Leonope - was wäre...

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Saufen bis der Arzt kommt

leonope am 22. Januar 2008 · 38 Kommentare

Was wäre, wenn Du als Vater/Mutter abends angerufen würdest und hören müsstest, dass sich dein Kind ins Koma gesoffen hat und bewusstlos im Spital liegt?

Würdest Du es gar nicht fassen können weil Du doch dein Kind so gut erzogen hast, oder würdest Du erstmal aus allen Wolken fallen und gar nicht in der Lage sein an überhaupt etwas zu denken? Würdest Du dich fragen was passiert ist und warum so etwas grade dir passieren muss, oder würdest Du dein Kind wenn´s munter wird, einfach nur fragen was der Grund war, sich so einfach voll zu saufen? Würdest Du versuchen rauszufinden wer dein Kind zu diesem Wahnsinn wohl verleitet hat, oder würdest Du nach der „Entlassung“ einen Riesenwirbel machen und für die nächsten Wochen Hausarrest verordnen? Was wenn dein Kind dir sagt, dass es ganz einfach nur gesoffen hat weil alle andern auch schon hackedicht war´n und was, wenn es dir dann noch sagt, dass Du entspannen sollst weil es ja wieder nüchtern und alles wieder „roger“ ist?

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bis jetzt 38 Antworten ↓

  • 1 ChiefJudy am 22. Januar 2008 um 00:09

    Ich glaube, ich würde einfach erstmal fragen, warum und wieso und überhaupt. Aber WIRKLICH kann ich es nicht sagen. Habe noch keine Kinder. Und meistens reagiert man dann ja eh anders, als man es sich theoretisch so denkt…

  • 2 Davidoff am 22. Januar 2008 um 00:36

    Ja ChiefJudy geb ich recht – man handelt meist ganz anders als man es sich vorher gedacht hat !

    Aber da ich bei so einer Situation schon mal live dabei gewesen bin und dem Vater direkt ins gesicht blicken konnte , tat mir der mann einfach leid !

    Ich denke all meine Gedanken wären bei ihm und wäre einfach nur überaus glücklich wenn es wieder erwacht –

  • 3 Gucky am 22. Januar 2008 um 02:04

    Also ich würde mir erst mal Sorgen machen und geeignete Maßnahmen treffen, damit das Kind wieder gesund und ohne Schaden nachhause kommt und was dann zu tun wäre kann ich so theoretisch jetzt garnicht beantworten, aber sie sollten geeignet sein, daß so etwas nicht noch mal vorkommt.

  • 4 Christian in Wien am 22. Januar 2008 um 05:40

    keine ahnung, ich hab keine kinder, und besonders kinderkompatibel bin ich glaube ich auch nicht.

    auf jeden fall erst mal gesund werden lassen und dann ernsthaft darüber reden, aber ohne streit.

  • 5 man in metropolis am 22. Januar 2008 um 07:57

    Ich würde mir erstmal einen Drink einschenken….

  • 6 Paul am 22. Januar 2008 um 09:41

    Ok, peinliche Anekdote aus Pauls Leben: Soweit wars fast schonmal. An einem Silvester. Und ich will gar nicht wissen, wie sich meine Eltern gefühlt haben und was sie gedacht haben… Ich würd mir jedenfalls denken „Scheiße, was hat der Junge da gemacht“, dann ins Krankenhaus fahren und mir so nebenbei massiv Sorgen machen.

  • 7 Moncho am 22. Januar 2008 um 09:43

    Wenn mein Kind sich ins Koma saeuft dann wirds erstmal ne ganz schoene Weile lang Ausgeh- und Alkoholverbot geben

    Ich glaube, es gibt auch keinen richtigen Grund, warum man sich ins Koma saufen sollte, manchmal ist es Verzweiflung, manchmal cool sein wollen, kp… Auf jeden Fall wuerd ich dann mit ihm darueber rede, aber andersrum wird er mein Sohn sein und nicht mit seinem Vater ueber seine Probleme reden wollen und das muss ich akzeptieren

  • 8 leonope am 22. Januar 2008 um 10:55

    @ChiefJudy…das könnte stimmen. Was weiss man schon vorher? Hinterher sieht es meistens anders aus 🙂

    @Davidoff…kann ich mir gut vorstellen. Ich denke auch, dass man zuerst mal ans Wohl des Kindes denkt und es nachher ordentlich zur Sau macht LOL

    @Gucky…hört sich auch nicht wirklich an als wüsstest Du wie Du reagieren würdest? Ist aber irgendwie verständlich, denke ich mal.

