Leonope - Interview der Woche

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Interview mit einem 100 Euro-Schein

leonope am 6. Februar 2008 · 37 Kommentare

Während einer kleinen Arbeitspasue musste leonope kurz das Portmonnaie entleeren weil sich wieder mal einiges an Papier drin angesammelt hatte. Dabei wurden auch alle Scheine herausgenommen und einer Zählung unterzogen. Ein 100 Euro-Schein der dabei am Tisch lag erweckte leonopes Interesse und so wurde die Gunst der Stunde genutzt um diesen zu interviewen.

leonope: Na Du, Teuro? Liegst hier rum und wartest wohl drauf, dass Du unter´s Volk kommst, oder ?

100 Euro-Schein: Was heisst hier Teuro? Kann ich was dafür wenn der ganze Dreck so teuer geworden ist?

leonope: Nicht unbedingt. Aber wenn es dich nicht gäbe, dann hätten wir alle noch mehr Kohle in der Tasche, meinst Du nicht auch?

100 Euro-Schein: Weisst Du wie oft ich mir diesen Müll täglich anhören muss? Das macht echt keinen Spass mehr.

leonope: Das macht keinem mehr Spass. Kannst Du mir glauben. Jeder jammert und meint, dass das Geld wertlos geworden ist?

100 Euro-Schein: Also was bin ich jetzt? Ein Teuro oder ein wertloses Stück Papier?

leonope: Beides würde ich sagen. Kannst es dir aussuchen was Du sein willst.

100 Euro-Schein
: Na wunderbar. Das hat mir gerade noch gefehlt. Jetzt muss ich mich auch schon als wertlos bezeichnen lassen. Hab ich überhaupt noch eine Zukunft?

leonope: Klar hast Du die. In den Börsen der Reichen, weil Arme werden dich nicht mehr so oft zu Gesicht bekommen.

100 Euro-Schein: Bin wohl auch ich schuld dran, oder wie? Ich hab es mir nicht ausgesucht, dass es mich gibt. Musst Du dich schon bei deinen Volksheinis beschweren. Kannst denen aber auch gleich sagen, dass sie mal wieder ´nen Sicherheitscheck machen können.

leonope: Warum das? Fühlst Du dich bedroht, oder verfolgt?

100 Euro-Schein
: Weder noch. Ich hab nur keine Lust mich auch noch mit den ganzen falschen Scheinen rumzuschlagen die so im Umlauf sind und jedes Mal dreimal umgedreht zu werden bevor man mich akzeptiert. Ist erniedrigend diese Prozedur über sich ergehen lassen zu müssen.

leonope: Das kann ich nachvollziehen. Ich hab auch immer Angst, dass ich Falschgeld in die Hand bekomme und dann auch noch Schwierigkeiten habe dadurch.

100 Euro-Schein: Siehst Du? Du bist auch schon ganz paranoid! Und ich arme Sau kann gar nichts dafür. Diese rumänischen Pfuscher, sag ich dir. Ich könnte sie ausräuchern. Wenn ich nicht aus Papier wäre.

leonope: Bist ja nicht mal aus Papier. Bist aus Baumwolle. Noch dazu aus amerikanischer.

100 Euro-Schein: Jaaaa, musst Du alles verraten? Lass mir wenigstens ein Geheimnis. Hab´s eh schon schwer genug. Du bist echt abwertend mir gegenüber.

leonope: Ich würde eher sagen DU bist abgewertet. Denn wenn ich denke was ich vor ein paar Jahren um den heutigen Wert von dir erhalten habe, wird mir schlecht.

100 Euro-Schein: Alles wird teuerer. Ist nun mal so.

leonope: Um vierzig Prozent? Werd mal munter. Du bist und bleibst ein Teuro. Da können sie mir hundertmal sagen, dass das nur „gefühlt“ ist. So ein Schwachsinn. Ich seh´ ja was ich um dich bekomme. Nichts!

100 Euro-Schein: Ach lass mich doch in Ruhe. Dann nimm mich und bring mich unters Volk. Dann kann mir jemand anderer mit seiner Jammerei auf den Geist gehen.

leonope: Werde ich auch tun. Ich frage mich nur wie ich es mache? Gebe ich dich auf einmal aus und hol mir ein paar kleine Freunde von dir zurück, oder verjubel ich dich auf einen Sitz weil es sowieso schon egal ist?

100 Euro-Schein
: Mach doch was Du willst. Also los, pack mich schon ein und „setz“ mich aus.

leonope: Na gut mein kleiner „Grüner“. Wie Du willst. Was hältst Du davon wenn ich dich gegen ein paar Köstlichkeiten aus dem Gourmetladen eintausche?

