Leonope - was wäre...

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Hängen soll er, oder nicht?

leonope am 26. April 2007 · 53 Kommentare

Was wäre, wenn Du als Richter die Möglichkeit hättest, bei einem Serienmörder „zwischen“ Todesstrafe und Lebenslänglich zu entscheiden?

Würdest Du ihn ohne Zögern sofort ins Jenseits schicken oder würdest Du für „wirklich“ lebenslang eintreten? Würdest Du mit einbeziehen, dass er eine „schwere Kindheit“ hatte oder wäre das egal für deinen Urteilsspruch? Wäre Dir sein Leben mehr als schnuppe und würdest Du für alle gleich entscheiden oder wär´n da letzte Skrupel für den „Marschbefehl“ zur Guillotine? Würdest Du noch schlafen können, ohne böse Träume, und wärst Du in der Lage über Tod und Leben zu entscheiden? Was, wenn Du draufkommst, dass die „Beweise“ schlüssig sind, doch trotzdem letzte Zweifel bleiben und was, wenn die aufgebrachte Meute ihn nur mehr hängen sehen will?

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bis jetzt 53 Antworten ↓

  • 1 andreschneider am 26. April 2007 um 01:29

    Für die Todesstrafe gibt es NIE, unter KEINEN Umständen, eine Rechtfertigung.

  • 2 Matthias am 26. April 2007 um 06:12

    Für die Todesstrafe gibt es NIE, unter KEINEN Umständen, eine Rechtfertigung.

    das ist leicht dahin gesagt, wenn dich eine Straftat selber betrifft magst du dann vieleicht anders urteilen um mit dem Schmerz und dem Leid fertig zu werden. Aber das ist ein anderes Thema 🙂

    Zu deiner Frage Leolein,
    ich wäre für lebenslänglich, aber nicht unser deutsches, sondern das richtige lebenslänglich. Was haben die Täter von der Todesstrafe? Nichts.. so haben Sie wenigstens den Rest des Lebens Zeit über Ihre Tat nachzudenken.

    lg and have a nice day

  • 3 Jenni am 26. April 2007 um 08:02

    Mensch, immer so eindeutig einfache Fragen für Jenni. Ich sehe das nämlich genauso. Von der Todesstrafe halte ich schonmal gar nichts, denn ich denke, schon ein einziger der unschuldig hingerichtet wird reicht, damit das System allen zuwieder seien sollte.
    Ansonsten halt ich das eher wie Matthias. Wobei auch ich finde, dass noch ein Unterschied zwischen Lebenslänglich, und 25 jahren besteht. Ich bin ja sonst nicht so für die Amerikaner, aber ich hab mal gehört, dass die da eien Gefängnis haben, in dem die Verurteilten keine Chace haben aufgrund von irgendwelchem Rechtshickhack begnadigt zu werden. Die werden sogar auf dem Gefängnisgelände begraben. Ohne Pomp und ohne viel Tamtam.

  • 4 Caipi am 26. April 2007 um 09:34

    Als Richter wird man wohl kaum eingesetzt, wenn einen das Verbrechen selbst betrifft.

    Ich würde natürlich für Lebenslänglich stimmen. Kein Mensch und kein Staat darf das Recht haben, aus welchen Gründen auch immer einem anderen Menschen das Leben zu nehmen. Wenn sowas erlaubt ist, sind das deutliche Anzeichen dafür, dass in dem Staat was nicht ganz stimmt (man muss ja nur mal gucken, in welchen Staaten die Todesstrafe erlaubt ist…)

  • 5 leonope am 26. April 2007 um 09:50

    @andreschneider…klare Ansage. Das nenn ich einen Standpunkt!

    @Matthias…naja, Du hast schon schon recht, dass es zwei paar Schuhe sind und es einen Unterschied macht ob man nicht oder doch selbst davon betroffen ist. Trotzdem hat niemand denke ich das Recht“ einen anderen zu töten – auch nicht per Gesetz. Und das mit lebenslänglich frage ich mich auch was lebenslänglich daran sein soll wenn ich nach“guter Führung“ ja doch wieder relativ „früh“ rauskomme. Was allerdings viele viele neue Fragen aufwirft, wenn du nach 20 Jahren wieder in eine Welt kommst, die nicht mehr die ist die sie war…hmm, mal nachdenken drüber 🙂

    @Jenni…Dir sind meine Fragen zu einfach? Hm…was mache ich da nur? 🙂 Für DICH lasse ich mir dann später einmal eine ganz spezielle einfallen LOL
    Aber auch eine recht klare Stellungnahme zu dem Thema.

    @caipi…Ich kann Dir nur zustimmen. Wie schon zu andre gesagt: Keiner hat das Recht wen anderen zu töten, mehr ist es nicht. Es IST bewusster Mord. Und dies kann durch kein Gesetz der Welt gerechtfertigt sein.

  • 6 Doraneun am 26. April 2007 um 10:05

    mal abgesehen von gesetzen die erlassen werden und in deutschland eine rache klar ausschliessen, sogar eine resozialisierung anstreben(ergo nen disput ziemlich überflüssig machen)

    ist wohl für manchen eher ne kostenfrage, nein?
    wer „darf“ entscheiden ob nen mensch lebenwert ist?
    wer „darf“ überhaupt richten?
    bin ich selbst bereit ein todesurteil oder nen lebenslänglich bis zum tod das über mich verhängt wird zu akzeptieren?
    was lernt ein mensch daraus sein leben lang weggeschlossen zu bleiben um anschliessend nen begräbniss ohne viel pomp und tamtam zu bekommen?

    ist überlege gerade ob es schöner gewesen wäre von meinem vater georfeigt zu werden oder ne woche hausarrest zu bekommen…
    egal was er mit mir getan hätte, er hätte es vor sich und auch den nachbarn rechtfertigen können.

  • 7 Doraneun am 26. April 2007 um 10:10

    wenns nich son toller papa gewesen wäre! 😉

  • 8 leonope am 26. April 2007 um 10:15

    @Doraneun…herzlich willkommen erst mal 🙂

    Naja, es eine „Kostenfrage“ zu nennen ist natürlich auch starker Tobak, obwohl es durchaus Stimmen gibt, die da ´ne Rechnung anstellen. Und wer „darf“ das geht ja aus der Frage hervor , DU, als Richter:)
    Ich denke Du sprichst da auch noch Jenni an von wegen wirklich lebenslänglich. Die Frage ist, was „soll“ der Mensch denn lernen? Was hilft es, wenn ich Dich 25 Jahre wegsperre, dich „angeblich“ resozialisiere, und dann stell ich dich einfach vor die Anstaltstüre und sag, OK, that´s it…go ahead..
    Aber wie Du richtig sagst…ob man es auch vor sich selbst rechtfertigen kann ist sicher eine grosse Frage und nicht immer eindeutig zu beantworten.

