Leonope - was wäre...

Easy Tiger Error Page

Klapperstorch und Babyklappe

leonope am 24. Januar 2008 · 15 Kommentare

Was wäre, wenn deine Freundin dir beichten würde, dass sie vor zwei Jahren ihr drei Monate altes Baby aus Verzweiflung in einer Babyklappe abgegeben hat?

Würdest Du sie fragen wie sie das nur machen konnte und warum sie jetzt erst damit rauskommt, oder wärst Du erstmal sprachlos ob solch einer „Hammernachricht“? Würdest Du versuchen zu erfahren, was passiert ist und was sie dir seit einem Jahr verschwiegen hat, oder würdest Du nur froh sein, dass Du jetzt nicht auch ´nen Balg noch auf dem Buckel hast? Würdest Du geschockt sein, dass man als Mutter sich so einfach von seinem eig´nen Fleisch und Blut entledigt, oder hättest Du Verständnis für ihr Handeln und würdest weiter nicht darüber reden? Was wenn sie aber ihr Gewissen plagt und plötzlich die Idee entwickelt es zurückzuholen, doch was, wenn Du es zwar verstehen kannst, jedoch auf keinen Fall ein Kind jetzt auch noch willst?

Lesezeichen Tags: Was wäre...


bis jetzt 15 Antworten ↓

  • 1 Christian in Wien am 24. Januar 2008 um 05:51

    menschen tun aus verzweiflung vieles was sie hinterher bereuen.

    ich würde mir erzählen lassen wie es damals so weit gekommen ist, und ihr dann beistehen und sie trösten (was sie sicher nötig hat).

    ne abtreibung ist in gewisser weise doch auch ein weggeben des kindes, nur das das kind da noch nicht lebt laut devinition. es gibt viele gründe ein kind wegzugeben, drogensucht, verzweiflung usw, und ich bin sicher das es sich keiner leicht macht. und mir zumindest ist es leiber ein kind wird weggegeben oder in die babyklappe gesteckt als das das kind vernachlässigt oder gar getötet wird.

    aber zurückholen, das dürfte nahezu unmöglich sein. zum einen gibt man das kind zur adoption frei, zum anderen müßte man schon das datum und die uhrzeit wissen um beweisen zu können das man die echte mutter ist (der richtige beweis ist der dna-test, aber ohne die vorherigen daten wird mit sicherheit keiner gemacht).

  • 2 Paul am 24. Januar 2008 um 10:16

    Tscha… Fragen, wies dazu kam und versuchen, sie zu trösten. Ihr vielleicht auch raten, sich an einen Psychiater zu wenden, denn die Trauer und der Verlust sitzen da bestimmt tiefer….

  • 3 sfh am 24. Januar 2008 um 12:45

    Ich würde versuchen ihr so gut wie es geht bezustehen. Es ist mir lieber zuwissen das sie in so einer Verzweiflung noch „Richtig“ gehandelt hat und es in Obhut gegeben hat als, mit dem Gedanken leben zumüssen das sie es hat sterben lassen oder es sogar getötet hätte.

  • 4 leonope am 24. Januar 2008 um 15:25

    @Christian…da gibt es natürlich viele Motive die rauszufinden wären. Das stimmt.

    @Paul…gute Ratschläge, sicher. Die Frage ist nur, wie man wohl selbst damit umgehen und seine Gefühle und Gedanken dazu „orrdnen“ würde.

    @shf…hört sich auch sehr „verständnisvoll“ an. Aber, ist es zur Beruhigung des eigenen Gewissens wenn man weiss, dass sie es aus „Verzweiflung“ weggelegt hat, oder will man sich nicht vorwerfen müssen, dass man eine Abtreibung damit gutheissen würde?

  • 5 Gucky am 24. Januar 2008 um 21:02

    Also ich denke, daß keine Mutter sich ohne zwingenden Grund von ihrem Kind trennt.
    Und ich sage mir bei einer Beziehung immer, was war ist vorbei und wichtig ist, was kommt und man da alles richtig macht.
    Und dies wäre eine Sache, die man nicht so ohne weiteres rückgängig machen kann, selbst wenn man es wollte.
    Natürlich würde ich ihr helfen, damit fertig zu werden so gut ich könnte.

  • 6 leonope am 24. Januar 2008 um 21:28

    @Gucky…ist wirklich immer alles vorbei, was war? Hört sich so einfach an.

  • 7 Gucky am 25. Januar 2008 um 03:58

    Für mich schon… ich kann sowieso nichts mehr dran ändern !
    Sicher denke ich auch mal zurück und denke, was hast du falsch gemacht damals und was war die Folge.
    Aber nur insoweit, daß ich daraus Lehren für die Zukunft ziehen kann.
    Und an schöne Sachen erinnert man sich sowieso gerne, kann sie aber auch nicht zurückholen. Nur versuchen, ähnliche Situtationen wieder herbeizuführen.
    So würde ich niemanden etwas aus der Vergangenheit vorwerfen. Zumindest nicht aus einer Vergangenheit, wo ich nicht dazugehörte.

