Leonope - Interview der Woche

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Interview mit einer Handtasche

leonope am 3. Oktober 2007 · 17 Kommentare

Am Sonntag war leonope zu Besuch bei Conny. Nachdem diese wie üblich nicht fertig war zum Ausgehen nahm leonope noch einen Drink und setzte sich auf die Couch. Conny bat, während sie noch im Bad war, leonope doch schon mal den Autoschlüssel aus der Tasche zu nehmen. Diese Gelegenheit wurde natürlich sofort genützt um die Handtasche zu interviewen.

leonope: Ja hallo, bei dir geht´s aber zu da drin.

Handtasche: Von wegen zugehen. Das ist eine einzige Sauerei hier.

leonope: Das kann man wohl laut sagen. Wo finde ich denn den Autoschlüssel bei dir?

Handtasche: Frag mich nicht. Such ihn einfach. Was weiss ich wo der blöde Schlüssel begraben ist.

leonope: So ein Müll hier drin. Bist Du immer so angefüllt?

Handtasche: Leider ja. Die blöde Schnalle wirft einfach immer alles rein und schert sich einen Dreck drum wie es mir dabei geht.

leonope: Ich verstehe dich gut. Ist wirklich etwas chaotisch hier drin.

Handtasche: Chaotisch ist ein Hilfsausdruck. Sieh dir doch nur das ausgestreute Puder an. Ich war mal so schön und jetzt komme ich mir vor wie ein Müllsack. Einfach alles rein und zu den Zipp. So´n Skandal.

leonope: Du tust mir echt leid. Ich hab auch schon ganz schmutzige Hände von dem Puder hier. Was da alles drin ist. Einfach unglaublich.

Handtasche: So ist es. Sieh dir das nur an. Das ganze Kleingeld kullert irgendwie rum, das Puder ist aufgegangen, das Make-up ist auch offen und die ganzen Tampons sind einfach verstreut hier.

leonope: Ein richtiger Sauhaufen. Wenn ich nur den Schlüssel finden würde.

Handtasche: Leer mir doch den ganzen Müll einfach aus, dann bekomme ich wenigstens wieder etwas Luft. Wäre dir sehr verbunden.

leonope: Das kann ich doch nicht tun. Ich soll ja nur den Schlüssel rausholen. Iiieehh, die Kaugummis waren auch schon härter. Wie das klebt das Zeug, igitt.

Handtasche: Das hast Du jetzt davon. Hättest Du mich ausgeleert wäre das nicht passiert. Ätsch bätsch.

leonope: Also ich würde wenn ich Du wäre nicht auch noch schadenfroh sein. Sonst mach ich einfach den Zipp zu und lass dich in deinem Müll ersticken.

Handtasche: Oh bitte nicht, war ja nicht so gemeint. Lass mich doch offen, ich geniesse die frische Luft so richtig.

leonope: Na gut, hast Du nochmal Glück gehabt. Wie kann man nur mit einer Tasche von Gucci sooo umgehen?

Handtasche: Frage ich mich auch. Ich war mal eine Schönheit, eine richtige Lady. Und jetzt? Ich komme mir vor als würde ich aus der Gosse stammen.

leonope: Na nicht doch. Du bist immer noch eine Gucci. Wenn auch eine versaute.

Handtasche: Danke, da hab ich was davon. Ich wäre viel lieber eine ordinäre Prada und gepflegt als meinen Namen so in den Dreck gezogen zu sehen.

leonope: Und dann wärst Du glücklicher?

Handtasche: Nicht wirklich. Was können diese Tussi-Bags schon?

leonope: Eben. Und jetzt hör auf zu meckern. Ich hab endlich den Schlüssel gefunden und lass dich einfach offen hier stehen. Hab ich halt vergessen dich wieder zu schliessen, ok?

Handtasche: Das ist aber lieb von dir. Bin ich froh, dass Du endlich den Schlüssel gefunden hast. Ich hab schon geglaubt Du kommst mir hinten wieder raus.

leonope: Alles halb so wild. Ich danke dir für das Gespräch und jetzt ab mit dir an die Luft.

Handtasche: Dank dir auch. Ach bitte, könntest Du mir noch die Nagelfeile aus dem Fach nehmen. Sie sticht nämlich erbärmlich in meiner Haut.