100 Euro-Schein: Schlecht soll dir werden. Ausserdem kriegst Du dort nicht viel für mich.

leonope: Genau das ist ja meine Rede die ganze Zeit?.

100 Euro-Schein: Ach pfeif drauf. Ich werd´s mit Fassung tragen.

leonope: Na dann, rein mit dir ins Wallet. Hol tief Luft, denn Du kommst erst beim Meinl wieder raus.

100 Euro-Schein: Ja, dir auch viel Spass. Scheiss-EU!

Lesezeichen Tags: Interview der Woche


bis jetzt 37 Antworten ↓

  • 1 luckyjack42 am 6. Februar 2008 um 09:29

    Wie sieht der denn aus? Ich glaube, ich hatte so einen noch nie im Portemonnaie!

  • 2 Christian in Wien am 6. Februar 2008 um 10:04

    na dann sei mal froh das du keinen 500er interviewt hat 😉

  • 3 leonope am 6. Februar 2008 um 12:17

    @luckyjack…wenn ich dann Zeit habe, werde ich dich etwas bedauern 🙂

    @Christian…was mach ich mit denen in der Geldbörse? Die nimmt doch keiner.

  • 4 Paul am 6. Februar 2008 um 12:26

    Na, ich frag mich allerdings ob wir mit der Mark wirklich besser gefahren wären. Man muss ja bedenken, dass die Euro-Zone dann um uns rum gewesen wäre. Da Mark und Dollar doch recht stark zusammenhingen, wäre die Mark mit steigendem Euro und sinkenden Dollar ebenfalls weniger wert gewesen.
    Oder seh ich das falsch?

  • 5 leonope am 6. Februar 2008 um 12:31

    @Paul…es hätte dann überhaupt keine Euroländer gegeben und jeder hätte weiterhin seine eigene Währung. Wenn Du dir allerdings in Österreich die Teuerungen ansiehst, dann hast Du knappe 40% . Der 10er ist140 Schilling, der 100er 1400 und 1 Euro 14 Schilling. So sehen die Preise hier aus. Aber es ist wie gesagt nur „gefühlt“. Weil einem von der Statistik noch immer „Warenkörbe“ vorgesetzt werden, die völlig veraltet sind und mittlerweile jeder Grundlage entbehren.

    Anyway, ohne Euro wäre das Leben um einiges billiger. Und dass der Dollar dort ist wo er ist, daran ist nicht der Euro, sondern die amerikanische Wirtschafts- bzw. Kriegspolitik schuld.

  • 6 Christian in Wien am 6. Februar 2008 um 12:31

    @leonope

    eben der hätte dir was vorgeheult, was glaubst.

  • 7 luckyjack42 am 6. Februar 2008 um 12:41

    Ich glaube, wenn wir nicht eingestiegen wären, hätte sich kein Schwein für Euros interessiert!

  • 8 Christian in Wien am 6. Februar 2008 um 12:49

    auf der einen seite war der euro nicht so schlecht, auf der anderen seite hat er die preise hochgetrieben. alles hat eben schattenseiten und sonnenseiten.

  • 9 leonope am 6. Februar 2008 um 15:32

    @luckyjack…hätte durchaus so kommen können 🙂

    @Christian…für die Wirtschaft betrachtet ja. Für den einzelnen Bürger, nein.

  • 10 Gucky am 6. Februar 2008 um 16:24

    Ich sehe nur, daß alles fast doppelt so viel kostet wie zu DM-Zeiten, die Löhne aber genau von DM in Euro umgerechnet wurden.
    Also habe ich – oder man – im Prinzip nur noch die Hälfte des Geldes in der Tasche…
    Das mag jetzt prozentual nicht ganz stimmen, aber so mein „Gefühl“.

  • 11 leonope am 6. Februar 2008 um 16:49

    @Gucky…Du liegst nicht so falsch mit deinem „Gefühl“. Die Teuerung ist ungefähr fünfmal so schnell dahergekommen und die Reallöhne bzw. deren Anpassung sind weit dahinter geblieben. Dafür ist Unterhaltungselektronik unschlagbar günstig geworden; wie man uns immer wieder vorbetet. Weil ich mir ja täglich einen Fernseher oder einen Computer kaufe, klar.

  • 12 Christian in Wien am 6. Februar 2008 um 16:55

    @leonope

    nicht? ja wie soll es dann bergauf gehen wenn du nicht täglich was neues kaufst!

