Was wäre, wenn Du als „Kriegsgefangener“ dein Leben nur dadurch retten könntest, wenn Du deinen besten Freund dafür ans Messer liefern würdest?
Würdest Du auf keinen Fall den Namen deines Freundes sagen und eher sterben als ihn zu verraten, oder müsste man dich nicht lang überreden um ihn zu finden und zur „Entsorgung“ auszuliefern? Würdest Du versuchen dich so lang es geht zu wehren und zur Not auch Folter überstehen, oder wäre deine Angst vor echten Schmerzen doch zu gross und würdest deshalb singen wie ´ne Amsel? Würdest Du auf Zeit spiel´n und in Lügen dich verstricken, nur um ihm die Chance einzuräumen zu entkommen, oder würdest Du dich auf den Deal einlassen und dir sagen, dass dein Leben wichtiger ist als das Leben deines Freundes? Was wenn dir dein Gewissen sagt, dass Du mit dem Verrat ´nen Menschen umbringst der dir mehr als nahe steht und was, wenn man dir noch einen Tag gibt um zu überlegen ob Du dann stirbst, oder ob Du endlich redest?
bis jetzt 15 Antworten ↓
1 Schmetterling am 11. Januar 2008 um 00:31
… ich würde es NICHT tun. Natürlich würde ich gerne meinen Arsch retten, aber auf Kosten meines besten Freundes, dass würde mein Weiterleben zur Hölle machen. Da geh ich lieber selber 😕
2 flow am 11. Januar 2008 um 00:34
da gibt’s nicht viel zu überlegen: nie und niemer könnte ich jemanden derart ans messer liefern.
ich halte mich bewusst kurz… will ja die peinlichkeit von gestern nicht gleich wiederholen 😉
grüsse in die nacht
3 ChiefJudy am 11. Januar 2008 um 00:58
Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, wie ich in einer solchen Situation reagieren würde. Mein Überlebenswille ist eigentlich schon ziemlich ausgeprägt…Aber der erste Gedanke ist: Würde ich nicht tun. Könnte mit dem Wissen, jemanden umgebracht zu haben wohl auch nicht wirklich leben..schwer, schwer…
4 Christian in Wien am 11. Januar 2008 um 05:45
hmmm also entweder selber leben und jemand anders sterben lassen oder selber sterben, nun, mit der ersten variante kann ich bedeutend besser leben als mit der zweiten 😉
aber tun könnte ich es trotzdem nicht, wahrscheinlich würde ich ihnen irgend ein gschichtl reindrücken und nen schmäh erzählen 🙂
5 leonope am 11. Januar 2008 um 06:27
@Schmetterling…Du würdest dich echt selbst opfern? Na da reden wir dann beim „Verhör“ nochmal drüber 😉
@flow…ach was gestern war ist doch schon lange wieder Vergangenheit 😉 Du würdest also auch selbst „abdanken“? Hmm…lauter Märtyrer heute unterwegs? Und das sogar ohn Bombengürtel 🙂
@ChiefJudy…schwer; genauso soll es ja auch sein 😉 Ist sicher keine leichte Frage und schon gar nicht leicht zu beantworten. Oder doch? Ich glaube schon.
@Christian…na ja, das „Gschichtl“ zögert deinen Tod bestenfalss hinaus, verhindert ihn aber nicht.
Ich fass es nicht: Hier sterben alle freiwillig um nicht mit ihrem Gewissen“ in Konflikt zu kommen. Interessant 🙂
6 Thrillhouse am 11. Januar 2008 um 08:04
Ich glaub, wir alle würde früher oder später weich werden. Ich würde ihn sicher ans Messer liefern.
Ob das nun moralisch in Ordnung ist oder nicht wird mich in so einem Moment sicher nicht kratzen.
7 leonope am 11. Januar 2008 um 08:40
@Thrillhouse…sehe ich genaus so. Irgendwann ist der eigene Überlebenstrieb grösser. Ausser Du bist ausgebildeter Marine oder was weiss ich was.