    @Christian…Du würdest das Kind nach der Ausnüchterung sicher für 2 Wochen in den Keller zu den Klopapierrollen stecken 🙂

    @man in metropolis…das hört sich nach einer richtigen Reaktion an. Den würde ich wohl auch brauchen LOL

    @Paul…da sieht man wie schnell sowas gehen kann. Ohne deshalb gleich ein „Komasäufer“ sein zu müssen. Ich denke nämlich nicht, dass Du zu dieser „Zielgruppe“ gehörst 🙂

    Mir ist es mit 14 passiert, dass ich das erste Mal in meinem Leben so derartig betrunken war, dass ich mehr bewusstlos als lebendig war und nicht mehr stehen, geschweige denn gehen konnte. Und das in Begleitung meiner Eltern, die den Absturz gar nicht mitbekommen haben 🙂 Ich muss aber zugeben, dass ich dabei von „Erwachsenen“ so richtig eingeweikt wurde und man mich echt abgefüllt hat. Auf dem Heimweg habe ich dann dem Fahrer des Autos (einem Freund meines Vaters) wunderschön von hinten in den Nacken gekotzt und mein Vater durfte seine Reinigung und die des Autos übernehmen LOL Ich hab dann ewig keinen Tropfen Wein mehr getrunken. Wobei das sowieso nur billiger Fusel war. Was vielleicht irgendwie erklärt warum ich heute nur auf „Qualitätsstoff“ stehe 🙂

    @Moncho…es gibt nie einen wirklichen Grund sich ins Koma zu saufen. Das sieht nur keiner in dem Moment wo er es tut. Oft sieht man keinen Ausweg, oft hat man keine Perspektive und ganz oft verträgt man das Zeug einfach nicht und stürzt ab bevor man es überhaupt merkt, dass man am Abstürzen ist. Aber wirklichen Grund „sollte“ es keinen geben. Denn DAS wäre wirklich tragisch. Mein Vater hat mich nach meiner „Aktion“ damals nur gefragt, was mir „eigentlich eingefallen ist und ich mir dabei gedacht habe“. Er hat bis heute keine Antwort darauf erhalten.

  • 9 Thrillhouse am 22. Januar 2008 um 11:02

    Spital???
    LOL!
    Ick denke mal, dass eine Taschengeldkürzung den Kaufrausch erstmal stoppen sollte. Ausserdem waren wir doch alle mal jung und haben uns zugesoffen – oder?

  • 10 Paul am 22. Januar 2008 um 12:21

    Ich denke auch nicht, dass ich zu dieser Gruppe gehöre^^ Inzwischen trinke ich nämlich entweder gar nicht mehr oder nur sehr wenig. Das Erlebnis damals hat mir gereicht…

  • 11 canela am 22. Januar 2008 um 13:15

    also wenn das meiner mal macht, wäre ich erstaunt. weil wir eh vorher über drogen geredet hätten und deren folgen. was natürlich nicht abschrecken muss, welche zu nehmen. weiss ich auch 🙂

    sollte es doch passieren, dann abholen und warten bis es ihm wieder gut geht. dann mal schauen, wieso es dazu kam. dann gibt es ausgehverbot.

    ich will nicht, dass mein kind denkt, es wäre mir egal, darum muss ich als mutter grenzen setzen.

    denn wenn ich scheisse baue, muss ich die konsequenzen auch tragen. das muss auch mein sohn lernen.