  • 9 andreschneider am 26. April 2007 um 11:49

    @ Matthias: Wer sagt Dir, dass ich noch nicht direkt von einer Straftat betroffen war? Sehr überheblich, das…

    Ich denke, eine lebenslängliche (= bis zum Ende des Lebens) Haftstrafe wär „mehr“ Strafe. Ein Mörder, der jahrzehntelang jeden Morgen mit der Gewissheit aufwacht, dass er ein Zerstörer des Kostbarsten auf Erden ist, ist gestrafter als jemand, der durch eine Giftspritze sanft einschläft.

  • 10 prinzzess am 26. April 2007 um 13:13

    so, jetzt hab ich das mit knut kapiert und auch gleich meinen senf abgelassen…*hehe*
    wegen todesstrafe: ich würd ihn anprangern und wirklich LEBENSLANG wegperren unter verschärften bedinungen.

  • 11 leonope am 26. April 2007 um 13:22

    @prinzzess…herzlich willkommen auch auf meinem Blog :)Und es freut mich, dass Du hinter das Geheimnis der „Geschichte“ gekommen bist 🙂 Habs bereits gesehen…..na eine klare Ansage und sicher nicht die Schlechteste. Was allerdings „verschärfte Bedingunen“ bedeuten, sollte aufgeklärt werden 😉

  • 12 prinzzess am 26. April 2007 um 13:30

    bedingungen, hab ich gemeint. 🙂
    das würde heissen:
    – kein tv
    – kein radio
    – nur 1 buch/monat
    – kein ausgang
    – keine sonderwünsche
    – nur kontakt zu mitgefangenen, die solche leute hassen…*hrhr*
    ..ich hab ganz schön kriminelles potential, merk ich…oder nennt mans sadismus? *grübel*

  • 13 dolce am 26. April 2007 um 13:38

    Kein Mensch, kein Staat darf einen anderen Menschen töten – Kein Richter, kein König und schon gar nicht Herr Bush. Ich weiss, dass das manchmal wahnsinnig schwer ist, aber die Gesellschaft macht ihre Mörder. Man wird nicht als ein solcher geboren..

  • 14 leonope am 26. April 2007 um 13:38

    @prinzzess…hmmm…weiss ich noch nicht, muss ich drüber meditieren LOL Auf jeden Fall hätter der ja gar nix mehr zu lachen. Ich denk´ es ist SADISMUS *lol*

  • 15 prinzzess am 26. April 2007 um 13:40

    der sollte auch nix mehr zu lachen haben! im gegenteil! seinen opfern hat er das lachen auch genommen.
    und in solchen“fällen“ wär ich gern ein bissle sadistisch.*händereib*

  • 16 leonope am 26. April 2007 um 13:41

    @dolce…geb ich Dir recht. Hab ich schon bei allen anderen auch gesagt, weil keiner das Recht hat jemanden zu töten. So oder so. Und mit einem hast Du auf jeden Fall recht. Keiner wird als Mörder geboren….

  • 17 Loco am 26. April 2007 um 15:09

    Für mich ein klarer Fall: Die Todesstrafe. Ich bin der Meinung, dass Menschen, die anderen das Leben genommen haben, selber keine Existenzberechtigung mehr haben. Hört sich hart an – ist aber so!

  • 18 leonope am 26. April 2007 um 15:20

    @Loco…nun, jeder kann hier seine Meinung sagen, ungeschminkt und unzensiert.
    Für mich stellt sich nur die Frage wie es sich vereinbaren lässt, wenn ich jemanden für etwas verurteile, dass ich dann das Gleiche tue und auch „morde“. Denn „bewusster“ kann ich einen Menschen gar nicht töten, oder töten lassen. Was dann? Verliere ich damit auch meine Existenzberechtigung oder habe ich die Ausrede, dass mir das Gesetz die „Freiheit“ einräumt so „Recht“ zu sprechen?

  • 19 Loco am 26. April 2007 um 15:41

    @leonope
    Also ich denke, dass die Todesstrafe im Grundsatz eine gute Sache ist. Sicherlich müsste die Schuld des Täters zweifelsfrei geklärt sein, aber sowas ist heute ja dank modernster Technik und besserer Ermittlungsmethoden viel eher möglich als früher.

    Dem Staat/einem Staat sollte schon die Möglichkeit eingeräumt werden jemanden zum Tode zu verurteilen, wenn ein entsprechend schlimmes Verbrechen begangen wurde. Die Definition von „entsprechend schlimmen Verbrechen“ müsste halt geklärt werden. „Lebenslange“ Haftstrafen kosten den Staat (und somit jeden einzelnen Bürger) übrigens auch Unmengen an Geld.

  • 20 Gucky am 26. April 2007 um 16:25

    Meine unmaßgebliche Meinung zu einem äußerst schwierigen Thema:
    Todesstrafe ist kein Mord ! Sondern es wird jemand „entfernt“, der sich gegen die Gemeinschaft vergangen hat. Wie man sicher weiß, sind natürlich die Gründe jemand zu entfernen auf der Welt vielfältig. Ich bin der Meinung, es sollten schon ganz schwerwiegende Gründe sein !
    Ein Richter spricht nicht sein persönliches Urteil, sondern versucht erst die Schuld des Angeklagten zweifelsfrei festzustellen und dann das Strafmaß „im Namen des Volkes“ entsprechend dem jeweils „gebrochenen“ Gesetztes zu verkünden. (Jedenfalls hier ist es so oder sollte so sein).
    Da aber das Ganze eine Nachempfinden ist (der Tat und was dazu geführt hat), kann es aber auch Fehler und/oder Fälschungen dabei geben, die alle täuschen und DAS hat ja auch schon zu vielen Fehlurteilen geführt.
    Eigentlich bin ich für die Todesstrafe und zwar in ganz schwerwiegenden Fällen. Z. B. einem Serienkiller. So jemand hätte in der menschlichen Gemeinschaft meiner Ansicht nach nichts mehr zu suchen.
    Da aber Irrtümer nicht ausgeschlossen werden können und ich es schlimmer finde, einen Unschuldigen zu töten als einen Schuldigen leben zu lassen, bin ich für Lebenslänglich.
    Aber es wäre wirklich ein Lebenslänglich und würde nicht nur 25 J. oder wasweißich währen. Natürlich wäre die Möglichkeit, bei neuen Beweisen eine Wiederaufnahme und evtl. einen Freispruch zu erreichen, dadurch nicht ausgeschlossen !
    In anderen Ländern werden auch für Taten drastische Strafen verhängt, die bei uns eher als „Bagatelle“ gelten.
    Die Lebensumstände der eigentlichen Todeskandidaten in der lebenslangen Haft wären human, aber nicht luxuriös.

  • 21 konna am 26. April 2007 um 17:07

    Also ich bin in jeder Hinsicht gegen die Todesstrafe, aus den gleichen Gründen, die die meisten hier schon angeführt haben.

