Leonope - was wäre...

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Bürgerkrieg und Pazifismus

leonope am 18. Mai 2007 · 17 Kommentare

Was wäre, wenn das Gesetz erlauben würde, dich ohne Einspruchsmöglichkeit einfach in den nächsten Krieg zu schicken?

Würdest Du sofort mal Sturm dagegen laufen und eine Petition auflegen die „denen“ sagt, dass das auf keinen Fall geht oder wär´es dir egal, weil Du ja nur darauf gewartet hast, endlich etwas Action zu bekommen? Würdest Du dir sagen „ist egal, so weit kommt´s sowieso nicht“ oder würdest Du vermuten, dass jetzt alle völlig durchgedreht sind? Würdest Du sofort das Land verlassen weil es nicht „dein Krieg“ ist den Du zu führen hättest, oder würdest Du Gewehr bei Fuss steh´n und deinem Vaterlande dienen bis zum Ende? Was wenn man dir nur sagen würde, dass morgen schon das Flugzeug geht und Du besser anfängst mit „swhahili“ pauken doch was, wenn Du überzeugter Pazifist bis und bestenfalls ´ne Fliege töten könntest?

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bis jetzt 17 Antworten ↓

  • 1 Paul am 18. Mai 2007 um 00:16

    Eigentlich keine Ahnung, wie läuft der Krieg heutzutage ab? Schützengräben? Gibts nicht mehr. Schlachtlinien? Rofl… Materialeinsatz, dann wird menschliches Kanonenfutter nachgeschickt und dann kommen Besatzungstruppen, wie im Irak zu sehen ist.

    Aber mal ein Versuch einer Antwort:
    Wenn „die“ mich einfach so einziehen und in den Krieg schicken können, scheißen „die“ auf ne Petition und werden mich fertigmachen, wenn ich es wagen sollte, Einspruch zu erheben.
    Kann auf alle Fälle kein Rechsstaat sein. Von daher wird man auf Führer-Befehl folgen müssen…

    Aber dann? Mit „dulce et decorum est pro patria mori“ sind sie in den Ersten Weltkrieg gezogen, später stand dann „Schlachtvieh nach Flandern“ auf den Bahnwaggons… Krieg ist nicht dieses romantisch verklärte „edle Töten“ aus Büchern und Filmen und nicht der tapfere Kampf Mann gegen Mann, schon gar nicht mehr heute. Irgendjemand drückt einen Knopf, Bomben fallen und Menschen sterben. So läufts doch ab. Und ein Schuss, ein toter Mensch, neee… Kriegst n Bauchschuss und krepierst elendiglich, so in etwa. Oder wirst vom Granatsplitter getroffen, der dir ein Bein abhaut, dann verblutest du. Oder du befindest dich im Atombombenabwurfbereich, wirst verstrahlt und stirbst an der Strahlenkrankheit…
    Anyway, wenn die mich wirklich einsetzen sollten, würd ich alles dran setzen, zu überleben. Soll heißen, Lazarett-Dienst, Küchendienst, meinetwegen Latrinen ausheben, solange es mehr oder weniger ungefährlich ist.
    Und wenn ich dann in die vorderste Reihe abkommandiert werden sollte, dann.. Naja. Würd ich mich verstecken und bei Angriffen in die Hosen machen, so siehts doch aus.

    Allgemein will ich um nichts in der Welt einen Krieg erleben, ich hab zuviel gelesen & gesehen und mich mit Leuten, die den 2. Weltkrieg erlebt haben, unterhalten.
    Wir sollten also dafür sorgen, dass es hierzulande bei einer Demokratie bleibt und man nicht einfach so in den Kampf geschickt wird.
    Auch wenns sie ihre Schwächen hat.

  • 2 konna am 18. Mai 2007 um 01:11

    Auswandern oder mit den Konsequenzen der Weigerung leben. Krieg auf keinen Fall!

  • 3 dolce am 18. Mai 2007 um 08:14

    Ein Soldat hat in diesem Fall keine Wahl und ich glaube das ist in letzter Instanz auch gut so, aber grundsätzlich sollte man alles versuchen, um solche sinnlosen Einsätze zu verhindern!Dafür haben wir unser Recht auf Meinungsäußerung, Wahl und Protest!