  • 12 Schmetterling am 22. Januar 2008 um 14:17

    … ( 😳 wiedermal aus Zeitgründen nix lesen können, trotzdem muss ich dazu was sagen … )

    …ich würde mir Scheiß-Vorwürfe machen!!! 🙁 Jedoch, das Ende ist es auch nicht. Im Moment ist es halt „IN“ zu saufen … und ich habe nicht vergessen, was man nicht alles macht um“dabei“ zu sein.
    Am Besten versuche ich mein Kind zu unterstützen gesund zu werden und dann lass ich mir was einfallen, was Es von diesem gefährlichen „Hobby“ ablenkt. Ich denke, es hat immer mit der Langeweile oder mit irgendeinen Verlust zu tun… und das kann man ja ändern 🙂

  • 13 leonope am 22. Januar 2008 um 15:02

    @Thrillhouse…ich denke mit Taschengeldkürzung wirst Du das Problem nicht lösen können. Dann zahlt wer anderer den Stoff und Du hast das Selbe in blasslila. Aber mit einem hast Du recht: Wer hat sich in seiner Jugend noch nicht „weggeschüttet“? Du hast eine auf den Deckel bekommen und das war´s. Heute steht es in jeder Zeitung, löst Fernsehdebatten aus und eine ganze Nation macht einen auf „empört“.

    @Paul…glaube ich dir gerne. Da hat man dann ´ne Weile genug von Alk 🙂

    @canela…ich denke mehr kannst Du auch nicht machen, als ihm eine bestmögliche Aufklärung und Information mit auf den Weg zu geben. Sobald sich der Balg draussen unbeaufsichtigt bewegt kannst Du sowieso nur mehr hoffen, dass er – in der heutigen Zeit – wieder in einem Stück nach Hause kommt. Und wenn er/sie nicht irgendwelchen Drogen verfällt, kann man sich mehr als glücklich schätzten. In Wirklichkeit hat aber der ganze Horror erst begonnen. Denn wenn Du in die Zukunft siehst und eins und eins zusammenzählst, hat die Jugend von heute nicht wirklich rosige Perspektiven.

    @Schmetterling…ich glaube so einfach wird das nicht. Dazu muss man schon tiefer graben um die wirklichen Motive ans Tageslicht zu fördern. Es ist nicht NUR Langeweile was die Kids da aufführen.

  • 14 Rai am 22. Januar 2008 um 15:13

    Ich müsste ihn wohl fragen, ob er noch ganz dicht in der Birne ist.
    Dann, wenn möglich, ein wenig hinterfragen.
    Wenn es einfach mal so passiert ist, meinetwegen auf einer Party, dann Schwamm drüber und erledigt.
    Und ansonsten jedoch darauf achten, ob das regelmässig vorkommt, ohne ihm zunächst zu sagen, dass ich das beobachte, in welchem Zustand er nach Hause kommt.

  • 15 Schmetterling am 22. Januar 2008 um 15:20

    Liebe/er Leonope,
    ich habe nicht gesagt, dass so etwas einfach ist zu „ergründen“, ich habe auch nicht gesagt, dass es nur aus Langeweile entsteht. Lies doch nochmal nach 😉 sorry.
    Aber man liebt sein Kind und somit muss man ALLES versuchen… aber!!! … mein bereits , bekanntes -Aber- : … manchmal kann man garnichts tun. Die „Kinder“ müssen selber lernen, haben auch das Recht dazu … klar, dass das sehr schwer ist dabei zuzuschauen… aber SO IST ES leider.
    Das Beste, glaube ich, ist, man kann nur da sein, wenn man gebraucht wird und das kann man heute zutage immer sein. Muss ja nicht vor Ort sein. Aber eine innere Verbundenheit … und dann halt Handy, PC und der ganze andere Kram, den es noch so gibt. Ich denke, man soll seinem Kind Vertrauen schenken, dann meldet es sich, wenn es ernst wird… 🙂

  • 16 Thrillhouse am 22. Januar 2008 um 15:30

    @leo: Ich glaube kaum, dass den Suff dann jemand anders bezahlt. Jedenfalls nicht auf Dauer. Wer hat heute schon so viel Geld?

    Nebenbei bemerkt würde ich sonst von einer Bestrafung absehen. „Eins aufn Deckel“ geben bringt auch nix. Jeder weiß schließlich, dass die schlimmste Strafe immernoch das Seele-ausm-Leib-kotzen ist. Was will man da noch zu sagen?