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bis jetzt 17 Antworten ↓

  • 1 Schmetterling am 3. Oktober 2007 um 22:15

    … 🙂 man könnte fast glauben, Du hast schon mal in einer Tasche gelebt 😉
    Respekt! Super Interview. Ganz genauso schaut es in den Handtaschen aus. Ich habe keine , möchte keine und werde niemals eine haben. Nichts schlimmeres wie Frauen mit Handtäschchen! 🙂

  • 2 leonope am 4. Oktober 2007 um 09:31

    @Schmetterling…Na gelebt nicht gerade, aber eine gewisse Erfahrung mit den Dingern kann ich nicht leugnen 😉

  • 3 Schmetterling am 5. Oktober 2007 um 23:02

    … das mit dem Puder trifft es auf den Punkt! 🙂 z.B. : Du suchst den Haustürschlüssel, bist müde und willst nur noch heim … „kramscht“ rum, findest viele Sachen, bloss keinen Schlüssel und ehe du wieder aus der Tasche kommst, fühlst Du Dich schon gepudert, bis unter die Nägel. … aber … wo ist bloss der Schlüssel? Dann zurück in die Tasche, von rechts nach links, von links nach rechts?! Inzwischen hat sich das gesamte Innenleben plus Puder, schon die schönsten Plätze unter den Nägeln ausgesucht und die Tabakkrümmel freuen sich auch, dass mal wieder was los ist. Aber immer noch kein Haustürschlüssel. O.K. das Handy hat sich in dieser Tasche nicht verstecken können … und daher wird der Schlüsseldienst entnervt angerufen. Er KAM, MACHTE und KASSIERTE 😉 Endlich ist die Türe auf, 150€ für die nette Hilfe ( 😉 )
    Endlich in der Wohnung, ohne Zuschauer, denn eine Tasche ist seeehr intim 😉 wird umgestülpt … und upps, hoppalla, da ist er ja! Der Schlüssel, war im letzten Eck festgehangen… 😉
    … soooo ist es mit den dämlichen Handtaschen. Also, ich brauche keine! 😉

  • 4 leonope am 5. Oktober 2007 um 23:19

    Also bevor DAS passiert, liegt der gesamte Inhalt der Tasche auf dem Boden und wird einzeln wieder eingeräumt. Ich zahl doch keine 150 Euro für den Schlüsselheini. Der kann bestenfalls MICH bezahlen 🙂

  • 5 Schmetterling am 6. Oktober 2007 um 00:12

    … das ist richtig, würde ich auch machen, aber es geht hier mehr um das Mysterium einer Handtasche, was ich nahe legen wollte 😉 … übrigens, jetzt kostet es 200€. Aber unser Eins, weiss eh wie es geht, ohne gleich den Schlüsseldienst zu holen. Ich persönlich, steige, wenn es sein muss, immer über den Balkon ein 🙂 Da ist immer offen. Der Tigerpfad! 😉

  • 6 leonope am 6. Oktober 2007 um 00:15

    Na ja, der Balkon am 3. Stock ist da wohl eher „etwas“ zu hoch gelegen 🙂

  • 7 Schmetterling am 6. Oktober 2007 um 01:16

    … upps, wie kommst Du auf den 3.Stock?? 😮

  • 8 leonope am 6. Oktober 2007 um 01:17

    Zu Fuss LOL

  • 9 Schmetterling am 6. Oktober 2007 um 01:24

    … nein, wie kommst Du drauf, dass ich im 3.Stock wohne? Ich kann das jetzt nicht glauben, dass… 🙂

  • 10 leonope am 6. Oktober 2007 um 01:28

    Nicht DU, aber ICH 🙂 Mensch, das wir kompliziert mit den Etagen. Ich flieg ne Runde durchs Zimmer LOL

  • 11 Schmetterling am 6. Oktober 2007 um 01:38

    … alles klar. Ich dachte Du sprichst von meiner Wohnung. War schon echt verwirrt, ob Du hellsichtig bist und meine Wohnung kennst 😉 ich befinde mich auf dieser Höhe. Also, wenn ich über den Balkon einsteigen muss, geht dass nur über meine Nachbarn, von Balkon zu Balkon 🙂 … aber besser den Schlüssel nicht in zu großen Handtaschen verschollen lassen. 😉

  • 12 leonope am 6. Oktober 2007 um 11:04

    @Schmetterling…hellsichtig nicht, aber manchmal weitsichtig. Immer noch besser als kurzsichtig oder gar blind. Oder so 🙂 Ich kauf mir jetzt ein Fernrohr LOL

