Was wäre, wenn Du dahinter kommen würdest, dass dein bester Freund seit Jahren drogensüchtig ist?
Würdest Du dich leise fragen, warum Du nie etwas davon bemerkt hast und wie es soweit kommen konnte, oder würdest Du versuchen ihn zu überreden wegzukommen von dem Zeug? Würdest Du schockiert sein, weil Du es ahntest aber nie gefragt hast oder würdest Du auf Abstand gehen, weil man sich solche Freunde doch nicht „leisten“ kann? Wäre es für dich unmöglich diese Freundschaft aufrecht zu erhalten oder würdest Du mal selbst mit ihm auf „seine“ Reise gehen? Was wenn Du jetzt dein eig´nes Leben umstellen müsstest um ihm ein wahrer Freund zu sein und was wenn sich herausstellt, dass er sogar „dich“ benutzen würde um zu seinem Schuss zu kommen?
bis jetzt 22 Antworten ↓
1 Schmetterling am 10. Mai 2007 um 00:14
Das es mir entgeht, dass ein Freund Drogen nimmt, kann ich mir nicht wirklich vorstellen.
Aufdringen würde ich mich nicht, nützt nichts. Aber wendet er sich an mich, helfe ich ihm mit meiner ganzen Kraft, daraus zu kommen. Das er auch versucht mich zu benützen, würde ich ihm nicht übel nehmen. Das bringt eine Abhänigigkeit mit sich.
2 ChliiTierChnübler am 10. Mai 2007 um 07:33
Eine Schulfreundin von mir ist vor 2 Wochen an einer Überdosis gestorben.
Leuten mit Süchten, seien es Drogen oder aber auch Essstörungen, kann man so schwer helfen. Man muss Süchtige immer wieder konfrontieren mit der Sucht, das ziet aber alle Aggression desjenigen auf einem selbst, was verdammt hart ist. Oft gibt man deswegen auf
3 dolce am 10. Mai 2007 um 07:44
Jeder Junkie, egal ob Freund oder Feind wird dich benutzen wenn er seinen Stoff braucht. Deswegen muss man alles tun, um die Öffentlichkeit zu alarmieren. Und wenn sie etwas anstellen sofort anzeigen! So haben sie manchmal eine Chance! Aber nur manchmal!
4 konna am 10. Mai 2007 um 08:42
Ich seh das in etwa genauso wie Schmetterling. Von der Sucht des besten (!) Freundes nichts mitbekommen zu haben, ist doch recht unwahrscheinlich.
Wenn ichs rausbekomme, würde ich natürlich erstmal mit ihm reden, allgemein, nicht gleich damit konfrontieren, dass er aufhören muss etc., vielleicht steckt ja auch ein Grund dahinter, dass er das macht.
Dann würde ich alles versuchen, um ne Lösung zu finden und würde ihm auf jeden Fall zur Seite stehen.
5 Paul am 10. Mai 2007 um 10:53
Schließe mich ebenfalls Schmetterling an. Bei nem richtigen Freund entgeht einem sowas nicht…
Und wer denkt, „solche Freunde kann ich mir nicht leisten“, der gehört zum Mond geschossen…
Würde natürlich helfen und alles in meiner Macht stehende tun, damit sie davon loskommt.
6 leonope am 10. Mai 2007 um 11:05
@schmetterling…nun, es ist natürlich schwer sich vorzustellen, dass man selbst nichts merkt, doch unmöglich ist es nicht. Immerhin hätte er aber dein Verständnis und deine Unterstützung, so sie „gefordert“ wäre.
@ChliiTierChnübler…oh sch***, das tut mir aufrichtig leid 🙁 Ich kann auf jeden Fall – aus eigener Erfahrung – verstehen und nachvollziehen was Du meinst zu diesem Thema. Am Ende ist man oft sogar das A*** und irgendwann muss man beginnen sich selbst zu schützen um dabei emotional nicht draufzugehen. Sorry, nochmal.
@dolce…wenn die Sucht dementsrechend gross ist, wird er das tun, ziemlich sicher sogar. Was aber soll die „Öffentlichkeit“ wie Du sie nennst, im konkreten tun? Warum haben sie eine „Chance“ wenn ich sie sofort anzeige? Welche Chance?