  • 17 leonope am 22. Januar 2008 um 15:46

    @Rai…hört sich nach einer vernünftigen Vorgangsweise an. Mehr kann man eh nicht tun, denk ich mal.

    @Schmetterling…lieber Schmetterling, ich lese „sehr wohl“ was Du schreibst

    ….und dann lass ich mir was einfallen, was Es von diesem gefährlichen “Hobby“ ablenkt. Ich denke, es hat immer mit der Langeweile oder mit irgendeinen Verlust zu tun…

    und habe eigentlich nur gemeint, dass es nicht so einfach ist. Sind wir wieder mal schlecht drauf?

    Dass man für sein Kind da sein sollte ist wohl klar. Wer es nicht ist, sollte sich keine Kinder anschaffen. Dass aber Kinder oft gar nicht wollen, dass man für sie da ist, ist auch ein Faktum. Soviel Handys, PCs und anderen „Kram“ können sie gar nicht haben.

    @Thrillhouse…nicht auf Dauer, das stimmt schon. Jedoch auszuschliessen ist es nicht so ganz. Irgendwer schleppt immer irgendwen mit. Kennen wir doch auch, oder? 😉 Na ja, gar nix sagen ist es aber auch nicht. Ich meine, kotzen UND eine auf den Deckel kriegen finde ich besser. Dann ist ihm/ihr nicht nur zum Sterben schlecht, sondern er/sie kann sich was anhören auch noch. Doppelt hält besser, denke ich 🙂

  • 18 Schmetterling am 22. Januar 2008 um 17:05

    … tut mir echt leid, wenn ich schon wieder so schlecht rüber komme. Bin immer wieder erstaunt, wie Du die Menschen kennst/durchschaust?!!
    Jaaa! 🙁 mir geht es z.Z. nicht so gut. Eigentlich fing es nur mit einer Erkältung an, aber dadurch dass ich deswegen schon längere Zeit flach liege, Schmerzen habe, nichts tun kann, nicht rausgehen kann, kein Geld verdienen kann, nichts essen will/kann, … fällt mir schön langsam die Decke auf den Kopf … und somit kriegst Du es leider wieder ab, denn bis zum PC kann ich noch krabbeln 😉 Sorry, nimm´s nicht persönlich 🙂

  • 19 leonope am 22. Januar 2008 um 17:21

    @Schmetterling…bin selbst immer wieder erstaunt wie gut man auf einem Bildschirm zwischen den Zeilen lesen kann 😉

    Kein Sorge, nehm es schon nicht persönlich. Tut mir leid, dass es dir nicht so gut geht. Das mit der Decke auf den Kopf fallen kenne ich nur zu gut. Da kann ich ein Lied davon singen 🙂 Bleib einfach liegen und kurier dich aus, dann wird das schon wieder.

  • 20 Schmetterling am 22. Januar 2008 um 18:11

    … DU! kannst zwischen den Zeilen lesen und das ist wirklich sehr angenehm… und deshalb bist Du … bzw. Leonope meine Medizin 🙂

    Aber das gehört jetzt alles hier nicht her… und ich schaue, dass ich wieder ganz schnell gesund werde … 🙂
    … und dann gibt´s bessere Antworten 😉 🙂

  • 21 Michael am 22. Januar 2008 um 18:59

    Wer hat sich in seiner Jugend noch nicht “weggeschüttet“? Du hast eine auf den Deckel bekommen und das war´s. Heute steht es in jeder Zeitung, löst Fernsehdebatten aus und eine ganze Nation macht einen auf “empört“.