    😉

  • 13 leonope am 6. Februar 2008 um 17:01

    @Christian…oh Du, ich kaufe schon täglich ein. Alleine dass ich jeden Tag in den Supermarkt gehe und mir frische Ware hole beweist, dass ich aktiv am Konsumgeschehen teilnehme 🙂 Nur hat davon keiner was, weil die Kohle in andere Kanäle fliesst als in jene wo sie hingehört.

  • 14 Christian in Wien am 6. Februar 2008 um 17:07

    oh, das geld bekommt der händler, der kann seine angestellten bezahlen und wieder frische ware kaufen, das kommt dem produzenten zugute und dessen angestellten, die wiederum können sich dafür was leisten, z.b. nen neuen computer, womit sie ins internet gehen und vielleicht bei dir vorbeisurfen.

  • 15 leonope am 6. Februar 2008 um 18:16

    So stellt sich der kleine Maxi die Wirtschaft vor 🙂

  • 16 Christian in Wien am 6. Februar 2008 um 18:20

    naja, so änlich läuft es ja auch, abgeehen von den geldern die an der steuer vorbei versickern, das geld das der chef in den sand setzt, und das geld das für „zuwewndungen“ drauf geht 😉

  • 17 Gucky am 6. Februar 2008 um 19:56

    @Christian

    An der Steuer vorbei ist ja nicht verloren… 😈
    Im Gegenteil, derjenige hat wieder mehr für den Konsum !
    Und mit „Zuwendungen“ meinst du sicher „Schmiergelder“ ? Auch das ist Geld, was jemand erhält, der dann wiederum zum Konsum beitragen kann… 🙂

  • 18 luckyjack42 am 7. Februar 2008 um 08:58

    Alles Quatsch! Das Geld landet bei den Managern, als Abfindung! 😉

  • 19 leonope am 7. Februar 2008 um 10:51

    @luckyjack…DAS ist richtig. Für „besondere“ Verdienste LOL

  • 20 Christian in Wien am 7. Februar 2008 um 10:58

    na das haben sie auch verdient!

    die armen manager hackeln das ganze jahr für nen mercedes oder porsche, für ne villa am strand, für ein penthouse, für den goldschmuck und pelz ihrer frau, usw.

    da muss man den armen teufeln doch was geben, oder?

  • 21 leonope am 7. Februar 2008 um 11:15

    @Christian…nun, ich würde Manager nicht so pauschal und zynisch verurteilen. Ich bin sicher auch dafür, dass sie etwas mehr an die Leine gelegt und wieder irgendwie auf den Boden der Realität geholt werden.

    Ich weiss aber auch, dass Manager ihre Gehälter nur so lange beziehen, solange sie die vom Eigentümer gewünschten Ergebnisse abliefern. Tun sie das nicht, dann ist auch nix mit Porsche. Immerhin tragen sie Verantwortung, treffen Entscheidungen die ein „normaler“ Mitarbeiter sein ganzes Leben nicht treffen wird können. Wie auch? Würde er betriebliche Vorgänge so verstehen wie ein guter Manager, dann wäre er ja selbst einer. Und würde sich „bedienen“.

    Also nicht alle über einen Kamm scheren. Es gibt halt welche die arbeiten 9 to 5 und gehen nachher in die Kneipe, und es gibt welche, die widmen sich vertantwortungsvolleren und wichtigeren Dingen. Die sitzen dann aber noch um 10 im Büro und disktutieren nicht am Wirtshaustisch wie sie was machen würden, wenn man sie lassen würde. Gott sei Dank lässt man die aber nicht .

  • 22 Christian in Wien am 7. Februar 2008 um 13:51

    @leonope

    das ist schon klar, war auch ein ironischer beitrag 🙂

    der manager hat viel verantwortung, genauso wie der chef, und wenn er es verdient kann er gerne auch gut bezahlt werden. ich denke die meisten der manager machen ihren job ordentlich, leider fallen nur die auf die immer wieder negative schlagzeilen machen.

  • 23 ChiefJudy am 10. Februar 2008 um 01:21

    Ja, die Warenkörbe. Stimmt, Unterhaltungselektronik, Möbel, „Luxusartikel“ sind vergleichsweise günstiger geworden. Also alles, was ich mir täglich neu kaufe…*ahem*… Dafür sind Lebensmittel etc teurer geworden. Aber die brauch ich ja auch nicht so oft…Ich glaube, es ist klar, worauf ich raus will. Trotzdem lebe ich nicht viel schlechter als vorher. Muß ich zugeben. Allerdings WILL ich gar nicht wissen, wie ich mit der Mark leben würde!! 😉
    Das einzig Gute: Der USA-Aufenthalt ist billig wie noch nie. Ob das aber am Euro oder der US-Wirtschaft liegt… Ich glaube, da kann der Euro nicht wirklich was dafür…