@konna…versteh dich gut aber es gibt Menschen die eine Sucht ganz gut verbergen können. Klar, wenn der Freund mal soweit ist, dass ich es „sehen“ muss und es so offensichtlich ist, dass ein Blinder es bemerkt ist das klar. Aber Sucht kann sich manchmal auch „verstecken“. Nun, ein Grund steckt in den meisten Fällen dahinter. Oft reicht aber auch nur der „falsche Auslöser“. Zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort, die falschen Leute…usw.
@Paul…sag das nicht, Paul. Bis Du es richtig merkst, ist der schon auf ´nem Trip von dem Du ihn nicht so einfach wieder runter holst. Auf jeden Fall gefällt mir dein Ansage mit dem Mond. Schön wenn es so ist 😉 Aber wie CTC schon ganz richtig sagte. Wenn Du irgendwann nicht mehr durchkommst, gibst Du auf. Musst Du sogar. Und das ist das eigentlich Traurige an der ganzen Sache.
Ich weiss, es ist wieder mal ein sch…Thema!
7 Paul am 10. Mai 2007 um 12:14
Einen Freund aufgeben? Nie.
Und wenn ich dafür sorgen muss, dass er in den Zwangsentzug kommt… Später wird er mir dafür dankbar sein 🙂
8 leonope am 10. Mai 2007 um 12:22
@Paul…der weisse Ritter in Person 🙂 Schön sowas zu hören!
9 KayP am 10. Mai 2007 um 14:31
Weißer Ritter… Ne, da kann man sich so leicht einsauen 😉
Ich zieh dann schwarz vor 😛
Klingt außerdem mysteriöser 😉
10 sanja am 10. Mai 2007 um 14:36
hmm… schön und gut paul, dass du so denkst. leider kenne ich allzuviele leute die genauso denken, dass sie solche menschen nicht in ihrem umfeld haben wollen und dass sich das scheiße anhört wenn sie sich wo bewerben (beWERBEN in diesem sinne um neue freundin, arbeitsplatz, bei unbekannten und bekannten).
das ist schade.
ich denke mir mal dass man es normalerweise mitkriegt. ob man im stande ist zu helfen ist ne andere frage.
und an sich ist jeder von uns süchtig und abhängig. und das im negativen sinne. ich muss gar nicht die leute aufzählen die sich regelmäßig in die bewusstlosigkeit saufen um „loszulassen“, „stress abzubauen“. genauso wie es viele mit medikamten tun und alles schlucken um ja nicht depressiv zu wirken/zu sein.
skywalker hat erst neulich einen wunderbaren artikel zu diesem thema geschrieben..
ich wüsste gar nicht ob ich dem menschen wirklich abhalten würde/könnte das zu tun
11 Paul am 10. Mai 2007 um 14:37
Ich würde ihn davon abhalten, sich selbst kaputtzumachen.
Weil ich weiß wie das sein kann.
12 leonope am 10. Mai 2007 um 15:18
@KayP…na geh, jetzt hab ich gedacht ich treffe Ivanhoe und dann kommt doch nur wieder Zorro! Aber mysteriös ist immer gut, sehr gut sogar 😉
@sanja…wie Du sicher richtig bemerkst. Man kann das Wort süchtig und Droge natürlich auch auf andere Bereiche umlegen und schwupps…ist man mitten drin im täglichen Leben unserer „Spass-Gesellschaft“. So viele kleine „Helferlein“ und keiner stösst sich dran. Solange man nicht „persönlich gestört“ wird. Ist schon was dran an deiner Sicht der Dinge.
@Paul…ich „einige“ mich mit dir auf „versuchen“. Denn wenn einer absolut nicht will, kannst Du dich auf den Kopf stellen, mit den Ohren winken und sonst was tun…dann verlierst Du diesen Kampf. Aber deine Einstellung ehrt dich auf jeden Fall. Es heisst auch nicht umsonst: Nur der Versuch zählt am Schluss..