    Du bagatellisierst das Problem aber ganz schön. Wie wäre es, wenn Du Dich Freitag Nacht mal in eine Notaufnahme setzt und beobachtest, was sich da alles abspielt? Von angetrunkenen Jugendlichen, die sich gegenseitig die Birne eingeschlagen haben bis zu sturzbesoffenen, erwachsenen Knallköpfen, die die Einrichtung runieren und hernach auf den Boden urinieren/kotzen, findet sich da alles. Dort sieht man beispielhaft die Auswirkungen der akuten Alkoholvergiftungen; die chronischen Fälle vegetieren freilich in ihren Wohnungen herum und prügeln ihre Frauen und Kinder spitalsreif (wo sie aber aus Angst und Mitgefühl für den Schläger nicht hingehen). Oder sie liegen „einen Stöck höher“ in der Onkologie/Inneren mit Leberzirrhosen und Tumoren. Was oft sogar „besser“ ist, da die Ehefrauen nun frei sind und sich von ihrem Mann nicht psychisch in sein selbst geschaufeltes Grab mitnehmen lassen müssen.

    Das Problem einfach abzutun mit „Wer hat sich in seiner Jugend nicht weggeschüttet“ ist aus meiner Sicht unethisch und fahrlässig. Wie Du sicher weißt, ist die Suchtgefahr (und damit auch die Gefahr, mit all diesen schrecklichen Dingen, die ich genannt habe, zu „kokketieren“) je größer, desto geringer das Einstiegsalter ist. Da der jugendliche/kindliche Körper aus vielerlei Gründen schlechter mit dem Alkohol „umgehen“ kann, als ein ausgereifter, dürfte ebenso bekannt sein. Wer zulässt, dass sich seine Kinder wegschütten, kommt seiner Erziehungspflicht nicht nur rechtlich, sondern auch moralisch nicht nach, ja er tritt sie sogar mit Füßen. Durch diese passive Haltung, dieses kollektive „Wurschtigkeitsgefühl“ lässt man nicht nur zu, dass sein Kind dem Alkohol verfällt, sondern man öffnet ihm auch die Tür zur Kriminalität & Gewalt. Denn wer sind die jugendlichen Schläger, die wie verrückt auf andere einprügeln? Primär diejenigen, die exzessiv und regelmäßig trinken.

    Den Jugendlichen ist aber nur bedingt ein Vorwurf zu machen, an erster Stelle gehören die Erwachsenen „an den Pranger“, die den Alkoholismus (morgens ein Bier, mittags eines, abends zwei; bei Feiern bis zum Exzess) tagtäglich vorleben und ihn verharmlosen – ja sogar goutieren (z. B. am Steuer).

    Und das kann´s doch nicht sein?

    Sorry für meine ungewöhnlich harten Worte, leonope. Das ist sonst nicht meine Art, aber aus persönlichen Gründen reagiere ich hier einfach sensibel.

  • 22 leonope am 22. Januar 2008 um 19:25

    @Schmetterling…wunderbar. Jetzt bin ich auch schon Medizin 🙂 Na dann? Schlucken und ab ins Bett LOL

    @Michael…ich bagatellisere hier überhaupt nichts. Das gleich mal vorweg. Ich überzeichne Dinge vielleicht, aber von Bagatellisierung ist hier keine Rede. Wenn Du andere Statements von mir gelesen hast die dieses Thema betreffen, dann wirst Du dort überall lesen können, dass ich die Eltern in die Pflicht nehmen und ihnen so den Arsch aufreissen würde, dass ihnen schlecht würde. Und die wählerstimmenheischenden Politker gleich dazu weil sie unfähig sind, Gesetze, die ja da sind, umzusetzen und sich nachher drüber aufzuregen weil alles aus dem Ruder läuft. In erster Linie aber würde ich die Eltern zur Verantwortung ziehen. Denn dann würden sie sehr wohl daran interessiert sein und sich drum kümmern was ihre Kinder tun oder nicht. DAS ist für mich unethisch und fahrlässig was die tun.

    Ich gebe dir gerne recht mit dem was Du prinzipiell sagst, lasse mir aber nicht unterstellen, dass ich etwas einfach abtue nur weil EIN Satz, der eigentlich auf eine ganz andere Frage von Thrillhouse gesagt wurde, deine „Empörung“ auslöst. Mir ist das Problem sehr wohl bewusst und ich sehe auch genug davon. Wer immer sich hier noch nie einen hinter die Binde gekippt hat der möge aufstehen und die Hand heben. Ausser Antialkoholiker natürlich.

