, das immer mehr an Ihr höher,schneller, weiter Leben basteln und das andere um Sie herum egal ist.
    Das fängt bei mir schon an, wenn jmd. mit 170 über die Autobahn brettert, weil er es ja so eillig hatte.

    Es sollte mehr so heißen das der Täter dann wenigstens das Opfer im direkten Umfeld hat und viel stärker damit konfrontiert ist und somit auch mehr gestraft.
    Ach und entschuldigen brauch sich bei mir nur jmd. , wenn er/sie mich belügt oder was falsches vorspielt, damit er es selber mal wieder einfacher hat oder sich so verquert ausdrückt, das ich es nicht verstehe.
    Auch dieser Beitrag ist spontan geschrieben und so gemeint wie Ich ihn verstehe. Andere verstehen Ihn sicher wieder falsch oder verstehen gar nichts mehr. Aber egal.

  • 35 leonope am 14. Juni 2008 um 10:51

    Also ich persönlich finde nichts unverständliches an diesem Beitrag 🙂

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