13 dolce am 10. Mai 2007 um 15:34
@leonope…warum ist das so? die leute sind krank! argumente zählen nur in der ersten sekunde. danach ist der druck wichtiger. also muss du dafür sorgen, dass die person so schnell als möglich in der gosse landet, damit man sie dort aufheben kann. unterstützung, vertuschung und „wird schon wieder“ ist nicht möglich!
14 Paul am 10. Mai 2007 um 15:37
Ja, wenn er nicht will… Aber ich kann danach vielleicht doch schlafen.
15 Lucky#Slevin am 10. Mai 2007 um 16:27
OCH MAN FRAG MA WAS WAS AUCH WIRKLICH HYPOTHETISCH IST. Ich hab keinen Bock ständig irgendwelche echten Geschichten aus meinem Leben rauszukramen.
Trotzdem obligatorische Antwort:
1. Mitfeiern
2. Ausnüchtern
3. Nachdenken
4. Reden
5. Weiterfeiern
6. Zusammen Sterben.
Ich finde, freundschaftlicher geht’s nicht.
16 leonope am 10. Mai 2007 um 16:41
@dolce…ist das richtig wie ich es hier lese oder fehlt da das Wort „nicht“ vor…in der Gosse?
…..dafür sorgen, dass die Person so schnell als möglich in der gosse landet….
Klär mich auf?
@Paul…möglich 😉
@Lucky#…woher soll ich wissen was für dich hypothetisch ist? 🙂 Anyway, mit dir wär´man wenigstens nicht allein wenn man auf Reisen geht 🙂
Irgendwann lass ich DIR ´ne Frage stellen 😉
17 konna am 10. Mai 2007 um 16:43
Ich glaube dolce meinte es schon so, wie er geschrieben hat. So ganz nach dem Motto „erst wenn man ganz unten angekommen ist, merkt man, dass etwas falsch läuft und kriegt den Hintern hoch“.
Mal meine Vermutung dazu 🙂
18 Schmetterling am 10. Mai 2007 um 21:57
… habe, aus Zeitgründen, alles leider nur“überfliegen“können. Drogen ist ein sehr wichtiges Thema, die meisten haben auch schon ihre eigene Erfahrung gemacht. Aber glaubt mir, die schönste Droge ist es „nüchtern“ zu sein… natürlich muss man da erstmal hinkommen, aber es ist echt genial 🙂
19 leonope am 10. Mai 2007 um 22:08
@konna…nun, ich würde nicht dafür stimmen, dass ich jemand erst in die Gosse schicken muss um ihm nachher meine Hilfe angedeihen zu lassen. Ich denke damit würde ich mich mitschuldig machen, wenn er es es dann tatsächlich nicht mehr rausschafft. Man kann auch jemanden durch die offene Türe sehen lassen „ohne“ ihn gleich ins Verderben zu stürzen.
@schmetterling…ist es, ganz sicher. Vielleicht kamen aber viele auch gerade deswegen auf diesen Weg, weil sie immer alles nur nüchtern sehen „mussten“? Ohne das jetzt als Lebensausrede zu nehmen sondern als möglichen Auslöser oder Grund.
20 konna am 10. Mai 2007 um 22:24
Das ist ja auch nicht meine Meinung, aber ich hab das so verstanden ^^
Wobei es manchmal wirklich sein kann, dass ein Drogenabhängiger erst einsieht, dass er Hilfe braucht, wenn er ganz unten ist. *Schulterzuck*
Ist natürlich nicht der feine Weg, wenn man jemanden erst nach da ganz unten bringt, bevor man hilft, da hast du schon recht, seh ich ganz genauso (siehe mein erster Post) 🙂
21 Schmetterling am 10. Mai 2007 um 22:34
… bin ja anonym 😉 … habe genug Drogenerfahrung und kann es nur bestätigen, was Du sagst, man kann vieles daraus lernen… aber kann auch verdammt gefährlich werden. Also aufpassen! 🙂
22 leonope am 10. Mai 2007 um 22:43
@konna…weiss ich schon., Ich hab es nämlich auch SO verstanden. Wenns irgendwie geht, dann versuch ich natürlich vorher einzugreifen, so es möglich ist.
@schmetterling…es ist immer ein gefährliches Spiel. So oder so.
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