    Wie gesagt, ich gebe dir gerne recht mit dem was Du sagst und teile diese Meinung auch. Ich lasse mir aber nicht vorwerfen – gerade bei diesem Thema – etwas zu bagatellisieren und mich deshalb als unethisch und fahrlässig bezeichnen. Dazu habe ich an anderer Stelle schon viel zu laut meine Klappe aufgerissen und Stellung bezogen. DA reagiere ich dann etwas „sensibel“.

  • 23 Schmetterling am 22. Januar 2008 um 20:38

    … :LOL: …hab geschluckt und gesunde 😉

  • 24 ChiefJudy am 22. Januar 2008 um 21:30

    @ Michael: Ich kenne jetzt Deine Hintergründe nicht. Aber sorry: WER hat in seine Jugendzeit nicht schonmal über die Stränge geschlagen? Und EIN Absturz macht noch lange kein Alkoholproblem. Im Gegenteil: Ich denke, nach so einem Ausreißer sind die meisten fürs erste mal kuriert. Und ich will jetzt auch nicht bagatellisieren. Aber ist doch wahr 😉 .

  • 25 Michael am 22. Januar 2008 um 22:59

    @leonope…dann hatte ich wohl einen falschen Eindruck von Dir bekommen. Zu meiner Verteidigung: Thrillhouse meinte, dass wir „doch alle mal jung waren und uns zugesoffen haben“. Du zeigtest Dich mit ihm einer Meinung und echauffiertest Dich über die Tatsache, dass man den Alkohol in Fernsehdebatten thematisiert und zum Gegenstand der allgemeinen Berichterstattung macht. So hab ich das verstanden. Gegen das „Aufbauschen“ in den Medien spreche ich mich persönlich auch aus. Heute ist jeder Jugendliche, der mit einer Gruppe bei einer Flasche Bier auf einer Parkbank herumlungert und sich nicht mehr ordentlich zu artikulieren weiß, ein „Komapatient“. Das führt natürlich dazu, dass der Fokus auf diese „Komatrinker“ gerichtet wird (die eine sehr kleine Gruppe darstellen) und kein Augenmerk mehr auf die Vieltrinker, die sich nicht ins Koma saufen, aber erschreckend zahlreich sind und Alkohol in gesundheitsschädlichem Ausmaß konsumieren, gerichtet wird.

    „Wer immer sich hier noch nie einen hinter die Binde gekippt hat der möge aufstehen und die Hand heben.“

    Ich wünschte, ich hätte mich noch nie betrunken. Leider wurde bei mir zuhause der Alkohol – wie bei einem großen Teil der hier lebenden Menschen nicht anders – in rauen Mengen konsumiert. Ein Mensch, der so erzogen wird, muss ja später fast zwangsläufig trinken. Heute weiß ich es besser und meide das Zeug, an dass ich viel zu viele Menschen, dir mir etwas bedeutenden, verloren habe. Einige starben an für den Alkoholismus typischen Krebsarten, andere leiden noch und wieder andere sind durch den vielen Alkohol zu für mich „fremden Menschen“ geworden, die man in ihrem Verhalten einfach nicht wiedererkennt. Damit dürfte auch Deine Frage beantwortet sein, Chiefjudy.

    Leonope, ich habe leider noch keine Aussagen von Dir zu diesem Thema gelesen bzw. kann ich mich ad hoc nicht erinnern, diese gelesen zu haben. Werde aber bei Zeiten danach „stöbern“. Da mir Deine Sicht zu anderen gesellschaftlichen Themen aber nicht völlig fremd ist und ich Dich schon länger lese, weiß ich, dass Du sonst eine sehr vernünftige, offene und ethische Position beziehst, mit einer gesunden Portion Kritik. Deshalb hat mich diese locker-leichtsinnige und „kurzsichtige“ Argumentation auch etwas verwundert. Offensichtlich habe ich Dich aber etwas missverstanden. Kommt ja in den besten Diskussionen vor. 🙂

    @Chiefjudy…aus einem Absturz wird kein langfristiges Alkoholproblem. Aber diese jungen Menschen, um die es ja hier geht, betrinken sich nicht spontan einmal und lassen es dann auf ewig sein. Der regelmäßige Konsum großer Mengen an Alkohol ist heute leider usus und wird von der Gesellschaft täglich vorgelebt. So erschreckend diese Abstürze vorerst auch sein mögen, nach einer gewissen Zeit wird meist wieder reichlich getrunken. Die Suchtkomponente ist dabei nicht zu unterschätzen. Deshalb ist es auch so wichtig, alles daran zu setzen, dass – wenn überhaupt – möglichst spät mit dem Alkohol begonnen wird und nicht im zarten Alter von 13, 14 Jahren die ersten Vollräusche anstehen.