  • 24 leonope am 10. Februar 2008 um 10:29

    @ChiefJudy…mir geht´s auch so. Ich weiss schon gar nicht mehr wo ich all den Luxus verstauen soll. Hab sogar schon die letzten Lebensmittel rausgeworfen. Braucht eh kein Mensch LOL Ich will ehrlich gesagt auch gar nicht wissen wie es mir mit meiner alten Währung gehen würde. Ich denke ich würde die Krise kriegen. Das mit den Staaten ist natürlich so ein Ding. Geht es der Ami-Wirtschaft denn schlecht? 🙂

  • 25 NRj_66 am 14. April 2009 um 07:26

    Ich habe mit knapp 1800Dm Rente angefangen und konnte damit gut leben und mir zwischen D´dorf und Köln eine Wohnung leisten, das geht mit dem Euro jetzt nicht mehr.

    Allerdings war ich schon bei der Einführung des Euros Realist und wußte das es unmöglich sein wird Länder wie Portugal und Co. auf unser Level anzuheben, sondern das diejenigen die auf Kosten der anderen gelebt haben abgeben müssen. Seid dem Beitritt der Ostländer wurde es natürlich noch schwieriger. Allerdings habe ich auch nicht mit so einem starken Wertverfall gerechnet.
    Sei es drum, wir haben immer noch alle zu essen, viele zu viel, ein angenehmes Klima und rel. Frieden. Was will man mehr, wenn man nicht immer mehr möchte ??

  • 26 leonope am 14. April 2009 um 09:36

    Tja, der Verfall holt uns alle mal ein.

  • 27 Alexander Poranz am 9. Juli 2009 um 18:36

    haha was für ne scheiße!

  • 28 Alexander Poranz am 9. Juli 2009 um 18:37

    =(

  • 29 Alexander Poranz am 9. Juli 2009 um 18:37

    billige seite!

  • 30 NRj_66 am 10. Juli 2009 um 02:07

    @Alexander Poranz #27-29
    Kritik ist zwar erwünscht, aber man sollte schon in der Lage sein diese in einem Atemzug zu benennen, sonst wird Leonope leicht ungehalten, denke ich mir mal so. Ich habe da schon Erfahrung.
    #29
    Sei froh, dann kannst auch Du in den Genuss selbiger kommen.

  • 31 Alexander Poranz am 10. Juli 2009 um 12:10

    behindert?
    leonope intressiert mich nicht so ein internetsüchtel!

  • 32 leonope am 10. Juli 2009 um 12:20

    @Alexander…sag, warum schiesst Du dir nicht einfach eine Kugel in den Kopf? Du gehst mir nämlich schön langsam mächtig auf die Nerven. Aber ich bin sicher das geht vielen so die mit deiner absolut verzichtbaren Gegenwart konforontiert werden. Mach Platz, halt den Mund und hör auf zu nerven!

  • 33 NRj_66 am 10. Juli 2009 um 14:42

    @Alexander Poranz #31
    Ne, nicht mehr, das ist so ca. 35 Jahre her. Ich bin als fast geheilt entlassen worden mit den Worten: „Den Rest kann der Junge sich selber beibringen“. 🙂
    Ansonsten streiten sich die Gutachter wohl, ob ich zu gesund oder zu krank bin und jetzt rate mal. Ich selber halte mich für „anders als die anderen“ . :mrgreen:

  • 34 Alexander Poranz am 11. Juli 2009 um 18:43

    was hasse oder hattest du denn?

    leonope…echt traurig….wie BEHINDERT ein mensch sein kann haha!
    was hab ich DIR denn getan?

  • 35 me. am 11. Juli 2009 um 20:59

    alex p. – definiere „behindert“, maessige deinen ton und erklaere mir bitte, welchen reiz dieses provokative verhalten fuer dich hat?

  • 36 NRj_66 am 11. Juli 2009 um 21:58

    @Alexander Poranz #34
    Eine typische Erkrankung bei embroionaler Schwermetallvergiftung, habe ich jedenfalls gelesen, einen Sprachfehler. Ich war früher der „Giga-Gaga“. Aber ich hatte damals schon Glück und wurde nicht auf eine Sonderschule abgeschoben sondern bekam ambulanten und durch dann stationären Sprachunterricht.

  • 37 Alexander Poranz am 12. Juli 2009 um 11:40

    behindert-dumm

    ja ich weiß nicht warum leonope was gegen mich hat.

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