    ABER…

    Ich würde den lebenslang Verurteilten die Möglichkeit anbieten, sich die Todesspritze selbst zu setzen, also den Freitod zu wählen (was natürlich moralische Fragen aufwirft, aber da ich nicht sehr christlich/kirchlich bin, wäre mir als Richter das egal.

    (Bin nebenbei bemerkt auch für die Legalisierung der Sterbehilfe – muss nur alles vernünftig geregelt sein, also extra eingerichtete Stätten oder Abteilungen in Krankenhäusern – nicht, dass das jeder durchführen kann, klar.)

    Wenn sie das nicht wollen, bleibt immernoch die Option lebenslänglich. Bei schwierigen Fällen richtiges lebenslänglich, bei Verbrechern, die ihre Schuld einsehen und nicht negativ aufgefallen sind, sollten die 25 Jahre reichen, solange man eine Therapie anordnet etc. und sicherstellt, dass sie keine Gefahr mehr für die Gesellschaft sind.

  • 22 leonope am 26. April 2007 um 17:40

    @Loco…naja, genau das mit der Definition von „entsprechend schlimm“ ist aber so ´ne Sache. Welche Einflüsse lasse ich (als Richter) gelten und welche nicht? Welches Gutachten zählt mehr und welches weniger? Und warum kommt immer die Frage der Kosten auf? Klar, nichts ist umsonst. Doch ist so eine Anstalt auch ein Sumpf wo Millionen einfach „untergehen“ 😉

    Dolce hat weiter oben recht schön gesagt: Man wird nicht als Mörder geboren…es lässt vieles offen, ist absolut richtig und entschuldigt trotzdem nicht für das Verbrechen.

    @Gucky…wow, ich bin beeindruckt Biberzahn 🙂 Nicht nur ob der Länge sondern auch wegen des Inhalts. Ich stimme Dir in einigen Dingen zu, in einem aber nicht: Die Todesstrafe an sich ist noch kein Mord, OK, aber die Exekution des Urteils sehr wohl. Nur halt per Gesetz verordnet und/oder zugelassen. Und nur weil es irgendwo auf irgendeinem Papier steht heisst es noch lange nicht, dass es deswegen „richtig“ ist bzw. ich das Recht habe, jemandes Leben bewusst zu beenden. Ich wäre damit nicht besser als der, der das Urteil vollzieht, oder?

    Jedoch hast Du auch recht, dass anderswo Menschen für viel viel weniger „entsorgt“ werden und letzten Endes siehst Du „lebenslänglich“ auch wie andere hier. Nämlich „wirklich“ lebenslänglich.

    @konna…das mit der freien Wahl ist natürlich eine ganz neue Sicht der Dinge. Interessant….doch wirft das sicher mehr Fragen auf als Antworten darauf zu finden sind. Ist auf jeden Fall starker Tobak 🙂 Der letzte Absatz Deiner Antwort lässt natürlich alles offen und es stellt sich die Frage, wer, was, wann und wie sicherstellt, dass nichts mehr passieren kann.

  • 23 Lucky#Slevin am 26. April 2007 um 18:06

    Kann man eine solche Frage wirklich pauschal beantworten? Wie oft durften wir sie in diversen Powi und Ethik Diskussionen schon zerkauen? Todesstrafe, oder nicht? Ist es wirklich nötig, die Frage beantworten zu müssen?

    Im Endeffekt, alleine die Frage unterstellt unserer Gesellschaft doch, dass sie schlecht ist: Wenn man überhaupt einen Grund zum Töten finden kann, LÄUFT ETWAS SCHIEF. Und da gibt’s nunmal keine Widerrede.

    So. Jetzt zum Serienmörder: Ist er psychisch erkrankt? Hat er Defizite, die er mit Morden zu vereinbaren versucht? Hat er ein bestimmtes Motiv gehabt, ist er z.B. Profikiller und damit rational und ausgebildet? Wer sind die Opfer? Unschuldige Kinder oder, Robin Hood mäßig, schlechte Menschen die im Endeffekt sowieso nichts anderes verdient hätten außer den Tod (und ja, es gibt m.M.n schlimmeres, als zu töten, dass will ich damit sagen).

    Wäre ich Richter, müsste ich all diese Dinge berücksichtigen. Aber im Prinzip gilt für mich eins: Man muss helfen, nicht bestrafen. Es gibt Gründe für einen Mord, und diese muss man auf jeden Fall einbeziehen. Zum Beispiel würde ich eine Mutter, die sechs ihrer geborenen Babys hat verkommen lassen oder absichtlich getötet hat (natürlich wenn man eine psychische Krankheit ausschließen kann) auf jeden Fall in die Gaskammer stecken. Warum verdient sie eine Chance, wenn sie die Konsequenzen kennt? Ein Kinderschänder- nun ja, auch hier wäre ich sehr verlockt, aber die Tatsache, dass diese Menschen nunmal KRANK sind und eventuell geheilt werden können, ist schon Grund genug, sich nicht selbst die Finger schmutzig zu machen.

    Nein, ich denke, der Tod ist nicht das schlimmste, aber genauso finde ich unser Vollzugssystem ziemlich beschissen. Was bringts, die Leute einzusperren und wie schon oben erwähnt ihnen jeglichen Luxus zu gönnen, den sie auch draußen haben können? Entweder, wir sprechen von sozialer Isolation als Bestrafung oder von Reintegration in das soziale System. Bringt den Menschen bei, so zu handeln, dass sie und andere nicht leiden müssen.

    Aber was weiß ich schon.

  • 24 leonope am 26. April 2007 um 18:18

    @Lucky# … mehr als Du denkst 😉 Und deswegen lass ich das Ganze mal genau so stehen hier und wirken.

  • 25 dolce am 26. April 2007 um 18:35

    @Loco…das geht so nicht, weil in der Welt keiner die Entscheidungshoheit über gut und böse hat. Das hatte wir doch alles schon.

    Öffentliche Meinung ist beeinflußbar. Oft fehlt nötiges Hintergrundwissen. Vergeltung kann nicht Grundlage für Entscheidungen der Justiz sein.

    Untersuchungen belegen eindeutig, daß die Todesstrafe unverhältnismäßig oft gegen Minderheiten verhängt. Sozial Schwache haben weniger Geld für gute Anwälte.

    Das Recht auf Leben ist an keine Bedingungen gebunden. Das Opfer wird durch die Hinrichtung des Täters nicht wieder lebendig.

    Strafe muß immer die Möglichkeit zur Sühne und Wiedergutmachung geben. Todesstrafe schließt die Möglichkeit einer Besserung völlig aus.

    Grüße dolce

    PS: tw. geklaut bei amnesty!