  • 8 sanja am 25. Januar 2008 um 08:23

    ich wäre dankbar, dass sie sich mir anvertraut. würde ihr zusprechen, dass ich ihr geholfen hätte. es ist die frage ob sie es noch zurück will, ob sie es bereut etc. in jedem fall würde ich versuchen zu helfen.. traurig wenn man soweit ist

  • 9 leonope am 25. Januar 2008 um 12:13

    @Gucky…hört sich „weise“ und vernünftig an. Hast Du sicher recht damit. Heisst ja nicht umsonst, man soll die Vergangenheit ruhen lassen. Soweit es halt geht 🙂

    @sanja…ich denke mehr kannst Du eh nicht mehr machen. Traurig, aber oftmals bittere Realität. Und offensichtlich ein Thema über das sich nur wenige drüber trauen.

  • 10 Madita am 3. Februar 2008 um 23:11

    Wenn sie ein Baby in eine Klappe legte, was schon drei Monate als war, dann war es bereits unter ihrem Namen standesamtlich registriert. Spätestens bei der Einladung zu einer Vorschuluntersuchung müsste sich sich „outen“.
    Das ich selber mein Kind in eine Klappe legen wollte, es dann aber zum Glück – zunächst anonym – in einem Krankenhaus zur Welt bringen konnte, hätte ich natürlich vollstes Verständnis und ich würde mich über ihr Vertrauen, dass sie mir entgegen bringt sehr freuen.

    Wenn das Kind beispielsweise von Dir ist, dann kann ich verstehen, dass sie das „Balg“ in eine Klappe legte um DIR somit viel Kummer und Sorgen ersparen wollte. Das Hauptproblem bei diesen Mütter liegt nämlich darin, dass sie Angst vor ihrem Partner oder ihren Eltern haben. Aus Scham, Angst und Überforderung verheimlichen sie die Schwangerschaft.

    Natürlich kann sie das Kind nicht so einfach wieder bekommen – das würde das Jugendamt nicht zulassen. Ein Kind lässt sich nach ein paar Jahren nicht einfach umpflanzen zu einer „fremden“ Mutter.

  • 11 leonope am 3. Februar 2008 um 23:23

    @Madita…herzlich willkommen erstmal 🙂

    Nun, das mit dem „registrieren“ kann man auch verheimlichen, denke ich mal. Wenn man es denn will. Wenn es so wäre wie Du sagst, würde es aber ausschliessen, dass man sich vielleicht auch nur deswegen des Kindes entledigt hat, weil man das ganze so nicht wollte und die Verantwortung nicht übernehmen will. Wäre nämlich auch eine Option. Wobei ich sicher bin, dass viele Kindsweglegungen aus deinen Argumenten heraus getätigt werden.

  • 12 Madita am 4. Februar 2008 um 09:29

    Hallo Leonope!

    Wie sollte man die Registrierung umgehen können? Durch eine Hausgeburt? Dann kann man aber überhaupt nichts beantragen – kein Kindergeld, kein Elterngeld, kein Mutterschaftsgeld, keine Krankenkassenkarte – nix!

    Illegal hier lebende gehen manchmal diesen Weg, der aber auch sehr teuer für sie sein kann, wenn sie sämtliche Arztbesuche selbst bezahlen müssen … und die Impfungen etc. Letztes Jahr wurde aus diesem Grund ein 8 Monate altes Kind in einer Kirche ausgesetzt. Das Kind brauchte dringend eine Augenoperation, die die Eltern nicht bezahlen konnten.

    Wie kommst du überhaupt auf dieses Thema? Es ist eigentlich sehr selten, dass sich „Normalbürger“ nähere Gedanken machen.

    Ist dir auch bekannt, dass es sehr viele Kritiker der Babyklappe gibt, die für eine Schließung sämtlicher Babyklappen kämpfen?

  • 13 leonope am 4. Februar 2008 um 11:44

    @Madita…wo ein Wille da ein Weg, heisst es. Wenn jemand von vornherein die Absicht hat, das Kind wegzugeben, dann wird er es auch schaffen es anonym zu tun. Ob er Geld bekommt oder nicht ist ihm dabei sicher egal. Hauptsache man hat sich des „Balgs“ entledigt.

    Wie ich auf dieses Thema komme? Ganz einfach. Weil es ein Thema IST. Wie so viele andere Themen die ich hier am Blog anspreche, einfach weil sie dazu da sind um aufgegriffen zu werden. Und ja, es ist mir sehr wohl bekannt, dass es viele Kritiker der Babyklappe gibt. Wie bei allem im Leben gibt es für alles Pros und Contras.

  • 14 Madita am 4. Februar 2008 um 17:20

    Du hast sicherlich Recht. Was ich meinte ist, dass es schwierig wird ein älteres Kind in die Klappe zu legen, denn dann wird dieses Kind auch irgendwo vermisst und die Mutter (oder wer es auch immer in die Klappe legte) wird sehr schnell ermittelt.

    Dann schaue mich mal um was derzeit noch so alles Thema ist! 😉

  • 15 leonope am 4. Februar 2008 um 17:31

    @Madita…na dann „wühl“ dich mal durch hier. Ich hoffe Du findest viele interessante Themen und hast Spass in meiner Bude 🙂

[zurück nach oben ⇑]

Schliessen
E-mail