  • 13 Schmetterling am 6. Oktober 2007 um 17:27

    … passt schon, Hauptsache Du siehst überhaupt, was ab geht! 😉

  • 14 leonope am 6. Oktober 2007 um 18:19

    Grad noch. Mit grösster Mühe 🙂

  • 15 Berni am 8. Oktober 2007 um 06:20

    Nette Story, hab ja schon öfter gelacht im Leben, so auch jetzt und hier. 😉
    Deine Story war’n Trigger, Leonope! —> Geschichte, schon eine Weile her – vor langer Zeit, ich Single, Einraumwohnung 45 m², 1. Stock von 5: Die junge hübsche (frisch eingezogene) Unter-Nachbarin aus dem Erdgeschoss klingelte gegen 23:30 Uhr… in aufreizendem String und Topp mit Spagetti-Träger. Ich dachte, nach kurzem Blick durch den Spion: „Die ist ja sehr direkt. SEX ok, aber wo ist der Rotwein?“ Sie: „Katze rausgelassen, Tür zugeschlagen.“ Mmmmh, Gedankenblitze… u.a. ‚Sie könnte bei mir schlafen?!‘ Nee, anders: Morgen früh zur Arbeit, keine Klamotten, Schlüsseldienst ist zwar teuer, das Handy liegt natürlich in der Wohnung – Schock schwere Not! „Kann ich mal telefonieren?“ Nach kurzem Überlegen neuer Gedankenblitz: ‚Akkuschrauber, 8mm-Bohrer, Loch bohren über der Türklinke, Schraubenzieher durch, aufhebeln.‘ Gedacht, getan – Tür offen, erst ein erstaunter und danach ein dankbarer Blick von ihr. Nicht nur ein Stein, nein, ganze Felsbrocken purzelten ihr vom Herzen. Mein Gott bin ich genial – und das verdiente Lächeln einer hübschen Frau ist mehr wert als Geld – wer ist da nicht gern mal Retter in der Not? … wenn man’s d’rauf hat. Ein richtiger Mann will doch sinnvoll sein und gemäß seiner Bestimmung leben. Aber heute sind die Frauen meist alle so emanzipiert, so selbständig und eher selten hilflos. Schließlich haben wir ein tolles Sozialsystem. Naja, Ausnahmesituationen gibt’s immer mal. Ich liebe ja Ausnahmen, spätestens seit diesem Tag. „Auf den Schreck brauche ich erst mal einen Kaffee, willst Du auch?“ Was für eine Frage? „Klar doch!“ Ich hätte alles getrunken, sogar Eigenurin, Hauptsache dableibendürfen – mein Gott – was für eine Figur, und wie sie sich bewegt! „Ich zieh‘ mir eben mal was über“ Hä? „Mach‘ Dir keine Umstände wegen mir, fühl‘ Dich ruhig wie zuhause“. Das war jetzt voll witzig. „Übrigens – geschmackvoll eingerichtet Deine Wohnung, schon nach der kurzen Zeit.“ Frauen lieben ja Komplimente, egal wie plump sie sind – sie schätzen den guten Willen – aber es stimmte in dem Falle wirklich…

    Ok, bis hierher, für ’ne Kurzgeschichte wird’s sonst zu lang. Das Loch wurde mit Bauschaum gefüllt, glatt geschliffen und in Originalfarbe überlackiert. Zumindest die Tür war so wie vorher, alles andere nicht mehr… 😉

    ***

    Übrigens – Leonope – klick doch mal auf meinen Namen, da kommst Du zu meinem Profil in einer Community. Eine Million Freundschaften, 2000 neue Leute täglich in etwa, viele Features, usw. Da könntest sie mit Deinen Texten bereichern… Nein, kostet nix, auch nicht später oder irgendwann. Einen Link zu Deiner Seite hier kannst setzen. Gibt zusätzlichen Traffic. 😉

  • 16 leonope am 8. Oktober 2007 um 18:11

    Nette Geschichte lieber Berni. Wenn Du allerdings spammen willst und mir Werbung unterschiebst die ich weder angefordert noch erlaubt habe, dann seh ich das nicht so gerne. Du kannst hier wenn Du willst gerne kommentieren, den Rest lass aber lieber weg. Ist nämlich eine zu billige und seichte Art auf seine Werbe-Seite aufmerksam zu machen und könnte mich „etwas“ vergraulen.

  • 17 Taschenblog » Interview mit einer Tasche - Handtaschen, Täschchen, Taschen, Beutel und Koffer am 22. April 2009 um 22:01

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