  • 26 Heftige Diskussion: Hängen soll er! Oder nicht? | ISARBLICK.NET am 26. April 2007 um 18:41

    […] Blog von Leonope wird heftig über die Todestrafe diskutiert. Macht mit! Das Thema ist wichtig! Und […]

  • 27 Loco am 26. April 2007 um 19:52

    dolce hat geschrieben:
    „Strafe muß immer die Möglichkeit zur Sühne und Wiedergutmachung geben. Todesstrafe schließt die Möglichkeit einer Besserung völlig aus.“

    Aha… Einem mehrfachen Kindermörder z.B. darf man aber keine Möglichkeit zur Sühne oder Wiedergutmachung geben. Fakt!

  • 28 konna am 26. April 2007 um 23:27

    @ Loco: Nein, das ist kein Fakt. Das ist eine subjektive Einschätzung von dir. Mag sein, dass ein mehrfacher Kindermörder seine Taten nie wieder gut machen kann, aber es ist falsch, sich auf eine Stufe mit ihm zu stellen und ihn umbringen zu lassen. Das ist schlichtweg Mord, nichts anderes.

  • 29 dolce am 27. April 2007 um 08:03

    @Loco…doch genau das muss man tun.

  • 30 Schmetterling am 27. April 2007 um 17:20

    … muss mal wieder zugeben, habe noch nichts gelesen, was so geschrieben worden ist, leide unter massiven Zeitmangel. ;I
    … aber trozem, ich wollte nur sagen, Todesstrafe nie, nein und nochmals nein!… irgentwie ist das, dass völlig Falsche. Tja, aber in so einem Fall, wie Serienmörder oder Kinderfi…. usw. ,da ist es schwer zu handeln.
    …vielleicht dem Verurteilten, die Möglichkeit geben, sich „selbst zu richten“. Also, wenn Einer 25 Jahre kriegst oder zwei- bis dreimal Legenslänglich, oder was auch immer passiert ist, nie mehr mit dieser Schuld leben kann… da überlegst Du schon, ob Du Dich nicht gleich erschießt. Das würde ich noch akzeptieren. Aber „erlaubtes“ töten, nee, das gefällt mir garnicht.

  • 31 dolce am 27. April 2007 um 18:37

    Bravo Schmetterling !!

  • 32 Schmetterling am 27. April 2007 um 18:58

    @ dolce
    … Danke 🙂 , ist aber trotzdem ein sehr schweres Thema. Nur mit weitertöten, wie wahrscheinlich auch Du denkst, ist es halt nicht getan.

  • 33 Blondes Alien am 27. April 2007 um 21:39

    Oioioi, eines meiner Lieblings-Rechtsthemen (neben der Sache mit der Wahlpflicht *g), daher super-langer Kommentar 🙂

    Ich hoffe nicht, daß es in diesem Land überhaupt für irgendeinen Richter jemals diese Alternativen gibt. Die Todesstrafe wiedereinzuführen (egal für welches Delikt) ist in meinen Augen ein Rückschritt in die Vergangenheit mit weitreichenden Folgen. Zumindest muß man sich in diesem Zusammenhang die Fragen stellen:

    Wie sieht es mit der Fehlerquote aus? (Falsch-Verurteilungen)

    Wie sieht es mit Fehlurteilen aus? (Verurteilung z.B. aufgrund von Verfahrensfehlern)

    Wer soll im Auftrag des Staates morden?

    Wie kann man der Bevölkerung erklären, daß Mord eine Straftat ist, gleichzeitig aber Mord durchführen?

    Lynch- und Selbstjustiz aufgrund von z.B. Rachegedanken sind Relikte einer archaischen Vergangenheit, von der sich unsere Gesellschaft glücklicherweise verabschiedet hat.

    Manchmal heißt es ja auch, die Todesstrafe spart dem Staat Geld, irgendwo oben wurde das auch erwähnt. Das läßt sich anhand Erfahrungen in den USA widerlegen. Dort kostet ein Straftäter, der zum Tode verurteilt wurde mehr als einer der lebenslang inhaftiert wurde. Warum? An das Verfahren bezgl. der Todesstrafe werden hohe Anforderungen gestellt, es gibt selbstverständlich mehrere Instanzen, außerdem Aufschübe und bis zur Vollstreckung muß der Häftling auch untergebracht werden (z.T. gesondert und mit hohem Aufwand).

    Auch als Abschreckung funktioniert die Todesstrafe nicht. Im Gegenteil, bei vielen Delikten, besonders Persönlichkeitsdelikten wie Kindesmißbrauch, Vergewaltigung usw. besteht sogar die besondere Gefahr, daß der Täter eher geneigt ist, das Opfer, das ja häufig der einzige Zeuge der Tat ist, zu töten.

    Mein stärkstes Argument gegen die Todesstrafe ist aber, daß doch die Gefahr des staatlichen Mißbrauchs besteht! Was, wenn wir demnächst eine Regierung haben, die für einen – sagen wir mal – härteren Kurs steht und plötzlich auf die Idee kommt, ähnlich wie in anderen Ländern, z.B. Ehebruch und Homosexualität mit dem Tod zu bestrafen.
    Absurd? Nach einem Blick auf die Geschichte vielleicht nicht. Noch haben wir im GG ausdrücklich stehen: Die Todesstrafe ist abgeschafft. Und eine Abschaffung dieses Artikels müsste an der sog. Ewigkeitsklausel scheitern (fundamentale Verfassungsgrundsätze dürfen nicht geändert werden). Auch die EU-Verfassung ist insofern eindeutig.

    Doch dachte man ja auch, die Weimarer Verfassung hätte keine Lücken, die man geschickt umgehen kann. Daher, bitte, lebenslange Freiheitsstrafe, aber Todesstrafe, nein, diese Zeiten liegen hinter uns und sollen nicht wieder kommen.

  • 34 leonope am 27. April 2007 um 21:55

    @Blondes Alien…warum habe ich gewusst, dass von Dir hier noch was kommt zu diesem Thema? 😉 Werd mir das mal in aller Ruhe zu Gemüte führen und nach dem Motto „think before you post“, später darauf antworten. Freu mich auf jeden Fall sehr über diesen Beitrag;)

  • 35 sanja am 29. April 2007 um 00:02

    irgendwie langweilig wenn alle derselben meinung sind. oder habe ich was gegenteiliges überlesen?

  • 36 leonope am 29. April 2007 um 00:07

    @sanja…einges, ja 🙂

  • 37 sanja am 29. April 2007 um 00:39

    einges?
    im allgemeinen spricht sich keiner für todesstrafe aus…

  • 38 leonope am 29. April 2007 um 11:14

    @Blondes Alien…nun, was soll ich einen „Fast-Juristen“ schon gross kommentieren 🙂 Ich denke ich lasse das was Du geschrieben hast so stehen und schliesse mich Deiner Meinung an.
    Was mir besonders gefällt – und so sehe ich das auch – ist Deine Frage, wie man es der Bevölkerung erklärt, dass Mord eine Straftat ist, man selbst aber Mord begeht, oder begehen lässt.