  • 4 florian am 18. Mai 2007 um 09:20

    Sobald sich abzeichnet, dass solches kommen sollte, bin ich auf und davon. Irgendwohin, wo es ruhig ist: Nordeuropa, Suedamerika, Zentralafrika, Sibirien, je nach weltpolitischer Lage halt.

  • 5 leonope am 18. Mai 2007 um 09:52

    Paul…wow, und das am frühen Morgen 🙂 Nun, mit der Petition könntest Du schon recht haben. Da wär dann wohl auch nichts mehr zu machen. Deine Beschreibung generell, finde ich sehr gut. Da ist viel wahres dran. Ich wundere mich aber nur warum Du nicht ans Auswandern gedacht hast? Ist auf jeden Fall besser als Latrinen putzen 😉

    @konna…das ist ´ne Ansage. Ich komme mit 🙂

    @dolce…das mag schon stimmen. Aber in BIN kein Soldat. Was dann?

    @florian…wie schon zu konna gesagt: Ich komme mit 🙂

  • 6 Paul am 18. Mai 2007 um 10:49

    Früher Morgen? Naja, bei dir^^ Bei mir wars mittelspäter Abend 😛
    Mitm Auswandern: Wander mal aus, wenn du bereits den Brief bekommen hast, dass du eingezogen wirst 😉 Viel Spaß dabei.
    Das geht nur heimlich über die grüne Grenze und ist riskant. Und mit ein bisschen Pech gibts dann in unsererm schönen Militär-Staat sowas wie Sippenhaft… Oder du wirst in Abwesenheit wegen Fahnenflucht zum Tode verurteilt 😉

    Ich seh das alles vermutlich zuu schlimm.

  • 7 leonope am 18. Mai 2007 um 11:00

    @Paul…mitten in der Nacht wär bei mir noch treffender gewesen 🙂 Nun, wenn ich noch bis morgen Zeit hätte, würd ich verschwinden. Paar Sachen einpacken und tschüss forever. Es gibt ja noch normale Flieger auch:)

  • 8 Christian in Wien am 18. Mai 2007 um 14:59

    Die Wahl ist ja eng, man hat die Wahl zwischen der Kugel des Feindes und der Kugel des Hinrichtungskommandos. Fahnenflüchtige werden im Krieg Standrechtlich erschossen, man kann also nur verlieren.

  • 9 leonope am 18. Mai 2007 um 17:10

    @Christian…schon richtig. Aber ein Fluchtversuch lohnt sich allemal. Schaden kanns nix 🙂

  • 10 Schmetterling am 18. Mai 2007 um 21:36

    … na ja, bis jetzt haben Die es ja noch nicht einmal gecheckt, das Frauen auch im Krieg mitmachen könnten. Ist doch Männersache 😉
    Aber, Deiner Frage zuliebe, gehe ich mal davon aus, ich wäre ein Männlein und ich bekäme so eine Aufforderung… mh, erstmal würde ich mich fragen, wer so einen blöden Scherz macht, dann wenn ich es realisiert habe, dass es ernst gemeint ist, würde ich meinen “ die sind doch verrückt“… aber dass die Menschheit wahnsinnig ist, weiss ich ja schon.
    Also, was machen? … Klar auf und davon, auswandern! Aber wie Paul schon gesagt hat, hast du schon den Brief erhalten, wird es schwierig.
    Und auswandern ? wohin ? wo ist denn noch kein „Krieg“, sei es mit Waffen oder die Natur „schlägt“ zurück.
    Eines ist ganz klar, ich würde nie bei einem Krieg mitmachen!!!
    Ich könnte vorschlagen, dass sie mich gleich erschießen, bevor ich erschossen werde oder töten müßte. 🙁

  • 11 Christian in Wien am 18. Mai 2007 um 21:50

    @ leonope

    Klar kann man davon laufen, vorausgesetzt man hat die Bewaffnung dazu sich zu wehren wenn die schießen.