  • 26 leonope am 22. Januar 2008 um 23:19

    @Michael…Du brauchst dich nicht zu verteidigen. Ich hab dich ja nicht angegriffen 🙂

    Das was ich den Medien vorhalte ist nämlich genau das was Du sagst. JEDER mit einer Flasche in der Hand ist bereits ein „Täter“. Und um den Preis der Quote werden Sachen an den Haaren herbeigezogen die jeder Grundlage entbehren und am eigentlichen Thema vorbei schiessen. Meine Einstellung gegenüber den Medien ist ja mittlerweile hinlänglich bekannt, nehme ich mal an.

    Ich habe mir ehrlich gesagt fast gedacht, dass so etwas in der Richtung bei dir vorgefallen sein muss. Denn sonst würdest Du auf dieses Thema nicht so „anspringen“. Was ich jetzt im positiven Sinn meine. Um nicht wieder falsch verstanden zu werden. Auch ich habe einen sehr guten Freund vor Jahren verloren. Weil er besoffen am Glatteis tanzen musste und dabei „etwas aus dem Gleichgewicht war“. Leider ist er mit dem Kopf dabei auf einen Stein gefallen und war auf der Stelle tot. Soviel zum Thema Freunde verlieren. Ich weiss was Alkohol anrichten kann und auch anrichtet. Ich trinke seitdem jedes Jahr zu seinem Todestag ein Glas Rotwein auf ihn. EINES! Nicht eine Flasche 🙂

    Für den Rest sei versichert, dass Du mich nur missverstanden hast. Ich weiss es auch sehr zu schätzen wenn Du meine Art und Weise wie ich an Dinge „ran gehe“ goutierst. In diesem Fall hast Du aber, wie schon gesagt, das was ich gesagt habe einfach missverstanden. Soll vorkommen. Nix für ungut.

  • 27 ChiefJudy am 22. Januar 2008 um 23:48

    @ Michael: Also, 13, 14 ist in der Tat zu früh… An dieses Alter hatte ich auch nicht gedacht.
    Und naja – daß der Konsum GROßER Mengen von Alkohol heute „täglich von der Gesellschaft vorgelebt wird“ – finde ich nun doch etwas übertrieben. Auch wenn ich durchaus verstehen kann, daß Du empfindlich reagierst auf dieses Thema.

    Btw: Ich trinke auch gern abends mein Gläschen Rotwein. Habe damit aber erst irgendwann in den Zwanzigern begonnen (als Teenager hab ich GAR NICHT getrunken). Soviel dazu 😉 .

  • 28 leonope am 22. Januar 2008 um 23:51

    Ich glaub ich nehm mir jetzt ´nen Campari 🙂

  • 29 ChiefJudy am 22. Januar 2008 um 23:59

    Ich hab meinen Wein grad genossen. Gute Nacht :)!!

  • 30 leonope am 23. Januar 2008 um 00:02

    Auch ´ne Gute 🙂

  • 31 Michael am 23. Januar 2008 um 15:39

    @Chiefjudy…unter „großen Mengen“ verstehe ich jene Mengen an Alkohol, die weit jenseits der Harmlosigkeitsgrenzen liegen und deutlich mit einer Gefährdung der eigenen Gesundheit einhergehen können. Hier befindet sich eine Tabelle hierzu. Diese Werte gelten allerdings für Erwachsene. Ich müsste wirklich weit ausholen, aber die Gesamtgesellschaft trägt – neben der individuellen Kindeserziehung – wesentlich dazu bei, dass Alkohol heute als so selbstverständlich gilt und der Mensch, der nichts trinkt, schief angeschaut wird. Die Zahlen belegen das auch; ich kann vorwiegend für Österreich sprechen, wo wir bei 8,3 Mio. Einwohner 1.1 Mio. (manche Quellen geben auch höhere Zahlen an) Menschen haben, die alkoholabhängig sind oder Alkohol missbrauchen.