    @sanja…lies nach bei Kommentar 17, 19 und 27 von Loco 🙂 Jetzt weiss ich aber noch immer nicht, wie Du dazu stehst? 😉

  • 39 dolce am 29. April 2007 um 11:43

    @sanja.. doch leider sogar Präsidenten von kriegsführenden Staaten 🙁

  • 40 sanja am 29. April 2007 um 17:39

    also aus rein moralischen gründen würde ich diese art von strafe nicht ablehnen – da wir (= die gesellschaft) jeden scheiß (im negativen sinne und nicht im sinne von blödsinn) moralisch rechtfertigen und zulassen.
    durch streichung diverser sozialer förderungen ZERSTÖREN wir leben – ist meine meinung. und gleichzeitig sich für das leben einzusetzen aber eine raubtier-konkurrenz zu fördern ist irgendwie paradox und pervers für mich.

    gegen die todesstrafe bin ich aus dem einzigen grund weil sie irreversibel ist. und weil sie eigentlich nur dazu dient (siehe wie in amerika gehandhabt wird) unliebsame außenseiter zu eliminieren. (wie oft wurde schon ein reicher, weißer, hochgebildeter, potenter, eloquenter und beliebter Mann zum Tode verurteilt? und wie oft ein armer, schwarzer, behinderter Zugehöriger einer religiösen Minderheit?)

    persönlich, gefühlsmäßig bin ich dagegen weil ich es selber nicht verantworten könnte diese strafe zu fällen. und da ich glaube dass rache irgendwann ein ende haben muss.

    aug um aug und die ganze welt wird blind sein.

  • 41 leonope am 29. April 2007 um 20:05

    @sanja…ist auf jeden Fall eine interessante Ausführung und Meinung dazu. Vor allem der gesellschaftliche Aspekt. Kann dabei einigem von dem was Du sagst nur zustimmen und denke auch, dass diese Form der „Strafe“ keine Lösung ist.

  • 42 Christian in Wien am 23. März 2008 um 07:51

    ganz klar elbenslänglich, ist billiger für den staat und er lernt vielleicht noch was daraus. es gibt mehrfache mörder die wirklich bereut haben und jetzt kinderbücher schreiben usw.

  • 43 Nick am 28. April 2008 um 19:24

    Es gibt Leute, die andere heimtückisch, gewissenlos und gnadenlos entführen, misshandeln und tagelang quälen.
    Die sie töten, ihnen langsam den Kopf abschneiden, sie bestialisch verbluten lassen, bis sie nicht mehr zucken, sie ersticken und damit nicht nur qualvoll deren Leben zerstören sondern in den meisten Fällen auch noch das deren Angehöriger, Freunden und Bekannten.
    Meist sind die Opfer unschuldig und haben nichts oder nur Lapalien getan, ist der Täter an Geld interessiert oder die Opfer sind Kinder.

    Wer meint, er hat das Recht andere zu töten, gehört bestraft.
    Nicht jeder, der einen Totschlag begangen oder aus z.B. Rache für jahrelange Quälereien einen Mord oder einen Mord aus Affekt begeht soll gleich die Todesstrafe bekommen, aber die, die extrem gewissenlos vorgehen, seien es Massenmörder, Leute, die aus niedrigen Beweggründen handeln oder sonstwas, was den „einfachen Mord“ extrem beschwert, sollten auf jeden Fall getötet werden.
    Wir leben nunmal nicht in einer heilen Welt!

    Man kann nicht jeden heilen.
    Das ist sicher keine Rechtfertigung und sowas gehört auch bestraft, aber in diesem Fall nicht mit der Todesstrafe.
    Aber jeder Mensch hat gewisse Grenzen, und wer gewisse Grenzen überschreitet ist so bestialisch, dass er kein Mensch mehr ist.
    Und sowas kann man nicht heilen.
    Die Gefahr, dass er einmal ausbricht oder wegen „guter Führung“ entlassen wird, ist zu groß.
    Außerdem muss auch eine abschreckende Wirkung da sein.
    Und da ist Knast nicht genug!

    Was aber unbedingt Pflicht ist, ist die absolute und 100%ige Nachweisbarkeit der Tat.
    Wenn dies nicht der Fall ist, würde ich niemals die Todesstrafe verhängen.
    Denn wenn nur 1 Unschuldiger von 100.000.000 „echten“ Tätern verurteilt wird, ist das 1 zu viel!

    Und zur schwierigen Kindheit…
    Ich hatte zu Hause, um es mal symbolisch auszudrücken, auch kein goldenes Klopapier.
    Jeder hat seine Last zu tragen.
    Und jeder ist in Deutschland krankenversichert und kann in Psychotherapie gehen, wenn er merkt, dass er nicht mehr ganz auf der Höhe ist.
    Und wenn er das nicht will oder kann, kann er sich immer noch selber umbringen.
    Wenn ich merken würde, dass ich eine Gefahr für andere darstelle, würde ich mich entweder therapieren lassen oder in letzter Instanz umbringen.

    Irgendwo hörts einfach auf.
    Man kann nicht immer Gutmensch spielen und einen auf „Die Welt ist ein Spielplatz“ machen.

  • 44 leonope am 28. April 2008 um 20:31

    @Nick…herzlich willkommen hier! Hört sich alles sehr interessant und nachvollziehbar an was Du sagst. Ich denke aber, dass es bei denen die deiner Meinung nach nicht „geheilt“ werden können auch gar nicht darum geht sie zu heilen, sondern sie einfach für den Rest ihres Lebens ohne Aussicht auf Entlassung wegzusperren.

    Die Reden einer Resozialisierung sind ohnehin nur Schall und Rauch und bei vielen ist man gar nicht daran interessiert, sie jemals wieder in ein normales Leben einzugliedern. Wenn ich aber selbst töte, dann stelle ich mich, meiner Meinung nach, auf die selbe Stufe wie der, der getötet hat. Ich wäre also um nichts besser. Im Gegenteil. Ich würde ja einen Mord sogar noch penibel vorbereiten und ihn unter dem Schutzmantel des Gesetzes verüben. Was würde mich dann noch von einem „normalen“ Mörder unterscheiden?

    Ich denke man muss Menschen nicht töten um „Gerechtigkeit“ zu üben und ein „adäquates“ Urteil zu fällen. Man kann einen Strafvollzug auch anders gestalten und handhaben. Es liegt immer nur an den Menschen die ihn „gestalten“ und die Regeln vorgeben. Obwohl ich, zugegebenermassen, bei gewissen Leuten zumindest in meiner Phantasie, auch keine Skrupel hätte, sie über den Jordan zu schicken 🙂

    Dass es irgendwo „aufhört“, wie Du richtig sagst, stimmt schon. Es hat aber nichts mit Gutmenschen zu tun wenn ich gegen die Todesstrafe bin. Ich bin eher dafür, dass ein Gefängnis wieder ein Gefängnis wird und nicht nur eine andere Umgebung in der ich ebenso fast alle Annehmlichkeiten habe wie in der Welt da draussen. DAS stellt nämlich keine wirkliche Abschreckung mehr dar. Ist ja schon fast wie Urlaub.

