Was wäre, wenn Du Vater/Mutter eines Kindes wärst, das prügelnd durch die U-Bahnstationen zieht und jetzt dafür ein Jahr lang ins Gefängnis muss?
Würdest Du dich schämen so ein Kind gezeugt zu haben und dich am liebsten nur verkriechen, oder würdest Du dem Sprössling so die Haare waschen, das er nie mehr wieder jemand etwas antut? Würdest Du es gleich verstossen und ihm sagen, dass es überhaupt nicht mehr nach Hause kommen braucht, oder würdest Du versuchen zu verstehen, warum es nur soweit gekommen ist? Würdest Du dich fragen was Du falsch gemacht hast all die Jahre und dich schuldig fühlen, oder wärst Du einfach fassungslos und hättest keine Ahnung was Du tun sollst? Was wenn dein Kind bei der Verhandlung meint, dass es nur mitgemacht hat weil es Langeweile hatte und was, wenn Du schockiert zur Kenntnis nehmen musst, dass ihm das alles voll normal erscheint und es keinen Funken Reue zeigt?
bis jetzt 10 Antworten ↓
1 Michael am 25. Februar 2008 um 00:57
Ich denke nicht, dass ich mir da etwas vorzumachen hätte. Ich würde meine Kinder gewissenhaft erziehen und versuchen, all jene Fehler, die bei mir begangen wurden, tunlichst zu vermeiden. Allerdings wird es immer etwas geben, dass sie auf die schiefe Bahn lenken könnte und es läge womöglich nicht in meiner Macht, dies zu verhindern. Von ewigen Vorwürfen halte ich nicht unbedingt etwas, ich würde eher im Nachhinein noch versuchen, „nachzubessern“ bzw. gemachte Fehler möglichst zu bereinigen und den Jungen so wieder zur Vernunft zu bringen.
Ob man den Sprössling irgendwann einfach „hängen lassen“ könnte, kann ich schwer sagen, da ich dieses Gefühl wegen fehlender eigener Kinder nicht empfinde. Es wäre aber sicher eine Entscheidung, die man nicht so ohne weiteres trifft.
2 Christian in Wien am 25. Februar 2008 um 05:48
tja, wenn der richter das so verhängt hat, dann lasse ich ihn dort sitzen. klar werde ich ihn besuchen, aber er soll ruhig das jahr absitzen, vielleicht lernt er was daraus, andererseits besteht auch das risiko das er im häfen erst recht auf die schiefe bahn gerät (wie bei einem ex-arbeitskollegen von mir).
wenn es allerdings keine reue zeigt und denkt das das normal ist, selbst nach cem jahr gefängnis, dann werden konsequenzen gezogen, er wird ausgezahlt mit deinem pflichtteil, und hat nichts mehr bei mir verloren.
3 Günter am 25. Februar 2008 um 07:27
Wenn so was passiert, dann habe ich bei der Erziehung versagt.
4 Paul am 25. Februar 2008 um 10:47
Scheint so. Ich muss in der Vermittlung elementarer menschlicher Werte offenbar einiges falsch gemacht haben, dass er seine Freizeit so verbringt. Selbst wenns durch den Freundeskreis beeinflusst wurde, muss ja was mies gelaufen sein dass er sich so beeinflussen lässt.
Ich würde mit ihm reden und ihn fragen, wieso er das macht. Aber im Knast würde ich ihn schmoren lassen, denn Strafe muss sein und die Konsequenzen für sein Handeln muss jeder selbst tragen.
Wenn es ihm dann wirklich normal erscheint, dann muss man sehen… Ich würd alles tun, damit er einsieht wie asozial sein Handeln war.
5 leonope am 25. Februar 2008 um 11:48
@Michael…eine 100%ige Sicherheit wirst Du nie haben. Das ist richtig. Ein Restrisiko bleibt immer. So gut kannst Du gar nicht „erziehen“, denke ich. Zu viele Faktoren und äussere Einflüsse spielen da auch mit.
@Christian…brutal, aber dennoch nachvollziehbar.
@Günter…nun, ich behaupte selbst immer, dass die Eltern viel mehr in die Verantwortung zu nehmen sind und grossteils selbst schuld sind wenn die Kids ausrasten. Ob es allerdings ein generelles Erziehungsversagen ist, traue ich mich nicht einfach so zu pauschalieren. Dass man sich als Versager fühlt, ist wohl klar. Irgendwas muss ja völlig daneben gelaufen sein.
@Paul…das ist die Frage: WAS ist mies gelaufen? Ich persönlich habe mit solchen „Typen“ wenig bis gar kein Mitleid wenn es sie „erwischt“. Man muss sich aber schon fragen woran es liegt, dass es überhaupt zu sowas kommen kann und wahrscheinlich ganz tief graben um Antworten zu erhalten.
6 […] Antwort. | Wer ist eigentlich Paul? am 25. Februar 2008 um 15:46
[…] Ich habe keinen Respekt vor: solchen Menschen. […]
7 Christian in Wien am 25. Februar 2008 um 20:40
@leonope
es mag brutal sein, aber vielleicht geht ihm dann ein licht auf, vielleicht nicht sofort aber im laufe der zeit.
8 lars am 25. Februar 2008 um 21:23
ich würde ihm mal den kopf waschen. weil das hätte ich dann wohl bis dahin nicht gemacht. natürlich wäre es immer mein sohn (egal was es wird, hauptsacher er ist gesund 😉 ) und deswegen würde ich ihn nicht vor die tür setzen sondern versuchen ihn zu verstehen und wieder auf die gerade bahn bringen. und wenn das nichts bringt, dann ess ich ihn auf 😀
9 leonope am 25. Februar 2008 um 21:27
@Christina…die Hoffnung stirbt zuletzt 🙂
@lars…Mahlzeit LOL
10 lars am 25. Februar 2008 um 21:54
christina, hab ich hier was nicht mitbekommen? muss nur gerade an: http://german-bash.org/171017 denken. hab ich gerade gelesen und passte gerade 😉
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