    @leonope…vor allem finde ich diese Doppelmoral in manchen (Boulevard-)Medien „zum Kotzen“. Auf Seite 10 ein Bericht, der mit Empörung aufzeigt, wie sehr die Jugend sich betrinkt und auf der nächsten Seite sind rotnasige Erwachsene abgedruckt, die auf drittklassigen Zeltfesten die Sau rauslassen. Aber es gibt natürlich auch weitere Fälle von schlechtem Journalismus, wie hier im Blog kürzlich zu lesen war.

    Deine Einstellung zu Medien ist natürlich auch mir bekannt. Hast Du nicht deshalb auch Deinen Fernseher abgeschafft? 😉

  • 32 leonope am 23. Januar 2008 um 16:00

    @Michael…Du sagst es. Der Journalismus hat sich völlig an die Quote verkauft. Die Dosis wird immer mehr erhöht und am Ende beklagt man genau das, was man selbst geschaffen und gezüchtet hat.

    Und ja, genau deshalb hab ich meinen Fernseher aus dem Fenster geworfen. Weil mir nur mehr schlecht wurde von dem was man mir vorsetzte. Ich habe mir einfach meine eigene „Gebrauchsanleitung“ zur Aufnahme und Verifizierung von Informationen jeglicher Art zusammengestellt und fahre sehr gut damit. Ich brauche kein TV um zu wissen was läuft und ich brauche keine Zeitung um zu wissen was los ist.

    Würde ich es „brauchen“, dann würde ich wahrscheinlich auch schwerst depressiv sein und Antidepressiva einwerfen, saufen bis der Arzt kommt oder ich wäre so aggressiv, dass ich ebenfalls unberechenbar und gewalttätig wäre. Beides mag ich aber nicht. Noch nicht 😉

  • 33 Michael am 23. Januar 2008 um 20:55

    Und kommst Du nicht ab und zu in den Genuss, Dich einfach auf die Couch zu werfen und bei einem guten Film zu entspannen? 🙂

  • 34 leonope am 23. Januar 2008 um 21:06

    @Michael…um ehrlich zu sein: Doch! 🙂 Ab und zu schon. Aber dann finde ich meistens etwas anderes womit ich mich beschäftige und was mir das Verzichten leicht macht. Vielleicht kaufe ich mir ja irgendwann wieder eine Kiste. Falls mir mal die Themen für den Blog ausgehen LOL

  • 35 sanja am 25. Januar 2008 um 08:33

    für mich wäre das ein vertrauensbruch. es darf weggehen usw., sich wie ein erwachsener verhalten… aber wenn es somit beweist, dass es nicht fähig ist mir dieser verantwortung für sich selbst umzugehen.. tja.. hm… schwierige sache..
    drüber reden, erklären.. vorsichtiger werden. abholen zu einem ausgemachten zeitpunkt etc. aber im endeffekt, kann man sowas nicht verhindern, wenn man es auch noch so sehr möchte

  • 36 leonope am 25. Januar 2008 um 12:25

    @sanja…dem kann ich so nur zustimmen. Am Ende des Tages kann man nur froh sein wenn man sein Kind nüchtern und in einem Stück wieder zurück bekommt. Du kannst es nicht verhindern, dass es irgendwann einen Blödsinn macht.

  • 37 sanja am 27. Januar 2008 um 17:21

    haben unsere eltern ja auch nicht können 😉 man sieht es eh, wenn die eltern es verbieten und das kind es wirklich will – dann führt kein weg daran vorbei.

  • 38 leonope am 27. Januar 2008 um 18:07

    @sanja…genau so ist es. Keine zehn Pferde hätten uns hindern können nicht irgendwo einen Blödsinn zu machen 🙂

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