  • 45 Judy am 28. April 2008 um 21:47

    Ich bin schlicht zu faul und zu müde noch einen langen Kommentar zu schreiben – aber das muß ich auch nicht. Ich schließe mich nämlich Nick 100% an. Sorry, aber bei manchen ist wirklich alles zu spät , und die Gefahr, daß dann ein „Gutmenschpsychiater“ daherkommt und einen der vermeintlich für immer Weggesperrten doch nochmal als „geheilt“ oder zumindest „einsichtig“ diagnostiziert und somit Hafterleichterung verschafft ist mir zu groß. Kam alles schonmal vor.
    Ich weiß, daß da gerade hier in diesem land ein heikles Thema ist – aber das ist meine Meinung dazu.

  • 46 leonope am 28. April 2008 um 23:18

    @Judy…alles verständlich. Nur finde ich, dass es relativ einfach wäre, Szenarien wie Du sie richtigerweise anführst, gar nicht zuzulassen. Nämlich indem man sogenannte „Gutmenschenpsychiater“ gar nichts mehr zu psychiatrieren gäbe. Wer lebenslang verurteilt ist, soll auch lebenslang sitzen und nicht nach 20 oder sogar weniger Jahren wegen „guter Führung“ wieder freigelassen werden. Dabei rede ich jetzt von den wirklich schweren Brocken. Wer ein sogenannter „Todeskandidat“ wäre, der sollte auch keine Mögllichkeit auf Freilassung haben. Und auch sonst keine Annehmlichkeiten.

    Es ist auch verständlich, dass man gewisse Typen lieber unter der Erde als weiterhin auf ihr hätte. Ich selbst hätte da einen Kandidaten den ich liebend gerne „entsorgt“ wüsste. Auf der anderen Seite passt aber eines nicht zusammen. Jedes Gericht der westlichen Welt verlangt von mir auf ein Buch zu schwören, das, unabhängig davon ob ich es gelesen habe bzw. meiner Konfession entspricht, und das Wort Gott in den Mund zu nehmen. Gleichzeitig hat man aber in gewissen Ländern kein Problem damit, im Namen des selben Gottes ein Gebot zu verletzen, das jedem bekannt ist, nämlich das 5. Ich glaube nicht an Gott, aber es erscheint mir als Widerspruch in sich und als Heuchelei, was Gerichte in diesem speziellen Fall abhalten. Entweder halte ich mich an das Buch der Bücher, dann darf ich die Todesstrafe nicht vollziehen, oder ich pfeif auf das Buch und lasse alle erschiessen.

    Und jetzt hänge ich meine Wäsche auf 🙂

  • 47 Judy am 29. April 2008 um 00:51

    Gut häng 🙂 . Und heißt es in genau diesem Buch nicht an einer stelle „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ oder so ähnlich?? Ich bin auch nicht so „bibelfest“.. 😉 Ich denke, DAS legen die Leute doch sowieso aus, wie sie wollen. Da würde ich mich weder im Guten noch im Schlechten drauf berufen.
    Und ja – gebt den „Gutmenschpsychoonkels/tanten“ nichts zum therapieren mehr…Wird aber leider in der Realität nicht gemacht!

  • 48 NRj_66 am 29. April 2008 um 02:06

    Nun, beim ersten Mal, auch bei mehreren Opfern, bin ich für Knast und Therapie, bzw. Untersuchung.
    Im Wiederholungsfall -> Kopf ab.
    Totschlag und Mord muß aber strikt getrennt werden.
    @Nick
    …..Und jeder ist in Deutschland krankenversichert …. (f)
    ….. kann in Psychotherapie gehen…… (halbes Jahr Wartezeit. Ich durfte von der Polizeidienststelle dort mal anrufen)
    …..Und wenn er das nicht will oder kann, kann er sich immer noch selber umbringen…..(Aber nicht vorher ankündigen, sonst machen „wir“ uns strafbar, wenn wir das nicht verpetzen)

    @Blondes Alien
    …Mein stärkstes Argument gegen die Todesstrafe ist aber, daß doch die Gefahr des staatlichen Mißbrauchs besteht!…
    Muck mal richtig auf. Man wird dich umbringen. Ohne Richterbeschluß !
    Muck mal ein bißchen auf. Du wanderst ein Lebenlang in die Klapse zum Pillentesten.

    Ansonsten stimmt ja vieles von Dir, aber manch Angehörigen von Opfern geht es schlechter als den Verurteilten, zumindest in deutschen Gefängnissen.

    Hätte ich ein schönes Leben mit ärtzlicher Betreuung und regelmäßigem gesunden Essen verdient, wenn ich einfach so jetzt losfahren würde und allen hier auf der Seite (mir natürlich nicht) die „Eier im Schraubstock“ spannen würde oder sonstwie bestialisch umbringe, wobei um es noch ein bißchen zu übertreiben die nächsten Angehörigen zuschauen müßten ???

    Klar, Todesstrafe ist RACHE und Vergeltung. Die meißten anderen Strafen aber auch. Wiedergutmachungsstrafen (4 Wochen Sozialdienst z.B.) gibt es selten und kann man bei so Tätern oft nicht realisieren.

    P.S:
    @Christian in Wien
    Ändere mal bitte meinen Blogeintrag bei DIR (J. C. M.). Da ist was, aus welchen Gründen auch immer, einiges doppelt übertragen worden.

  • 49 NRj_66 am 29. April 2008 um 02:24

    @Nick
    …Wenn ich merken würde, dass ich eine Gefahr für andere darstelle, würde ich mich entweder therapieren lassen oder in letzter Instanz umbringen…

    Also ich gebe Dir mal einen guten Tip was bei mir geholfen hat, das ich NICHT mit der Kalaschnikow durchs Sozialamt gelaufen bin, weil therapieren tun die hier auch nicht so doll, mehr zeitweise lähmen.
    Wenn du Pech hast hast du nur Quecksilber oder so im Körper und bekommst dann Seleen -> Tod, zumindest verschlimmerung.

    Als Privatpatient hast du da bessere Karten.
    Jetzt zum Tip:
    Schnapp Dir einen Rucksack und ein wenig Geld und trampe Richtung Süden. Das Wetter und die Menschen dort, die Wellen und das Meer, kein Fernsehen,Radio, Werbung und Hektik haben mir mehr geholfen.