  • 12 leonope am 18. Mai 2007 um 22:36

    @schmetterling…naja, dass die alle verrückt sind ist ja nicht mehr wirklich was Neues. Das wissen wir eh schon 🙂 Und überall ist ja auch wieder nicht Krieg. Ich denke es sollte sich schon noch ein Fleck finden lassen, wo man seine Zehen ins Wasser hängen kann 🙂 Ne ne, nix ist mit gleich erschiessen. Erst wird geflohen LOL

    @dolce…ich würd´s mit meinen verzaubernden Lächeln versuchen und mich einfach durchschummeln 😉

  • 13 sanja am 19. Mai 2007 um 17:15

    ich bin so froh dass ich nicht zur generation und zum geschlecht dazu gehöre die das entscheiden mussten.
    ich bin herrn gott oder wer auch immer das entschieden hat dankbar dass das schicksal mich weggebracht hat.
    ich bin so dankbar am leben zu sein
    und vorallem bin ich dankbar dieser hölle, und nichts anderes ist es, rechtzeitig entkommen zu sein.
    ich bin dankbar damals zu jung gewesen zu sein um zu erkennen wie meine welt und mein weltbild zersplittert.

    das entsetzlichste an der sache ist ja.. ich bin mir nicht sicher ob ich nicht auch mal wirklich vor der entscheidung stehen werde

  • 14 sanja am 19. Mai 2007 um 17:17

    Remarque, Im Westen nichts Neues:
    (…) aber es konnte sich niemand gut ausschließen, denn mit dem Wort „feige“ waren um diese Zeit sogar Eltern rasch bei der Hand. Die Menschen hatten eben alle keine ahnung von dem, was kam. Am vernünftigsten waren eigentlich die armen und einfachen Leute; sie hielten den Krieg gleich für ein Unglück, während die bessergestellten vor Freude nicht aus noch ein wussten, obschon gerade sie sich über die Folgen viel eher hätten klarwerden können.

    Katczinsky behauptet, das käme von der Bildung, sie mache dämlich. Und was Kat sagt, das hat er sich überlegt.“

  • 15 leonope am 19. Mai 2007 um 18:29

    @sanja#13…ich denke das können wir alle, weil wir im Endeffekt keine Vorstellung davon haben wie es wohl wirklich wäre, wenn wir „müssten“. Und uns in der Tat nicht vorstellen können, wie es war. Das sollte Grund genug sein für die Zukunft, keine Kriege zu führen. Leider interessiert aber „unsere“ Zukunft jene nicht, die darüber befinden ob es „krachen“ soll oder nicht…

    @sanja#14…wieder mal ganz kurz bemerkt: http://www…wahrlich wahre worte 🙂 Ich würde aber nicht sagen, dass Bildung dämlich macht. Ich würde eher sagen, sie hat das Talent, der Gier und dem Eigensinn ein Gesicht zu verleihen 😉

  • 16 sanja am 20. Mai 2007 um 05:36

    es kracht ja bereits. jeden tag.
    wir sollten uns dafür entscheiden dagegen zu sein.
    nein, es ist vielleicht nicht die bildung die schuld ist. aber manche leute überreißen tatsächlich nicht den ausmaß der sache. erst wenn sie selber verluste erleiden verstehen sie, dass es nicht immer nur um rache gehen kann.
    sowas respektier ich nicht, sowas IST dämlich. es tut mir leid für eine mutter die ihren sohn im krieg verloren hat. unendlich leid, weil ein kind zu verlieren der größte vorstellbare schmerz sein muss. wenn sie selber vorher patriotisch ihre flagge geschwenkt hat und nachher jammert sie würde es erst jez verstehen, ist das für mich wirklich dämlich.

    http://mabu.wordpress.com/2007/04/09/ich-furchtete-vergewaltigt-oder-getotet-zu-werden%E2%80%9C/

  • 17 leonope am 20. Mai 2007 um 12:45

    @sanja…ich kann und will dem gar nicht viel hinzufügen, da Du im Gesamten recht hast mit dem was Du sagst. Im Grunde genommen ist es nur mehr traurig wenn man sich umsieht wo es überall „brennt“ und vor allem WARUM!

    Anyway, hab den Artikel gelesen. Auch dazu keine expliziter Kommentar nötig. Ist ein gesellschaftspolitisches Drama halt. Real Life at it´s best.

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