8 Paul am 11. Januar 2008 um 08:48
Ich vermute mal, dass ich über kurz oder lang singen würde. Nicht, weil ich es will, sondern weil diejenigen, die mich gefangen halten, mit Sicherheit Mittel und Wege wüssten, mich zum Reden zu bringen.
9 luckyjack42 am 11. Januar 2008 um 08:48
Ich würde mir vor Angst in die Hosen sch***en, den ganzen Tag sinnlos versuchen eine Lösung zu suchen und mir vormachen, dass ich mich lieber selber opfere, als ihn ans Messer zu liefern und als den Rest meines Lebens mit diesem Wissen weiter zu leben.
Natürlich würde ich versuchen, so lange, wie möglich Zeit zu gewinnen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich in letzter Minute kein Held sein würde, auch wenn ich mich jetzt schon dafür schäme. 🙁
Mein Überleben würde mir dann aber die Möglichkeit eröffnen, das Opfer zu rächen. Auch wenn es es nicht wieder lebendig macht, würde es mir vielleicht helfen weiterzuleben.
10 leonope am 11. Januar 2008 um 09:05
@Paul…denke ich auch, dass die „kreativ“ genug wären dich zum Singen zu bringen 🙂 Im Grunde könnte man demjenigen nicht mal einen Vorwurf machen wenn er „auspackt“.
@luckyjack…ich denke, dass es vielen so gehen würde. Keiner von uns ist ein Held. Und das ist nichts wofür man sich schämen sollte oder müsste. Liegt einfach in der Natur des Menschen, sich selbst am Leben zu erhalten. Gaaaanz altes Neandertalerprogramm LOL
11 Paul am 11. Januar 2008 um 09:10
So schauts aus. Würde ich auch niemandem verübeln.
12 Michael am 11. Januar 2008 um 14:47
Warum geht eigentlich jeder davon aus, dass die Entführer den Freund töten möchten? „Ans Messer liefern“ kann ja auch lediglich „Ausliefern“ bedeuten. Womöglich wollen sie auch lediglich die Nummer seines Schweizer Bankkontos, das geht heute bequem per E-Mail und schon ist die Sache unblutig ausgegangen. Oder ist das zu optimistisch gedacht? 🙂
13 leonope am 11. Januar 2008 um 16:52
@Paul…meine Rede 🙂
@Michael…nun, die Frage ist echt mehr als nur gut. Ich kann nämlich auch jemanden „töten“ indem ich ihn einfach verrate und seine Existenz zerstöre. Obwohl natürlich in meinen Fragen fast davon ausgegangen werden MUSS, dass er sein Leben aaushaucht wenn ich singe. Es jedoch nicht wirklich explizit ausspreche. Sehr interessante Darstellung der Frage 🙂
14 Michael am 11. Januar 2008 um 19:54
In dem Fall würde ich ihm natürlich nachher finanziell beistehen und ihn bei freier Kost und Logis bei mir aufnehmen. Klare Sache. 🙂 Bestünde aber tatsächlich Lebensgefahr sowohl für mich als auch sie/ihn, so könnte ich es mir nur als ultima ratio vorstellen, diese Person zu verpfeifen. Allerdings weiß ich wirklich nicht, ob ich seinen Bekannten, die eventuell auch meine sind, hernach noch in die Augen sehen kann.
15 leonope am 11. Januar 2008 um 19:57
@Michael…ich denke, dass jeder (Ausnahmen mögen hier wirklich die Regel bestätigen) am Ende singen würde um sein eigenes Leben zu behalten. Alles andere gehört nach Hollywood und ins Reich der Heldensagen 🙂 Und das Problem mit seinen Bekannten könnte man einfach lösen indem man sich einen neuen Bekanntenkreis zulegt und sich vom alten fernhält.
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