    Aber nicht die Weintrauben zur falschen Zeit essen. Gibt BAuchschmerzen, sagte man mir. Ich hätte garantiert Pickel bekommen.

  • 50 NRj_66 am 29. April 2008 um 02:31

    @leonope
    …. das jedem bekannt ist, nämlich das 5…… Ich glaube nicht an Gott, ….

    Hmh. Ich empfange hier „Zeugen Jehovas“ weil ich noch nicht mal die Gebote zusammenkriege, zumindest nicht mit Nummer.
    Da kamen wir bis jetzt aber nicht zu, weil wir das Thema verfehlt haben. Wir waren dann bei Popup-fenstern.

    @leonope
    …… Ich glaube nicht an Gott, ….
    Das hatten wir doch schon oder ??? Es reicht erstmal zur „Eingewöhnung“, wenn du an Christian in Wien, MICH und Dich selber glaubst. :-@

  • 51 Nick am 29. April 2008 um 02:56

    Hallo leonope,
    ich wusste gar nicht, dass das hier eine Art Diskussionsgruppe ist und dass der Beitrag so aktuell ist.
    Eigentlich konnte ich mich nur nicht entscheiden, ob ich heute ins Fitnessstudio gehen soll, deswegen habe ich bei Google „soll ich oder nicht“ eingegeben.
    Und da kam dann diese Seite als erstes oder zweites Ergebnis, und als ich den Titel gelesen hatte, wollte ich lesen, was dahinter steht.
    Gut, ich habe beim Lesen des Titels zuerst an div. Körperteile resp. etwas sexistisches gedacht *schäm*, aber als ich das hier gelesen hatte habe ich einfach schnell den Beitrag oben eingetippt, da konnte ich mich nicht zurückhalten 😉

    Was für ein banaler Grund, es gäbe sicher schönere, romantischere, ideologischere Gründe, aber das ist nunmal die Wahrheit 🙂

    Da du mich aber nun willkommen geheißen hast (hab das nur eben per Mail bekommen weil mich die Seite hier automatisch auf ihren Newsletter gesetzt hat), dachte ich, muss ich mich nochmal zu Wort melden.

    Also, zum Thema:

    Dieses Argument, das „Sich auf eine Stufe mit dem Mörder stellen“ halte ich für nicht richtig.
    Es ist eine Einstellungssache, ob man sich in diesem Fall als „auf eine Stufe mit dem Mörder gestellt“ fühlt.
    Wobei die nächste Frage ist: Wer fühlt sich so?
    Der verurteilende Richter?
    Die Justiz?
    Der Staat?
    Die Gesellschaft?
    Wer andere Menschen tagelang im Keller einsperrt, geht auch in den Knast, wird also auch eingesperrt.
    Da stellt man sich ja auch auf die selbe Stufe mit dem Täter.
    Niveauvoll oder ethnisch korrekt ist beides nicht – weder einsperren, noch töten.
    Und nur, weil es in der Bibel steht…
    Das ist, wie ich finde, kein Argument.
    In der Bibel steht auch, Jesus sei zum Himmel aufgefahren 😉
    Im Grundgesetzt steht auch, dass die Freiheit und Menschenwürde wichtig und unverletzlich ist, niemand zu Zwangsarbeit gezwungen werden darf etc.
    Diese Regeln werden im Gefängnis auch nicht immer alle eingehalten.
    Man kann Menschen nicht ethnisch korrekt bestrafen, sonst wäre es keine Strafe.
    Und, wie schon erwähnt: Der Abschreckungseffekt wäre bei der Todesstrafe um einiges härter, denn die meisten Täter spekulieren wohl auch darauf, dass sie, wenn sie denn gefasst werden, im Gefängnis einfach „den Psychologen was vormachen und sich für gesund erklären lassen“ um wieder frei zu kommen.
    Ob das natürlich funktioniert ist eine ganz andere Frage, es geht eher darum, was „der Mörder“ in Spe glaubt.

    Und Strafe dient nunmal dem menschlichen Rachegedanken.
    Klar gibt es Nebeneffekte wie Abschreckung oder, bei lebenslänglicher Verurteilung den Schutz der Bevölkerung, aber der Rachegedanke steht beim strafen im Vordergrund.
    Also müssten wir uns auch fragen: Ist der Rachegedanke moralisch einwandfrei?
    Bringt uns „Rache“ etwas?
    Zum „Rächen“ müssen wir uns mit dem „Bösewicht“ in gewisser Hinsicht auf eine Stufe stellen. Sonst müssten wir ihn knuddeln oder ihm Blumen schenken, alles Böse ist nur von einer bösen Stufe zu erreichen. Und vom knuddeln wird sicher keiner abgeschreckt, es sei denn, die Knuddelnde ist Angela Merkel (kleiner niveauloser Scherz am Rande).

    Und um auch nochmals auf die schwierige Kindheit zurückzukommen: Es ist natürlich schwierig zu beurteilen, ich möchte nicht als herzlos dargestellt werden.
    Aber ich habe mich damit schonmal sehr intensiv beschäftigt, da ich auch sehr Psychologie-interessiert bin und habe dabei herausgefunden, dass praktisch alles von der Erziehung und der Umgebung abhängt.
    Ein Mensch wird eigentlich kein Mörder, sondern wird zum Mörder gemacht.
    Niemand kommt auf die Welt und ist böse.
    Darum muss man sich eigentlich bei ALLEN Kapitalverbrechen fragen, ob derjenige wirklich „Schuld“ ist.
    Wobei man dann auch wieder fragen muss: Was ist Schuld?
    Ist jemand schuld, weil er „gestört“ ist?
    Jemand, der extrem animalische Straftaten begeht, kann nicht normal sein, muss also „gestört“ sein.
    Kann er also was dafür?
    Hat er es „verdient“, lebenslang ins Gefängnis zu gehen, weil er „gestört“ ist?
    Wie ist so eine Störung zu beurteilen?
    Wie ein gebrochenes Bein?
    Wenn jemand mit einem Gips an einem gebrochenen Bein versehentlich eine auf dem Boden stehende Vase umschmeisst, weil er hinfällt, wird ihm auch niemand die Schuld geben.

    Ich weiß, dass ich mich damit gerade selber in Grund und Boden argumentiert habe. In gewisser Weise.
    Ich habe dazu eben auch eine zweite Meinung.
    Aber ich habe nur 2 Meinungen zu einem Thema, nicht etwa eine multiple Persönlichkeit.
    Ich auch nicht.
    Und ich übrigens auch nicht.
    Und ich sowieso nicht.
    😉

    Nein, ernsthaft: Da ich mich vor einiger Zeit so intensiv mit der „Schuldfrage“ und dem psychologischen Verständnis der Schuld/psychischen Störung usw. befasst habe, weiss ich einfach, dass es dazu momentan noch keine wirklich verlässliche Aussage gibt.
    Und solange man das nicht spezifizieren kann, müssen wir meiner Meinung nach eben so barbarisch vorgehen und diese Leute zumindest wegsperren und die ganz schlimmen töten.
    Was wir heute als barbarisch bezeichnen, war früher Normalität.
    Und so wird es auch in Zukunft sein.

    Aber wie ebenfalls schon weiter oben erwähnt: Nur, wenn 100%ige Sicherheit über die Schuld (was auch immer das aus psychologischer Sicht genau ist, hier meine ich den Nachweis über die physikalische Durchführung durch den Täter) besteht, es darf nich 1 Mensch unschuldig von Gesetz wegen umgebracht werden.

    Die Einstellung, dass Gefängnisse weniger „urlaubsmäßig“ eingerichtet werden sollen, teile ich auch.
    Aber ich denke auch, dass es so toll trotzdem nicht ist, auch wenn man im Hof spazieren gehen kann und einen Fernseher hat – versuch mal, wenn dein Beruf und deine Zeit es zulassen, nur 1 Woche nicht aus deinem Schlafzimmer zu gehen.
    Oder aus deinem Badezimmer, wo du eine dünne Matratze auf den Boden legst. Dort hast du realistischere Bedingungen. Toilette neben dem „Bett“ und eine unbequeme Liege.
    Ich war zwar noch nicht im Knast, aber 5-Sterne-Betten haben die sicher nicht 😉
    Schon alleine die Tatsache des Eingesperrt-Seins ist schlimm genug.
    Das Wissen, dass andere gerade Geld verdienen, mit ihrer Familie zusammen sind, mit dem Cabrio am Meer entlangfahren oder sich einfach nur im Garten sonnen oder nach Lust und Laune Eis essen gehen können, während man selbst immer älter wird und das Leben an einem vorbeizieht – ich stelle mir das schrecklich vor.
    Wenn man einen klassischen „Knast“ (24/7 in der Zelle eingesperrt, in der Zelle nur Toilettenschüssel, Waschbecken und auf dem Boden eine Decke) aus unseren Gefängnissen machen würde, käme auch hier wieder die Frage nach der Menschenwürde.
    Wie tief kann man das Niveau einer Gefängniszelle senken, ohne die Menschenwürde zu verletzen?
    Oder sollten wir in so einem Fall auf die Menschenwürde einfach – um es vulgär auszudrücken – scheißen?

    Fragen über Fragen, aber das sind eigentlich Themen, die ich nicht nachts um 2 in einem zigarettenschachtelgroßen Feld schreiben möchte, ich bin auch müde 😉
    Hoffentlich regt das dich, liebe(r?) leonope und auch die anderen Leserinnen und Leser zum Nachdenken an.
    Eventuelle Schreib-, Grammatik- und Interpunktionsfehler bitte ich um diese Uhrzeit zu entschuldigen, ich hab mir das alles jetzt nicht nochmal durchgelesen.

    Gruß, Nick.

  • 52 Nick am 29. April 2008 um 03:03

    Hallo nochmal ganz schnell,
    eins noch, dann geh ich aber schlafen 😉

    @NRj_66: Zu deinem Tipp: Wenn man noch so „klar“ im Kopf ist, ist das sicher einen Versuch wert.
    Ich meine in diesem Zusammenhang aber eher Personen, die wirklich wissen, dass es nicht mehr lange gut geht und denen auch so ein Ausweg sinnlos erscheint.
    Und: Ich bin mir relativ sicher, dass man, wenn man sehr depressiv oder so voller Hass ist, keinen Gedanken daran verschwendet, in den Süden zu fahren…

    Und nun gute Nacht.
    Gruß, Nick.

  • 53 leonope am 29. April 2008 um 10:23

    @Judy…Wäsche tot, oder besser widerbelebt LOL Ja, heisst es auch. Deshalb halte ich von dem Buch auch nichts weil es sich ja selbst dauernd widerspricht 🙂 Leider hast Du recht und die „mental coaches“ dürfen weiterhin Humbug produzieren.

    @NRj66…ich muss dich leider enttäuschen was den Glauben betrifft. Ich glaube weder an Gott noch an sonst jemanden. Wozu auch? Wenn es brennt stehst Du sowieso alleine da.

    @Nick…jaaa, da schaust Du, ha? Hier wird diskutiert, dass sich die Balken biegen. Na ist doch schön wenn dich meine Frage zu mehr aktiv hat werden lassen. Ist ja auch Sinn der Sache hier. Und banale Gründe sind öfter auch die ehrlicheren 😉

    Viele Fragen, viele Antworten, viele Argumente. Alle legitim und nachvollziehbar. Für mich bleibt aber trotzdem ein letzter Rest mit bitterem Geschmack übrig. Unter anderem auch deshalb, weil ja der der verurteilt bzw. das Todesurteil „anschafft“, es nicht selbst durchführen muss. Dazu gab es eine andere Frage hier. Es wäre dann nämlich interessant zu wissen, ob der, der die Todesstrafe verhängt auch gewillt und fähig wäre, diese zu vollstrecken. Interessante Sache 🙂

    Natürlich stellt sich, wie Du ja richtig bemerkst, auch immer die Frage der Menschenwürde. Ich denke nur, dass genau dieses Wort mehr Probleme aufwirft als es löst. Denn heute versucht man alles in Einklang mit Menschenwürde zu bringen, was aber definitiv unmöglich ist. Ein Gefängnis kann und sollte durchaus geteilt sein und für Insassen, die keine Kapitalverbrechen begangen haben sehr wohl noch menschenwürdiges Leben zulassen. Für Mörder, Kinderschänder, Vergewaltiger und sonstige Gestalten, stellt sich für mich die Frage nach Menschenwürde nicht mehr.

    Ebenso werden heute im realen, täglichen Leben mehr Menschen menschenunwürdig behandelt als es viele Gefängnisinsassen werden. Die pochen nämlich auf ihre „Rechte“ und drohen mit ai oder sonstigen Institutionen. Ein ganz normaler Mensch da draussen bekommt noch einen Tritt in den Arsch und wird ohne Skrupel durch jegliches soziale Netz fallen gelassen. OHNE Rechte zu haben. Das ist die Kehrseite der Medaille. Aber das ist ein anderes Thema 🙂

    Anyway, es ist und bleibt eine Frage der Einstellung, das stimmt. Deshalb bin ich gegen die Todesstrafe. Nicht weil sie mir so brutal vorkommt, sondern weil ich wenn ich sie als Richter verhängen würde, nicht vollstrecken könnte. Warum also soll ich jemand anderen dazu „beauftragen“ und meine Hände dann in Unschuld waschen?

    Zu deiner „Empfehlung“ … versuch mal, wenn dein Beruf und deine Zeit es zulassen, nur 1 Woche nicht aus deinem Schlafzimmer zu gehen…., glaub mir: DAS kenne ich LOL

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